Arbeiten an der Bremsanlage sind für die Sicherheit von entscheidender Bedeutung.
Also sollten nur erfahrene Schrauber an den Bremsen arbeiten oder am besten die Arbeiten von einer Fachwerkstatt durchführen lassen.
Trotzdem sollte man einige Grundkentnisse über die Bremsanlage haben-zum Beispiel,damit man beim Gebrauchtkauf den Zustand besser beurteilen kann.
Oder damit man im normalen Betrieb mögliche Probleme früh erkennt.
BREMSLEITUNG:
Entscheidendes Verbindungstück zwischen Bremshebel (Bremspumpe) und Bremszange ist die Bremsleitung.In dieser befindet sich die Bremsflüssigkeit,die den Bremsbefehl des Fahrers an die rotierenden Räder weitergibt.
Extrem gefährlich ist zu alte Bremsflüssigkeit, denn Bremsflüssigkeit nimmt im Lauf der Zeit Wasser auf.
Damit sinkt ihr Sidepunkt.
Folge : Bei einer Dauerbremsung oder mehreren starken Bremsungen hintereinander kann die Bremse ohne Vorwarnung plötzlich ausfallen,da die erhitzte Bremsflüsigkeit Dampf bildet,der keine hydraulische Wirkung hat.
Der Fachmann nennt das Fading.
Wer auf der ganz sicheren Seite sein will,wechselt alle zwei Jahre die Bremsflüsigkeit.
Die Bremsschläuche selbst altern auch und können durch Umwelteinflüsse porös werden.
Beim Austausch empfielt es sich,hochdruckfeste Stahlflexleitungen zu nehmen.
FESTSATTELBREMSE :
Beim Bremsen treten schon bei niedriger Geschwindigkeit hohe Kräfte auf.Darum Muss die Bremszange verdrehfest mit der Gabel (vorne) oder Schwinge (hinten) verbunden sein.
Bei der Festsattelbremse ist die Bremszange starr mit der Radaufhängung verschraubt.
Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zur Schwimmsattelbremse : Von beiden Seiten pressen Kolben die Bremsbeläge an die Bremsscheiben.
Betätigt der Fahrer die Hand- oder Fußbremse, drückt er durch die Bremsleitung Hydraulikflüssigkeit in den Bremssattel.
Der durch die Bremsflüssigkeit übertragene Druck verschiebt die Kolben auf beiden Seiten in Richtung Bremsscheibe.
Dadurch werden die Beläge gegen die Bremsscheiben gedrückt.
Durch die Reibung zwischen Scheiben und Belag wird das Motorrad gebremst.
Löst der Fahrer den Druck auf den Bremshebel,zieht der Dichtring den Kolben wieder zurück.
1.) Bremsbelag
2.) Bremskolben
3.) Bremssattel
4.) Bremsscheibe
SCHWIMMSATTELBREMSE :
Schwimmsattelbremsen sind vom Prinzip her einfacher aufgebaut als Festsattelbremsen.
Zwar ist auch hier eine verwindungsfeste Verschraubung mit der Radaufhängung notwendig.
Allerdings muss der Bremssattel einer Schwimmsattelbremse parallel zur Radachse verschiebbar sein.
Darum ist er auf zwei dauerhaft geschmierten Bolzen gelagert.
Betaätigt der Fahrer den Hand- oder Fußbremshebel,wirkt der Hydraulikdruck in der Bremsleitung gleichermaßen auf den Kolben wie auf das Gehäuse der Bremszange,in dem sich der Kolben bewegt.
Dadurch entsteht eine gegenläufige Bewegung.
Der linke Bremshebel wird über den Kolben gegen die Bremsscheibe gedrückt.
Der rechte ist fest in das Gehäuse der Bremszange eingesetzt und wird gegen die Bremsscheibe gedrückt,indem sich die komplette Zange bei Druck auf den Bremshebel verschiebt.
Da bei der Schwimmsattelbremse der zweite Kolben wegfällt,ist die Bautiefe wesentlich geringer als bei der Festsattelbremse.
1.) Bremsbelag
2.) Bremssattel
3.) Bremskolben
4.) Bremsscheibe
BREMSBELÄGE :
Organisch
Organische Bremsbeläge bestehen meistens aus Bindenharz,Metallen sowie Schmier- und Schleifstoffen.Sie kommen oft in Bremsanlagen älterer Motorräder zum Einsatz.
Häufiger Kritikpunkt an organischen Bremsbelägen ist ihre meist nur durchschnitliche Bremsleistung in kaltem Zustand und bei Regenfahrten.
Organische Bremsbeläge gibt es ab 15.- Euro.
Sintermetall
Hauptbestandteile sind hier Metallpulver und die nötigen Schmier- und Schleifmittel.
Sie garantieren sowohl im kalten als auch im heißen Zustand und bei Nässe konstant gute Bremswerte.
Allerdings können ältere Bremszangen und Bremsscheiben durch den Einsatz von Sintermetallbelägen überfordert sein.
Wichtig ist,das die Beläge passend für das eigene Motorrad sind.
Rennbelag
Rennbeläge können aus unterschiedlichen Mischungen bestehen.Beliebt ist die Kombination aus Kohlenstoff-keramischen Werkstoffen.
Sie sind speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert,wo beim Bremsen extrem hohe Temperaturen entstehen.
Im kalten Zustand sprechen sie nur zögerlich an.
Auf öffentlichen Straßen sind diese Beläge verboten.
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