KTM Edirtarena

  • Hier möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke aus der Edirtarena in Bonn wiedergeben.


    Als ich hier von der Möglichkeit gelesen habe, eine neue E-KTM im Dreck testen zu können war ich schnell begeistert. An Weihnachten hatten sich dann die finanziellen Bedenken erledigt und mit Flo, dem Freund meiner Cousine habe ich auch einen Mitstreiter gefunden. Wir haben dann schnell den Termin am Montag den 30.12.2013 gebucht.


    Wir fuhren also zusammen mit meiner Cosuine Annika, als Kamerafrau, am Montag nach Bonn. Florian fährt eine XT600 und hat früher eine Zeit lang intensiv Mountainbikes im Gelände bewegt, ich habe keinerlei Erfahrung im Gelände, wir waren also beide sehr gespannt auf das was uns da erwartet.


    Vor Ort erwartet uns Pascal, er leitet die Veranstaltung im Moment alleine, der Rest des Teams hatte Urlaub, er wies gerade unsere 3 Mitfahrer (im schicken KTM-Dress) in die Handhabung der Motorräder ein, unsere Nervosität stieg. Die 3 fuhren dann los, uns erklärte Pascal die Besonderheiten der Strecke. Es gibt verschiedene Fahrspuren, die unterschiedlich anspruchsvoll sind und ziwschen denen jederzeit gewechselt werden kann. Dazu gehören verschieden hohe Rampen, Hügel und eine Waschbrettpiste, die auch umfahren werden kann. Wir zogen uns dann um und machten uns bereit für den ersten Turn. Es standen leider nur 4 Maschinen zur Verfügung, bei der 5. war am Wochenende das Kettenblatt gebrochen. Wir einigten uns auf fliegende Wechsel, immer dann wenn jemand anderes eine Pause einlegt. Dann erklärte uns Pascal die KTM Freeride E. Die KTM hat keine Schalthebel und keinen Fußbremshebel, die Hinterradbremse ersetzt den Kupplungshebel links und die Vorderradbremse liegt wie immer rechts, die sollte aber nur vorsichtig betätigt werden. Die Freeride E wiegt ca. 97 kg, 23kg davon nimmt der Akku in Anspruch, der sich vorne unter der Sitzbank befindet und damit fast 1/3 des gesamten Fahrzeuggewichtes dort zentriert. Die 30PS und 42Nm der Freeride E ist in 3 Fahrmodi unterteilt, 1 für Anfänger, 2 für Fortgeschrittene und 3 mit der vollen Power, für Profis. Wir sollten mit 1 starten und uns langsam vortasten, eventuell dann im Laufe des Abends in Stufe 2 wechseln.


    Dann ging es los, schon in Stufe 1 liegt die Kraft des Motors sofort an, die Maschine surrt voran. Das Geräusch wirkt von außen störend, wenn man auf dem Motorrad sitzt hat man keine Zeit sich daran zu stören. Es geht sofort in die ersten Kurve auf sandigem Boden, über die ersten Hügel. Es fühlt sich komisch an, aber es funktioniert. Dann eine 90° Linkskurve und der erste höhere Hügel, Gas halten bis zur Kuppe, dann abbremsen um nicht abzuheben, die Rückseite ist von vielen Fahrten zerfurcht und wie ausgewaschen, es gibt Fahrspuren und Löcher und selbst bei der geringen Geschwindigkeit versetzt es das Hinterrad merhmals. Sofort geht es den nächsten Hügel hoch, selbes Spiel wie vorher, auch geschafft. Dann wieder 90° links und ich stehe vor der Waschbrettpiste, die spare ich mir erstmal und weiche nach rechts aus, dort führt eine schmaler Pfad entlang, knapp an der Hallenwand entlang und mit tiefen Löchern im Betonuntergrund, hier liegt nur sehr wenig Sand. Die Löcher merkt man kaum, die Freeride ist sehr weich eingestellt und bügelt alles glatt, ein komisches Gefühl ist es trotzdem. Danach kommt eine 180° links und eine anspruchsvollere Passage, je nach Spur warten 1-2 kleinere Hügel, dann ein größerer mit Plateau und steiler Abfahrt mit direkt folgendem Hügel und der nächsten 90° Rechtskurve. Hier warten 3 Hügel mit einer geschätzten Höhe von 2,5 Metern und steilen Auffahrten, die Herausforderung kann hier noch gesteigert werden, indem man auch noch 2 kleinere Hügel mit einbaut, wer die großen Hügel scheut kann auch vorbeifahren und 2 kleinere nehmen, diese bieten sich für kleine Sprünge an. Danach geht es dann wieder auf die erste Gerade. Mit jeder Runde kommt etwas mehr Sicherheit dazu und die ersten kleinen Sprünge werden möglich, rutschende Hinterräder vor und nach den Kuren werden ebenfalls häufiger. Es kommt immer mehr Spaß auf. Ein Fehler unterläuft mir dann noch im ersten Turn, bei der Auffahrt zum Plateau bleibe ich am Gas hängen, springe über dieses also quasi hinweg, hüpfe über den anschließenden Hügel und kann mich nur noch über die Absperrung hinweg auf die Gegenspur retten. Flo hat sich ganz schön gewundert wie ich so schnell beinahe eine ganze Runde Vorsprung herausfahen konnte, er hatte das Manöver nicht gesehen. ^^ Irgendwann winkt uns Pascal dann heraus und der erste Turn wird besprochen. Wir werden sehr oft gelobt, auch von den Mitfahrern, welche selber zu Hause jeweils eine KTM stehen haben und damit regelmäßig an Roadbooktouren teilnehmen. Für die ersten Runden im Dreck haben wir uns wohl gut angestellt, wir sind auch nach den ersten 15 Minuten schon sehr gut geschwitzt.

    CEO of West-Treffen®

  • Cool! Klingt spaßig, das würde ich ggf. gerne auch mal ausprobieren, wenn ich in der Gegend bin. Was kostet das und wie lange darf man fahren? Welche Klamotten sollte man mitbringen?

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • In der Pause werden ein paar Verbesserungsvorschläge ausgetauscht, wir beide versuchen uns in der Halle etwas abzukühlen und wir müssen feststellen, das die Digitalkamera mit der Geschwindigkeit und den Lichtverhältnissen überfodert ist...
    Bald geht es dann in den zweiten Turn, immer noch auf Stufe 1, jetzt liegt das Gas aber schon früher in der Kurve an, die Sprünge werden höher und weiter und auch die Waschbrettpiste wird angetestet, auch diese ist in zwei Schwierigkeitsstufen getrennt, die einfachere ist ein relativ angenehmes Auf und Ab und gut zu händeln, mir gefällt es, Flo wird damit nicht warm und geht lieber mit viel Geschwindigkeit über den schmalen Pfad, die linke Spur dagegen ist mit engeren und höheren Hügeln bestückt und bei jedem einzelnen verreißt es mir dermaßen den Lenker, sodass ich sehr zu kämpfen haben um dort heil wieder rauszukommen. Ich versuche noch ein paar mal diesen Teil besser zu überstehen, es gelingt mir aber heute nicht mehr. Sehr geschafft, aber auch zufrieden beenden wir den Turn.
    Jetzt kümmern wir uns erstmal um ein Kaltgetränk, Annika bevorzugt in der konstant 10°C kühlen Halle einen Tee und wir bespechen mit Pascal noch ein paar Rahmenbedingungen. Ein Sturz bedeutet 10€ in die Sturzkasse, einen Umkipper im Stand wird von ihm meist übersehen, das klingt doch gut. Er selber fährt übrigens seit 13 Jahren Motocross und möchte später auch eine Runde drehen, wir sind gespannt.
    Im 3. Turn schalten wir dann auf Stufe 2, fühlte sich die Freeride in Stufe 1 noch etwas gebremst an, geht sie nun deutlich direkter und spritziger ans Gas, unser Respekt vor Stufe 3 wächst weiter. Ganz automatisch dreht das Hinterrad nun häufiger durch, häufig an der Spitze der Hügel. Immer häufiger tanzt das Hinterrad in und nach den Kurven wild umher, fängt sich wieder um kurz danach den Bodenkontakt zu verlieren. Immer tiefer taucht man in diesen Sport ein und vergisst das drumherum beinahe völlig. Auch dieser Turn wird von Pascal beendet, keiner von uns hat Zeit auf die Akkuanzeige zu achten.
    In dieser Pause nehmen wir Kontakt zu unseren Mitfahrern auf. Die kommen beinahe aus unserer Ecke und erzählen eine Menge über ihre Erfahrungen auf 2 Rädern. Als wir den Fotografen der Gruppe (bewaffnet mit einer Spiegelreflex) fragen ob er auch uns fotografieren kann willigt der sofort ein. Nun kommen wir also auch gleich vor eine vernünftige Linse, da müssen wir uns wohl Mühe geben.
    Angespornt durch die Kamera und die bisher gemachte Erfahrung geht es in den 4. Turn. Mittlerweile sind alle Hemmungen gefallen, mit allem was geht in die Kurve und genauso wieder heraus. Gerade nach mehreren sehr guten Runden merken wir beide immer wieder wie die Kraft nachlässt, aber es geht immer weiter. Ein unglaubliches Gefühl. Dann steht der Kameramann hinter einer kleinen Rampe, über die bin ich bisher noch nicht gesprungen, aber eigentlich bietet sie sich schon dafür an. Also in der Kurve direkt davor hart am Gas, das Hinterrad bleibt grob in der Spur und schon fliege ich über die Rampe, ein Foto hat er auch gemacht, aber ich merke schnell das ich mich dem nächsten Hügel sehr ungünstig nähere. Das Vorderrad kommt schräg auf der Rampe auf, knickt sofort weg und ich gehe strack über den Lenker. Auch der Helm kommt kurz auf dem sandigen Boden auf. Ein kurzer Check bestätigt ein leicht schmerzendes rechtes Handgelenk, sonst scheint alles ok. Pascal fährt das Motorrad vom Parcour, ich gehe zu Fuß. :S Das waren also 10€ für die Sturzkasse... Die KTM hat einen verbogenen Lenker, Kostenpunkt 80€, da komme ich also ganz gut bei weg.
    Nach einer kurzen Pause und einigen Tipps, zum Beispiel sitze ich wohl deutlich zu weit hinten und wir beide sollen doch demnächst mal ein Endurotraining mitmachen, schade das wir für eine Karríere zu alt sind. ^^
    Jetzt besteigt Pascal eine der Maschinen, die Nummer 2 ist wohl etwas härter gedämpft und der Lenker ist auf ihn eingestellt, das hätte man vorher wissen sollen... Er zeigt dann mal was auf dem Parcour und mit der Freeride so geht. 8| Unglaublich, die Hälfte der Strecke lässt er einfach aus, indem er darüber hinweg springt, die Hallendecke dürfte keinen Meter niedriger sein. Wir sind zutiefst beeindruckt. Er musste in dieser Saison übrigens pausieren, eine Verletzung am Handgelenk hat ihn ausgebremst. :thumbup:
    Dann geht es in den 5. Turn, eigentlich gibt es nur 4, aber Pascal sieht das alles sehr locker und mit einem Sturz darf man ja nicht aufhören. Der Rest macht sich langsam auf den Heimweg und wir haben die Strecke für uns. Freie Bahn. 8o Nach dem Sturz gehe ich es erstmal langsamer an, das legt sich aber bald wieder. So kommt es dann zum letzten erwähnenswerten Zwischenfall, nach einer Kurve gehe ich "gewohnt" früh ans Gas, das Hinterrad rutscht, aber im Gegensatz zu den vorherigen Malen fängt es sich diesmal nicht und ich lege mich mehr oder weniger sanft ab. Das zählt netterweise nicht als Sturz, sehr kulant. :) Nun drehe ich aber tatsächlich nur noch ein paar entspannte Runden, man muss das Schicksal ja nicht völlig herausfordern.
    Danach unterhalten wir uns noch eine Weile mit Pascal, er bestätigt uns einige Vermutungen und erzählt viele interessante Details. Sämtliche Schäden bei den Events werden nach Mattighofen geschickt und ausgewertet, die Veranstaltung ist für KTM Werbung und Langzeittest in einem. Geld machen sie damit auf jeden Fall nicht, spätestens wenn mal wieder ein neuer Lenker ansteht. :whistling:


    Kosten:
    120€ Leihgebühr
    5€ Tagesversicherung
    10€ Sturzgebühr
    Cola 2€ Tee 1,50€


    Wir möchten defintiv wieder hin, mal schauen wie lang das Angebot geht. :1:

    CEO of West-Treffen®

  • und wir beide sollen doch demnächst mal ein Endurotraining mitmachen, schade das wir für eine Karríere zu alt sind.

    Prima bericht, das macht Lust auf's ausprobieren, wobei mich die 120€ doch ziemlich abschrecken . . . . übrigens ist man zumindest zum Endurotraining nie zu alt. Hab' selbst erst mit 35 Jahren damit angefangen . . . OK bin kein Crosser mehr geworden, aber zu einem brauchbaren Hobby-Enduristen hats noch gereicht :rolleyes:

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Die 120€ lohnen sich schon, wenn man Interesse an so einer Tour im Dreck mit Sprüngen und Rutschern hat und die Emobilität mal testen möchte.


    Mal schauen ob man in Zukunft 1-2 weitere Events mitnehmen kann, das Interesse ist defintiv geweckt. :)

    CEO of West-Treffen®

  • Die 120€ lohnen sich schon, wenn man Interesse an so einer Tour im Dreck mit Sprüngen und Rutschern hat und die Emobilität mal testen möchte.

    Na ja, ich kann mit meiner (Verbrenner-) KTM ganz umsonst in die nächste Sandgrube, da hab ich alles was es braucht . . . . . außer Elektro-Antrieb. :whistling:

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Wenn man natürlich die Möglichkeit hat mit der eigenen KTM vor Ort Sauerei zu machen, dann würde ich mir das auch überlegen.


    Spaß ist ziemlich sicher, immerhin macht man sich dreckig, es ist anstrengend und man muss sich nur an ganz wenige Regeln halten. Nur Lärm macht es keinen , das ist für die Zuschauer aber sogar ganz angenehm.

    CEO of West-Treffen®

  • Klingt gut, feiner Bericht :)


    Ich werde aber erstmal im Februar ein wenig Miet-Sumo fahren... und dann schauen, was das Budget für weitere Offroad-Ausflüge hergibt.

  • Jetzt habe ich endlich die Bilder, leider mit weniger Flugbildern als gehofft.




    Entweder geht es über die Ausweichstrecke,



    oder man wagt sich über die richtigen Hügel.




    Auch Flo mit der Nummer 5 vermeidet unnötiges Bremsen.



    Uploaded with ImageShack.us

    CEO of West-Treffen®



  • Jetzt wurde ich unterbrochen, weil so ne Tante in mein parkendes Auto gefahren ist... Natürlich mit Fahrerflucht und wenig Schaden, aber wir haben sie und das gibt Ärger.

    CEO of West-Treffen®

  • Ich habe gerade erfahren, das es sich bei den Betreibern der edirtarena um selbstständige Unternehmer handelt, die nur eng mit KTM zusammenarbeiten. Dieses Event wird also auch über den Sommer hinaus fortgeführt, WENN sich das ganze finanziell rechnet. Also los anmelden, ich möchte Mitte des Jahres gerne wieder hin. ;)

    CEO of West-Treffen®

  • Wir sind am Sonntag um 12:30uhr wieder vor Ort. Bisher zu viert, also ist noch ein Platz frei. Wer Lust hat kann sich ja einfach anmelden und hier kurz Bescheid geben.
    Sind mit vernünftiger Kamera und Helmkamera da. :)

    CEO of West-Treffen®

  • Sind völlig fertig und nach 4 stürzen verteilt auf 3 Fahrer wieder zurück. Bilder und Bericht folgen. :)

    CEO of West-Treffen®

  • Hat ja ganz schön lange gedauert, war einfach die ganze Zeit nicht zu Hause, hatte die Fotos nicht und hätte auf einem Netbook tippen müssen, das war alles nicht so verlockend. Aber jetzt. ^^


    Wir sind also am 21.09. Richtung Rheinbreitbach aufgebrochen, mit dabei der Onkel, der Papa, meine Schwester (17) und meiner einer. :)
    Das Wetter war wie geschaffen für eine Indooraktivität, es hat geschüttet wie aus Eimern, schon der Weg vom Auto in die Halle hat uns da gereicht.


    Unser Instruktor war schon wie letztes Jahr Pascal, erkannte mich auch schon im Eingangsbereich wieder. Sehr lockere und nette Atmosphäre. :thumbup:
    Vor uns fuhr ein junges Teammitglied (vielleicht 12 Jahre alt) auf seiner kleinen Cross mit 50ccm-80ccm über den Parcours, bedeutend schneller als wir das heute schaffen würden. :1:
    Zu Beginn standen wieder die Formalien an, Verzichtserklärung unterschreiben, Einverständnis mit 10€ Sturzkasse und Übernahme der Schäden bei schweren Stürzen. Vor ein paar Wochen hat sich scheinbar ein Teilnehmer mit der KTM mehrmals überschlagen, den Schaden von ca. 1500€ musste er dann selbst zahlen. :pinch:
    Dann die Frage an meine Schwester bezüglich irgendwelcher Vorerfahrung, bis auf ihren Mofaroller war da aber nichts vorhanden, sodass ihr eine besondere Betreuung nach der allgemeinen Einweisung zukam.


    Während wir also zuerst noch etwas ruhiger auf Fahrstufe 1 die neu gestaltete Bahn erkundeten, fuhr Nadja immer in Reichweite von Pascal zwischen den Fahrspuren im ebenen Bereich. Nach knapp 5 Minuten war diese Einweisung beendet, obwohl sie nur mit Mühe die Fußballen auf einer Seite auf den Boden setzen konnte fuhr sie plötzlich mitten unter uns über die Strecke. :thumbup: Diese hatte sich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verändert, die lange Gerade vom letzten Jahr, auf welcher man einfach mal Vollgas geben konnte, hatte sich in eine Kombination aus Hügeln und Tables entwickelt, welche zu immer weiteren Sprüngen genutzt werden konnten. Die besonders steilen Anstiege im inneren der Bahn waren verschwunden, bzw. kleiner geworden und gespickt mit Stufen. auf der nächsten Geraden gab es einen steilen Anstieg mit gefühlten Treppenstufen und auf der nächsten hatte man die Wahl zwischen kleinen Hügeln die zu einfachen, aber gefühlt spektakulären, Sprüngen einluden und einer unangenehmen Waschbrettpiste, welche meist gemieden wurden.
    Der Papa hatte schnell Spaß am driften gefunden und verteilte ordentliche Dreckfontänen in den 180° Kurven. Das führte allerdings auch dazu, dass er sich schon im ersten Turn zweimal auf die Seite legte, irgendwann muss der Reifen halt wieder greifen, oder auch nicht. :sostupid:
    Gegen Ende des Turns sah ich Nadja eigentlich auch bereits im Dreck liegen, sie hatte sich auf der letzten Geraden für eine Mischung aus Hügeln und Waschbrettpiste entschieden, pendelte also seitlich die lockeren Dreckhügel hoch und wieder runter, zum Glück hat sie nicht in Panik am Gas gerissen, sonder sich gefangen und ausrollen lassen. :dakar:


    Nach diesen bereits schweißtreibenden ersten 15 Minuten hatten wir alle das Verlangen nach einer kurzen Pause. Die ersten Getränke in der KTM-Lounge wurden geordert und der erste Turn besprochen, nicht ohne den notwendigen Spott für die ersten Stürze des Tages. ^^
    Ich muss persönlich sagen, dass ich nicht so locker fahren konnte wie beim letzten Mal und so blieb ich, wie die anderen auch, für den nächsten Turn noch in Fahrstufe 1. Mit ein paar Ratschlägen von Pascal lief das ganze aber schon besser, weiter vorne sitzen, unverkrampfter und dem Sand vertrauen.
    Also auf gehts. Die Drifts wurden besser, die Sprünge etwas länger und so langsam war Stufe 1 dann doch nicht mehr genug. Keine Frage, in der nächsten Runde musste mehr gehen. Der Durchgang blieb dann sturzfrei, auch wenn es einmal knapp war. Auf einmal Hügel wollte ich an Nadja vorbei, die auch noch die anspruchsvollere Bahn gewählt hatte und in dem Moment, als wir auf gleicher Höhe waren, sehe ich wie sie nach einem kleinen Sprung schräg auf den Boden kommt und plötzlich auf mein Heck zuhält. Mit viel Herzklopfen und einem ordentlichen Gasstoß bin ich ihrer Attacke entgangen, links von mir ging es ca 2,5m steil bergab, das wäre unangenehm gewesen. Sie hat sich glücklicherweise auch wieder gefangen.


    Nach diesem Durchgang, war nochmal ein wenig Zeit für Gespräche mit Pascal, der hat diese Saison, nach einer Auszeit wegen einer OP am Handgelenk, im Crosssport wieder richtig zugelangt und bei einigen Veranstaltungen nicht nur vordere Plätze belegt, sondern auch ordentlich Preisgeld abgestaubt. Der Höhepunkt war soweit ich mich erinnere die erfolgreiche Teilnahme beim Monster Energy Cross Finals. Nebenbei studiert er noch ein wenig und hat dieses Jahr mit 22 (?) seinen Mopedschein für die Straße gemacht, aber an den Schräglagen muss er noch üben, er misstraut dem Grip von Asphalt. 8|
    Warum der Papa ein paar Mal in einer Rechtskurve das Linke (also äußere Bein) ausgestreckt hat, konnte er nicht wirklich erklären. ^^


    Wir sind dann wieder auf die Strecke, Fahrstufe 2 musste gewählt werden, die Sprünge wurden noch einmal weiter und höher, die Drifts schöner. Diesmal blieben der Onkel und Nadja draußen und machten die ersten Fotos, leider hatten wir niemanden für den Job motivieren können. Wir blieben wieder Sturzfrei, immer öfter wurde jetzt die schwierigere Bahn gewählt oder die Sprünge besser verbunden, der Fahrstil wurde flüssiger.


    Die Pausen wurden jetzt doch immer etwas länger, aber die versprochene lockere Haltung gegenüber den offiziellen Zeitvorgaben wurde von Pascal gut umgesetzt. Wir waren die einzige Buchung für den Tag und somit sehr flexibel. Offiziell sind die Pausen zwischen den Turns auf 30 Minuten angesetzt, nach spätestens 15 Minuten zog es uns immer wieder auf die Maschinen.


    Im nächsten Turn waren die beiden dann wieder dabei. Bis auf Nadja fuhren wir jetzt alle in der Stufe 2. Aber auch sie kam immer besser über den Parcour und das überholen wurde doch immer kniffliger. Der Papa und ich beendeten unseren Turn etwas früher um uns für die gemachten Fotos zu revanchieren, meinen Umgang mit der Kamera muss ich noch etwas verbessern. :rolleyes:


    Der definitiv letzte Turn stand nun an, ich blieb noch draußen um auch bewegte Bilder festzuhalten, während der Rest schon unterwegs war. Ich hatte die Kamera gerade abgelegt als Nadja an einer Kuppe zu wenig Schwung hatte und versuchte anzuhalten. Dieser Versuch scheiterte aufgrund der Beinlänge und schon saß sie auf dem Hintern. Zum Glück war soweit nichts passiert, auf der nächsten Geraden konnte sie schon wieder aufsteigen.
    Dann war ich also auch wieder dabei, dieser Turn schien mein bester zu werden, genug im Schwung um den Dreh etwas rauszuhaben, noch nicht so platt das ich von der Maschine falle. Irgendwann merkte ich dann den alten Mann in meinem Nacken und eine zügige Hatz an der Grenze unserer Möglichkeiten begann, zu Beginn vorbei an Nadja und dann wilde 2-3 Runden um die Strecke, bevor er dann doch vorbeikam. Das war der Moment in dem ich mich an ihn dran hing und die ganze Aktion noch einmal verlängerte, das Ende fand ich in einer 180° Kehre, auf welche ich zusprang und bei der Landung bedauerlicherweise das Vorderrad blockierte, bevor ich wusste was passiert hat es mich sauber über den Lenker geschickt, leider dann noch mit dem linken Fuß unter die Maschine. Da lag ich dann erstmal, aufstehen ging nicht, obwohl die Maschinen gerade mal knapp 100 kg wiegen, der Rest musste erstmal absteigen und herankommen, ich lag also ziemlich festgesetzt und hatte einen guten Blick auf mein Helmvisier, das hat sich beim Bodenkontakt verabschiedet. Als dann irgendwann endlich jemand das Motorrad angehoben hat kam der kurze Körpercheck, alles noch dran, aufstehen geht, ein paar Abschlussrunden sind auch noch drin. Also Pascal das Visier übergeben und locker ausrollen lassen. Gegen die Angst mussten es in der letzten Runde dann doch noch 1-2 Sprünge sein. ^^


    Nach dem Umziehen durfte die Familie Schäfer also noch nachzahlen, 2x10€ und 1x20€ standen auf dem Zettel der Sturzkasse. Das ist vollkommen ok, damit werden die Kosten nichtmal im Ansatz gedeckt.


    Den Abschluss haben wir dann im McDonalds gefunden, geschunden, mit leichten Schmerzen in diversen Körperteilen, nass verschwitzt (nur der Papa hatte an ein Wechsel T-Shirt gedacht) aber glücklich beim ersten Betrachten der Fotos. :1:


    Die Fotos hänge ich hier in der Dropbox an, habe sie nicht selber auf dem Rechner und da die passenden raussortieren ist gar nicht so einfach, also viel Spaß beim Schauen. Besonderes Augenmerk sollte man auf den qualmenden Papa legen, die Federelemente bei der Landung und die Entspannungsphase vom Onkel. :thumbup:


    https://3c.gmx.net/mail/client…%2F8wncIaL5cr0GsZkSDd5mhq

    CEO of West-Treffen®

  • Höchstwahrscheinlich im Oktober geht es mal wieder nach Rheinbreitbach. :)

    CEO of West-Treffen®

  • Wir waren im Oktober mal wieder vor Ort. :dakar:



    Hochmotivierter Neueinsteiger. :thumbup:



    Sieht mit dem passenden Helm direkt besser aus. ^^





    Kaum rutscht man mal ein wenig weg. :rolleyes:



    Ein bisschen fliegen war auch wieder drin. :angel:

    CEO of West-Treffen®

  • Sieht nach 'ner Menge Spaß aus, muss ich unbedingt gelegentlich mal machen :thumbup:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!