Ist die GPZ 900 R ein Anfängerkiller?

  • Ich habe da ein kleines Problem und hoffe auf eure Hilfe!!


    Ende August hab ich meinen offenen A Schein gemacht. Leider hatte ich nicht die Kohle um mir gleich ein Bike zu kaufen.
    Also hält sich meine Fahrerfahrung noch sehr in Grenzen.
    Nun bekomme ich nächsten Monat wohl eine GPZ 900 R. Die Maschine ist soweit in ordnung. Ich habe da kurz drauf gesessen und war begeistert wie gut ich da mit meinen
    1,96m drauf passe.
    Jetzt habe ich mal ein wenig über die Maschine schlau gelesen, und nun frage ich mich ob die für einen Anfänger überhaupt beherschbar ist.
    Zum einen wird die ja als Sportbike und mit ihren 900 ccm einen viel stärkeren Anzug haben als die ER 6n. ( Auf der habe ich gelernt)
    Und zum anderen habe ich gelesen das die sich beim beschleunigen in Schräglage gern aufrichtet und ab einer gewissen Schräglage auch von alleine weiter runter geht.
    Gerade die letzten Punkte machen mir Sorgen. Oder hört sich das schlimmer an als es ist?
    Ich würde sie hauptsächlich als Altagsbike auf Landstraßen und für die ein oder andere Tour durch Deutschland nutzen.Ich glaube ein großer Heizer wird aus mir eh nicht. ;)
    Es währe toll wenn der ein oder andere mir was zu dem Bike sagen kann. Bin echt etwas verunsichert.

  • Die Motorcharakteristik ist bei dem Hobel nicht das Problem, viel eher ist es das veraltete Fahrwerk. Im Vergleich zu den Reifen, die du von der ER-6 gewohnt bist, fährt die GPZ nur mit Holzreifen...und die sind dann recht schnell mit der Leistung überfordert...genau wie die Bremsen. Wegen der Schräglage musste dir da aber keine grossen Sorgen mehr machen, denn mit den dünnen Trennscheiben braucht die wesentlich weniger Schräglage um mit der gleichen Geschwindigkeit wie ein Breitreifeneisen um die Kurve zu kommen.

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

  • Wie bei vielen Bikes dieses Alters sind Fahrwerk und Reifen halt einfach von vorvorgestern. Dass der Motor an einem bestimmten Punkt einen deutlichen Leistungssprung macht ist da noch das kleinere Problem - das tut er nämlich nur wenn man Gas gibt.


    Wenn man die Karre einfach so bekommt ist das in Ordnung, gezielt kaufen würde ich eher etwas moderneres. Z.B. mit Hinterreifen ab 150 Breite und 17" Rädern.

  • Wegen der Leistung würde ich mir keine Sorgen machen - die kommen ja nicht sofort, wenn Du nur zart den Gasgriff anschaust. ^^


    Ich hatte anfangs auch einen Riesenresepkt vor viel PS, und dachte, wenn man da anfährt, landet man gleich in Nachbars Garten - so wie man das in manchen YT-Videos sieht. :cursing:


    Als ich dann das erste Mal 170PS gefahren bin, war ich total erstaunt - man fährt normal an - und es passiert nichts spekatkulär schreckliches. Klar - wenn man mehr am Gas dreht, kommt auch mehr - aber das kommt nicht "einfach so".


    An Fahrwerk, Reifen, Bremsen muss man sich eben rantasten. Am besten damit beizeiten ein FST machen, damit man vertraut wird mit der Maschine. Vor allem, wenn man mit ABS gelernt hat und dann auch ein Fahrzeug ohne ABS umsteigt, muss man sich die notwendigen Abläufe erstmal angewöhnen.



    Und zum anderen habe ich gelesen das die sich beim beschleunigen in Schräglage gern aufrichtet und ab einer gewissen Schräglage auch von alleine weiter runter geht.


    Als ich die Guzzi gekauft habe, bin ich eben drauf gesessen und gefahren - ohne irgendetwas zu bemerken. Erst ein Jahr und ein paar tausend km später las ich in einem Forum die Frage: "Wenn man bei einer Guzzi Gas gibt, neigt sie sich nach rechts.. kann das zu Problemen in Kurven führen?" - es wurde daraufhin heiß diskutiert im Forum. 8| Und mir unsensiblem Trampel war das in dem Jahr noch nicht mal aufgefallen. :whistling: Aber: Ich hab mir dadurch auch keinen Kopf darum gemacht. Einfach fahren - und sich dran gewöhnen, ohne zu viel zu theoretisieren. Du wirst schon spüren, wie sie sich verhält. ^^

  • Und zum anderen habe ich gelesen das die sich beim beschleunigen in Schräglage gern aufrichtet und ab einer gewissen Schräglage auch von alleine weiter runter geht.


    Wann beschleunigt man in Schräglage? Also ich zumindest nur am Kurvenausgang, wenn ich das Motorrad wieder aufrichten möchte und es das idealer auch wieder tut, damit ich weiterfahren kann.


    Dass ein Motorrad in Schräglage weiter abkippen möchte, kenne ich auch. Das ist eine Kombination aus Lenkimpuls (wenn auch ggf. unwissentlich), Fahrwerk und Reifen. Diese Kombination ist so hoch individuell, dass einige lernen damit umzugehen und andere z.B. den Reifen wechseln, weil sie ständig dieses "kippelig" Gefühl haben und auf einen Reifen wechseln, mit dem sie vorher schon besser zurecht gekommen sind.


    Gas sitzt zwischen den Ohren. Auf jedes Motorrad muss man sich neu einstellen. Ggf. auch auf jeden Reifen.
    Ich habe nach nichtmal einem km mit neuen Reifen gemerkt, dass ich meinen Lenkimpuls von der Stärke extrem zurück nehmen muss, weil das Motorrad mit diesen neuen Reifen "williger" ist. Das ist mir sowohl beim Wechsel vom BT020 auf den Conti RoadAttack, als auch vom Conti RoadAttack auf den Angel ST passiert. Und alles auf demselben Motorrad.

    Die Schwierigkeit, mit den meisten Leuten umzugehen, besteht darin, zu ihnen gleichzeitig ehrlich und höflich zu sein.
    André Heller

  • Wann beschleunigt man in Schräglage? Also ich zumindest nur am Kurvenausgang, wenn ich das Motorrad wieder aufrichten möchte und es das idealer auch wieder tut, damit ich weiterfahren kann.


    Ich halte das auch für physikalisch völlig normales Verhalten. :)

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Wenn du es ruhig angehen lässt, wird es schon. Vorausschauend fahren ist sehr empfehlendswert. Meist treten diese Probleme bei so technisch veralteten Motorrädern erst bei forscher Gangart auf. Dann sollte man allerdings braune Tarnunterhosen tragen...


    Gesendet von meinem GT-S5670 mit Tapatalk

    "Wenn du Gott siehst, musst du bremsen"

  • Moin


    Das wirklich Gute ist: Solides Bike, Motor auch fast unkaputtbar
    Mein Abgabegrund damals war das wirklich grottig schlechte Fahrwerk. Mir kam der Bock auch etwas "lang" und unhandlich vor, man musste beim Kurvenfahren wirklich "arbeiten"....Wenn man das irgendwie ändern kann (gibt sicher was im Zubehör ^^ ), ist das Teil ein echt gutes und günstiges Mopped mit mehr als ausreichend Leistung ohne dabei unkontrollierbar zu sein.


    LG
    Jenny

    Einmal editiert, zuletzt von JennyZRX ()

  • Einfach fahren - und sich dran gewöhnen, ohne zu viel zu theoretisieren. Du wirst schon spüren, wie sie sich verhält. ^^

    Eben...


    Der kleinste Umbau kann das Fahrverhalten schon ändern!


    Jeder empfindet sein Motorrad anders als andere, der eine findet die Reifen gut, der andere Scheisse, usw.


    Mein Rat: Höre nicht auf Meinungen anderer, sondern finde selbst heraus, ob es das Motorrad ist, was Dir wirklich liegt!


    Regel Nummer 1: Lass es langsam angehen! ;)

  • Danke für eure Antworten!! :thumbup:
    Ich glaube mitlerweile auch das ich mich wohl selbst verrückt gemacht habe.
    Ein wenig zu viel Theorie würde ich sagen. Es wird Zeit das ich mehr Fahrerfahrung sammel!
    @ Lille
    Ich bekomme sie von meinem Vater geschenkt. Er hatte wohl genug davon das ich ständig rum jammer weil ich kein Moped habe. ^^
    Sie bekommt die Tage neuen Tüv, und sobald ich sie abgeholt habe bring ich sie erst mal zur Werkstatt. Ich will die Verschleißteile und Flüssigkeiten erneuern lassen. Zudem kommen neue Reifen drauf.
    Außerdem möchte ich das da mal jemand mit Fachwissen alles wichtige kontrolliert.
    @ Bobby


    Ein neuer Lenker ist schon fest geplant. Etwas breiter und höher. Ich werde wohl kein Freund von Stummellenkern.
    Ich hab auch gelesen das der Umbau auf ein größeres Vorderrad bei der GPZ eine Menge bringen soll. Aber da ich den Aufwand und die Kosten noch nicht abschätzen kann, warte ich erst einmal ab bis ich mehr Erfahrung mit dem Motorrad habe.

  • Der Umbau auf vernünftige 17 Zoll Felgen (vorne und hinten) ist ein ziemlicher Quantensprung für das Fahrverhalten, ich hab das gleiche bei meiner 89er FJ gemacht. Allerdings sollte man das erst machen, wenn man sich sicher ist, die Kiste noch etwas länger fahren zu wollen...wenn man selber ein bisschen Schrauben kann, liegen die Teilekosten (Felgen, Reifen, evtl. Hülsen, evtl. Versatzritzel) plus Eintragung so bei 600-800€. Und an dem labberigen Rahmen, den ollen Bremsen und der insgesamt veralteten Ergonomie hat man damit auch noch ncihts geändert... :whistling:


    Netter Umbau:


    http://gpz900-r.jimdo.com/umbauten/fahrwerksumbau


    Und in der MOTORRAD war auch mal ein interessanter Bericht über nen vernünftigen Umbau der 900R:


    http://www.motorradonline.de/t…kawasaki-gpz-900-r/412880



    Quelle: http://www.motorradonline.de

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

  • Ein "Anfängerkiller" ist die GPZ 900 R auf keinen Fall,Mein Mann hatte eine,die ich auch gefahren bin,und heute hat ein Bekannter noch eine,die ich fahren kann,wann ich möchte.
    Ein Anfänger sollte sich auch wegen dem Fahrwerk,was wirklich nicht sooo der Bringer ist,verrückt machen.
    Ich finde,dass sich die negativen Seiten vom Fahrwerk erst dann richtig bemerkbar machen,wenn man der GPZ richtig was an die Fresse gibt - und bis man so weit ist,ist man auch kein Anfänger mehr. ^^


    Der Motor ist jedenfalls super,wer DEN kaputt kriegt,ist echt ein Schlachter. 8| ?(
    Ich kenne eine GPZ 900 R seit fast 25 Jahren,die nicht nur richtig gefahren,sondern zusätzlich auch des öfteren auf die Platte genommen wird,bis sie glüht.
    Und der Motor hat nichts,nix...alles noch super intakt. :thumbup:



    Ich finde,du solltest dich einfach auf die Kawa freuen und sie dann fahren,ohne dir groß Gedanken zu machen. :)


    LG Sabine


    Edit


    Hier noch ein Link für den zukünftigen GPZ900-Treiber...

  • Ich finde,dass sich die negativen Seiten vom Fahrwerk erst dann richtig bemerkbar machen,wenn man der GPZ richtig was an die Fresse gibt - und bis man so weit ist,ist man auch kein Anfänger mehr.


    Hauptsache in Grenzsituationen bleibt sie ruhig. Ein Anfänger zeichnet sich dadurch aus, dass er Fehler macht. Und die muss die Maschine auch verzeihen. Das Lenkerschlagen meiner Virago oder deren sofortiges Einklappen beim blockierten Vorderrad brauche ich nicht nochmal. Da wird sie biestig, obwohl sie ja so als Anfängermaschine gelobhudelt wird.


    Echte Freunde erkennt man erst in schlechten Zeiten. ;)

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Ich finde,dass sie "normale" Fehler ganz gut wegbügelt. :)
    Nur wenn man richtig den Hahn aufmacht, finde ich das Fahrwerk nicht gerade gut.
    Das fand ich nicht so schlimm, zumindest die älteren Fahrer,die mit Motorrädern diese Art "groß" geworden sind,können das gut handeln.
    Und ich gehe halt davon aus,dass Anfänger nicht gleich den Gashahn bin zum Anschlag aufdrehen,also nicht gleich mal in die Situation kommen,in der mehr Können und Erfahrung angebracht sind.
    Kann auch sein,dass ich falsch liege und dass sie es doch machen,ich habe es nicht gleich am Anfang so gemacht sondern mich eher an alles rangetastet.
    Und es gibt für mich persönlich Motorräder mit schlechterem Fahrwerk als die GPZ 900 R. :)


    LG Sabine

  • Das fand ich nicht so schlimm, zumindest die älteren Fahrer,die mit Motorrädern diese Art "groß" geworden sind,können das gut handeln.


    Die, die es nicht konnten, sind nie zu älteren Fahrern geworden. ^^

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Wie hieß es in den 80ern denen die GPZ entstammt so schön nach R.W. Fassbinder: "Angst essen Seelen"! ^^


    Respekt ist immer wichtig - aber ich habe damals auf einer Z440 LTD (Motorrad) fahren gelernt (80er und Mofa mal rausgenommen). Ok - das Ding hatte nur 27 PS - "explosive Leistung" führte da nicht zu unkalkulierbaren Situationen - aber mit dem Fahrwerk dieser Pseudochopper durch Kurven zu bügeln war im Gegensatz zu einer GPZ 900R altertümlich. Die folgende Suzuki GS 750D die dann immerhin 63 PS in einem Fahrwerk vereinte dessen Stabilität nach heutigen Maßstäben deutlich hinter dem eines aktuellen Mountainbikes zurück fällt machte die Sache nicht besser.


    Klar der Unterschied war das ich schrittweise mich vom Mofa über die 80er über die 27 PS 440er zur 750er durchgehangelt habe während du jetzt sozusagen mit den 115 PS der GPZ "einsteigst"! Aber es hängt eben wie viele Vorredner hier schon sagten ganz klar davon ab wie man am Seil zieht - das Motorrad gibt nicht "von selbst" Gas! ^^


    Es stimmt schon das die Kombi 16er Vorderrad und 18er Hinterrad nicht glücklich ist. Ein Umbau auf 2 x 17 Zoll welches das Handling enorm verbessert kostet aber auch nicht die Welt - jedenfalls müssen es nicht ansatzweise die 28.000 Euro im verlinkten Artikel der Motorrad sein - obwohl das natürlich ein megageiler Umbau ist! :thumbup:


    Aber da wurde ja auch ein anderer Artikel verlinkt wo einer sich das selber deutlich günstiger gebaut hat. Ein Superbikelenker ist an der GPZ zwar auch eine gute Sache - ich aber als bekennender "SuperbikerlenkeranSportmotorräderHasserweilesdieOptikkaputtmacht" würde dir zu LSL Tourenstummel raten - die bauen deutlich breiter und höher und ermöglichen somit Superbikelenkerkomfort - verschandeln aber nicht die Optik. Vielleicht erst mal einen guten Gabelstabi, frische Wilbers Gabelfedern für einen Hunni rein - evtl. ein Wilbers Beinchen für hinten und die Bremsen gecheckt und evtl. Beläge / Scheiben erneuern. Mit dieser Kombination hättest du ohne das grundlegende Fahrwerk zu ändern schon mal den "optimalen Einstieg".


    Die ZZR1100 C Felgen / Bremse / Schwinge / Gabel taugen wohl gut für einen Umbau - denke da hörst du am besten mal im 900R Forum um:


    http://www.900r.de/gpz-forum/


    Wenn ich wie du das Motorrad quasi zum Nulltarif bekäme würde ich (wenn es denn finanziell geht) da mal noch das Geld reinstecken und dann hast du ein richtig geniales Mopped! Und die Gebrauchtteile der ZZR sind auch nicht teuer - die kannst du dir günstig zusammen kaufen...aber zunächst setz dich einfach mal zum Frühjahr drauf und fahr einfach los - das andere könnte dann ja das "Winterprojekt 2014/15" werden mit dem du uns dann hier "unterhalten" darfst! ^^


    Gruß Fafnir!

    :respekt: ist das Produkt einer guten Erziehung....

    3 Mal editiert, zuletzt von Fafnir ()

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