Tomy1971 Professional
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Posts by Tomy1971

    Wie hier schon angesprochen der Hondainterne Abstand zwischen MM und vor allem Nakagami. Bradl sehe ich ja noch als ok an, aber Nakagami!? Aber umgekehrt muss man aber auch sagen, dass MM93 heute es aber auch mal wieder wissen wollte. Die wenigen Momente, wo er mal im Bild war, haben ihn eigtl. immer bei 110% gezeigt.

    Sehe ich gleich, der Abstand von Bradl zu MM93 passt schon. Dass er als Testfahrer eine knappe Sekunde pro Runde verliert ist echt OK. Nur wo war der Rest der Honda-Fahrer? Mir im Nirgendwo und dennoch wieder gestürzt und Nakagami deutlich langsamer als Bradl. Entweder hat HCR tatsächlich etwas gefunden, oder die Hondafahrer sind komplett verunsichert oder sie haben unbewusst aufgegeben.

    Zu MM93: Ein paar Runden vor Schluss war er mal im Bild und da habe ich mir gedacht, von der Körpersprache her wieder wie früher und gleichzeitig habe ich mir gedacht, hoffentlich haut er die Karre nicht wieder in die Botanik und bringt das Ergebnis ins Ziel, weil gefühlt hat er das Bike überfahren, vielleicht nicht so krass wie am Anfang der Saison, aber eben doch.

    Schade, dass er es nicht geschafft hat. War leider insgesamt ein fades Rennen.

    Von den Positionskämpfen her ja, aber:

    - Pedrosa lässt das Fahrerfeld alt aussehen und seine Performance wirft schon die Frage auf, wie gut die heutige Generation von GP-Piloten dann tatsächlich ist. Dass ein Rentner das ganze WoE über der beste Pierer-Fahrer ist, darf eigentlich nicht sein.

    - M. Marquez: Was für ein Lebenszeichen! Pro Runde eine knappe Sekunde schneller als Bradl und 1 1/2 Sekunden schneller als Nakagami. Wenn man sich die Performance von Pedrosa anschaut und überlegt, dass MM93 eigentlich immer schneller als Pedrosa war, dann kann das nur heißen, dass er auf einer Gresini-Ducati GP23 Topfavorit auf den WM-Titel 24 wäre.

    - R. Fernandez fährt eine blitzsaubere Saision und ist z. b. vor Zarco und Marini ins Ziel gekommen.

    - Bagnaia hat gezeigt, dass ihm der Titel nur noch zu nehmen ist, wenn Übersee etwas dramatisches passiert (und selbst dann kann es Ducati schon fast egal sein, weil Martin und Bezzecchi bereit stehen).

    Da ich fest davon ausgehe, dass Marquez von Honda weg will, halte ich die Geschichte schon für realistisch. Bis Mitte der Woche bin ich noch davon ausgegangen, dass die DORNA sich doch noch bewegt und zwei zusätliche Startplätze für Pierer schafft, aber das scheint definitiv nicht zu passieren. Wobei mich interessieren würde, warum die DORNA überhaupt nicht auf Pierer eingeht (Startplätze, Concessions), schließlich rüstet Pierer den Großteil der Moto3 aus, betreibt 3 Moto2 Teams und wäre auch bereit sein MotoGP-Engagement auszubauen. Meine persönliche Vermutung ist, dass die anderen Hersteller bessere persönliche Kontakte zur DORNA haben und gegen Pierer agieren. Aus deren Sicht auch OK. Aus Sicht der Rennserie aber extrem schlecht.

    Fazit: Für mich ist es mittlerweile das wahrscheinlichste Szenario, dass MM zu einem Ducati-Team geht und Gresini hat vermutlich den letzten verfügbaren Platz. Damit ist dann aber auch klar, dass der MotoGP-Weltmeister 2024 auf einer Ducati sitzen wird. Im Grunde ist nur noch die Frage, wer es dann sein wird.

    Das wäre schon eine merkwürdige Wendung. Pierer will zwei zusätzliche Bikes bringen, was die MotoGP als Ganzes aufwerten würde. Das wird von der DORNA mit in meinen Augen schwachen bis lächerlichen Argumenten abgelehnt. Die Belohnung dafür ist, dass MM 2024 auf einer Ducati sitzen könnte. Ich schätze MM so ein, dass er die Rekorde von Rossi und vielleicht auch die von Agostini brechen will und das wird auf einer Honda nicht funktionieren. Ich vermute daher, dass er mit aller Macht von Honda weg will. Den Weg zu Pierer Mobility hat die DORNA verbaut, da wäre Ducati ja blöd, wenn sie nicht auf MM zugehen würden. Da Pramac feste Startplätze hat, sehe ich nicht, dass die Dorna den Wechsel verhindern kann.

    Sollte es tatsächlich so kommen, wäre das meiner Meinung nach richtig schlecht für die Weltmeisterschaft. Es wären dann nicht nur 8 Ducatis am Start, es hätte sich auch die Qualität der Ducati-Faher weiter verbessert. Ein Ducati-Markenpokal kann aber kaum das Ziel der Dorna sein.

    Bagnaia absolut top und souverän. Trotzdem fehlt mir momentan irgendwie Charakter in der Sache. Sei es an Fahrern, Markenvielfalt oder einfach, dass die Bikes nicht nach "Jugend forscht" aussehen, sondern nach Rennmotorrädern, bei denen der Fahrer immer noch den Unterschied machen kann.

    Solche Umbruchphasen hat es immer wieder gegeben. Es dauert eben ein bis zwei Saisonen bis man die neuen Gesichter kennt. Wo ich dir aber recht geben muss, sind die Bikes. Dass die Ride-Height-Devices verschwinden ist ein erster richtiger Schritt. Über das Thema Aero sollte man meiner Meinung nach auch noch einmal nachdenken. Dann gibt es noch etwas, das mich mittlerweile massiv stört und das sind die Rennstrecken. Ich denke nicht, dass es einen Weg zurück gibt, aber die Rennstrecken schauen mittlerweile aus, wie geteerte Parkplätze auf die man die Strecke gemalt hat. Das führt dann zu ewigen Diskussionen wegen der Tracklimits. In Kurve 1 sind die Fahrer heute reihenweise neben der Strecke gefahren und das ist angeblich ok, weil kein Vorteil. OK, da ist freies Feld, aber wenn da wie früher eine Leitplanke wäre, würde kein Fahrer so eine Linie wählen.

    Muss noch einmal lästern. Was ich nervig finde ist, dass man die Strafe erst im Nachhinein ausspricht. Hätte Martin die LL während des Sprintraces bekommen, wäre die Sache durch gewesen, aber jetzt zieht man es ins nächste Rennen. In meinen Augen unglücklich. Und weil ich gerade beim lästern bin, das Stewards Panel hat einen undankbaren Job und wird es nie allen recht machen können, aber sie machen so bemerkenswert schlechte Arbeit, dass es weh tut. Freddie Spencer war zu seiner Zeit ein genialer Fahrer, aber wie man bei Boris Becker und Lothar Matthäus sieht, bedeutet das noch nicht, dass er auch sonst großartig ist. MotoGP ist ein Millionenbusiness, da passt eine Rennleitung, die den Eindruck macht, dass sie bei den Entscheidungen würfelt nicht ins Bild.

    Ich finde es ebenfalls absolut korrekt, dass es keine Strafen für Martin gab.

    Martin war nicht zu spät, was aber in Anbetracht des Rückstaus halt dennoch zum Unfall geführt hat.

    Der Crash in Kurve 1 ist schlicht dem Layout zu schulden. Man sollte den Kurvenausgang etwas offener gestalten, somit würde nicht so ein Rückstau am Start entstehen.

    Das Argument mit dem Layout gilt für mich nur sehr eingeschränkt. Die Strecke ist so, wie sie eben ist und die Fahrer müssen damit klar kommen. Da sind ja keine Rookies am Start, sondern die Besten der Besten, da gehört dann in der ersten Kurve auch etwas Disziplin dazu. Klar war es kein komplettes Harakiri von Martin, aber für den Start eben doch den Ticken zu viel. Ab Kurve 3 oder 4 hätte ich damit auch kein Problem mehr.

    zxcd: Sorry, sprechen wir beide von der ersten Kurve? Martin hat sich innen reingedrängt, zu spät gebremst, wurde nach außen getragen und ist dann gegen mindestens einen anderen Fahrer gekracht. Dass der dann auch nach außen gedrückt wird und den nächsten rempelt ist die logische Folge. Wenn da kein anderer Fahrer gewesen wäre, wäre Martin weit gegangen und hätte den Großteil der Piste gebraucht um die Kurve zu kriegen. Sorry, für sowas hätte es früher bei Amateurrennen Haue gegeben.

    Die Tracklimits in der letzten Runde sind mir am Fernseher nicht aufgefallen, aber ich kann Hofmann nur recht geben. Binder hat man in Assen zwei Mal bestraft und bei Bagnaia ist alles in Ordnung. Das passt einfach nicht oder passt perfekt zur üblichen Performance der Stewards. Ihr Job ist schwer und undankbar, aber dasss man den Eindruck nicht los wird, dass sie immer wieder mit unterschiedlichen Maßstäben messen ist unglücklich. Auch wenn sich 6 bzw. 4 Punkte nach nicht viel anhören, sie könnten bei Binder am Ende den Unterschied zwischen Platz 3 und 5 machen, bzw. bei Bagnaia zwischen 1 und 2.

    Mal wieder etwas Neues aus dem kranken Regelwerk:

    Heute keine Reifendruckkontrolle, da Flag to Flag Rennen. Macht Sinn, oder? :sostupid

    Tja, wir sind auf dem Weg Richtung Formel 1


    Der Pechvogel des Wochenendes ist für mich MM93. Das ganze WoE im Nirgendwo und obwohl er für seine Verhältnisse nichts riskiert hat, ist er gestürzt. Ich glaube mittlerweile nicht mehr daran, dass er 2024 noch für Honda fahren wird.


    Dann noch Mir und Quartararo und in der Moto3 Öncü.

    Ach, der Arme muss eben in der Sommerpause irgendwie die Seiten füllen.

    Interessant ist in meinen Augen nur eine Aussage von Pierer, nämlich dass es nächstes Jahr ein zusätzliches KTM-Team geben wird. Dass er da Nebelkerzen wirft, glaube ich nicht. Hört sich für mich so an, als würde er davon ausgehen, dass entweder Gresini die Luft ausgeht oder LCR keine Hondas mehr bekommt. Nebenbei, er sagt nicht, dass er MM93 nicht nehmen würde. Er sagt nur, dass MM93 nicht zum üblichen Vorgehen von KTM passt.

    Den sich ändernden Motorradmarkt als Ausstiegsargument sehe ich nicht so drastisch, denn wenn es ausschließlich darum ginge, welche Sinn hat dann die F1?

    Es gibt für mich zwei Hauptunterschiede. Auch wenn ein F1-Fahrzeug kaum noch etwas mit einem PKW gemeinsam hat, ist es in der Wahrnehmung der Leute immer noch ein Auto und ein Auto hat oder will praktisch jeder. Damit ist die Zielgruppe, die man erreichen kann viel größer als bei der MotoGP. Motorräder sind letztlich ein Nischenprodukt. Dann hat es die Formel1 geschafft sich von den Herstellern zu lösen und zu einem eigenständigen Produkt zu werden. In der F1 fährt Red Bull gegen Haas und Williams. Ob ein weiterer PKW-Hersteller in die F1 einsteigt, ist für das Produkt F1 nicht so wichtig.

    Bei der MotoGP ist das anders, da fährt Ducati gegen KTM, Honda etc.. Eine MotoGP, die aus sich heraus soviel Werbewert generiert, dass eine ABF gegen eine Tomy fahren könnte, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

    Ich bin extrem überrascht, wie kritisch selbst Hardcore-Fans die Zukunft bzw. den Sinn der MotoGP sehen. Wenn hier schon nicht mehr an die Zukunft der Serie geglaubt wird, wo dann? In Frankreich und am Sachsenring waren dieses Jahr >200.000 Zuschauer, damit zählt das Rennwochenende zu den am besten besuchten Veranstaltungen des ganzen Landes (zum Vergleich: Rock am Ring und Wacken liegen bei ca. 80.000 Zuschauern). Bei der Formel 1 werden nicht mehr Tickets verkauft als in der MotoGP.

    Und ja, der Werbewert ist v.a. in Mainstream-Medien geringer als in der Formel 1, dafür sind die Kosten auch deutlich geringer. Dort reden wir immer noch von >130 Mio. Euro pro Jahr, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich höher.

    Ich bin halt davon überzeugt, dass die Zukunft der Elektromobilität gehört. Eine Rennserie mit Verbrennern hat mittelfristig keine Zukunft. Motorrad-Rennen wird es trotzdem geben. Wenn ich mich selber nehme, ich bin ein 2-Takt-Fan und immer dabei, wenn irgendwo bei historischen Rennen 2-Takter am Start sind und habe das Verschwinden der 2-Takter bei der Motorrad WM bedauert. Nur hat es der Motorrad WM geschadet? Eben nicht. Es hat die Serie gestärkt. Ich schätze, dass in 10 bis 15 Jahren die Verbrenner durch E-Bikes ersetzt werden. Das wird anfangs ungewohnt sein, aber notwendig für den Fortbestand der Serie. So wie es heute eine IG Königsklasse gibt, wird es dann vielleicht eine IG MotoGP für die paar komplett Gaskranken geben.

    Die IRTA hat den KTM-Antrag wohl abgeschmettert, somit keine 5. KTM 2024 im Feld.

    Finde ich überraschend, aber dann ist es eben so. Die politischen Hintergründe wären interessant. Daran dass ein weiterer Hersteller in die MotoGP kommt, glaube ich nicht. Daher verstehe ich nicht, warum die IRTA nicht alles tut, um das Feld aufzufüllen. Ich habe beim Suzuki-Ausstieg mal recht lange über die Chancen einen weiteren Hersteller in die MotoGP zu bekommen geschrieben:

    Das gilt alles immer noch unverändert. Was die Hersteller für die Moto-GP ausgeben, werden wir im Detail nicht erfahren. Pierer behauptet, dass PiererMobility (=KTM + sonstige Konzernmarken) pro Jahr 30 Mio. Budget für die MotoGP hat. In den Medien liest man immer wieder Zahlen zwischen 40 und 70 Mio. Jahresbudget für den Einstieg in die MotoGP. Selbst wenn man die kleinste Zahl nimmt, sehe ich nicht, wie das kaufmännisch für irgendwen zu rechtfertigen sein soll. Nochdazu wo sich die MotoGP immer mehr in Richtung Formel1 entwickelt, d. h. die Technik entwickelt sich immer weiter weg von der Serie. Die ganze Aero hat mehr mit Luftfahrt als mit Fahrzeugbau zu tun und ist höchstens für die Designer interessant. Ride-hight-Devices etc. sind für die Straße komplett nutzlos.


    Auch bei meinem Fazit von 2022 bleibe ich. Ich fürchte, dass Yamaha nach der Saison 2026 aus der MotoGP aussteigen wird und wenn es ganz schlimm kommt Honda ebenfalls (auch wenn ich mir das 2022 noch nicht habe vorstellen können). Warum? Der Motorradmarkt in Europa wird von der Generation 50+ oder mittlerweile 60+ bestimmt. Die sind mit japanischen Motorrädern aufgewachsen und haben inzwischen ihre Lieblingsmarken. Ein zusätzlicher Sieg, bestätigt die Kunden möglicherweise, verkauft aber kein zusätzliches Motorrad. Wenn man junge Leute wieder fürs Motorrad begeistern will, wird das nicht mit Verbrennern sondern mit Elektro-Motorrädern passieren müssen. Die MotoGP ist da das komplett falsche Marketinginstrument. Bei Ducati, Aprilia und KTM kann die Rechnung noch etwas anders aussehen. Da die Generation 50+ und 60+ mit japanischen Motorrädern groß geworden ist, könnte sich für sie noch lohnend sein zu zeigen, dass sie besser sind als die Japaner.

    Ich denke, die Einschätzung von The Race ist ziemlich zutreffend und die beste, die man als Außenstehender treffen kann. Natürlich kann man über die Reihung im Detail diskutieren, aber grundsätzlich stimmt sie. Es gibt zwei Optionen mit hoher Wahrscheinlichkeit (Honda + KTM) eine Option, die mäßig wahrscheinlich ist (Aprilia), eine unwahrscheinliche (Kunden-Ducati) und zwei, die ich für sogut wie ausgeschlossen halte (Sabbatical (außer bei einer weiteren schweren Verletzung) und Werks-Yamaha).

    Meine Vermutung ist, dass alles von Red Bull abhängt. Aus meiner Sicht kann nur RB den Teamwechsel von MM zahlen. Wenn RB mit MM93 alle Rekorde brechen will und bereit ist, den notwendigen Haufen Geld auf den Tisch zu legen, wird MM 2024 auf einer KTM sitzen. Wenn nicht stellt sich die Frage, wie wichtig MM die Themen Geld und Treue sind. Immerhin ist er seit mehr als 10 Jahren bei Repsol-Honda und er scheint sich grundsätzlich dort wohl zu fühlen und er wird auch noch mehr als nur fürstlich entlohnt. Nur wenn MM Erfolg über alles geht und ihm Team und Geld egal sind, kommt Aprilia ins Spiel und (aber nur ganz vielleicht) eine Kunden Ducati.

    Auch geil: HRC holt ihn damals in die MotoGP und gibt ihm seitdem absolute Narrenfreiheit. Ein ultra gut dotierter Vertrag, sein Bruder darf ebenfalls bei Honda fahren, während seiner Verletzung wartet man geduldig auf seine Rückkehr, seine horrend teuren Crashes nimmt man hin….und was ist? Am Ende steht eine vorzeitige Trennung im Raum, jetzt wo es mal ungemütlich ist.

    Kann man so sehen, aber man kann auch sagen MM93 hat 10 Jahre lang für Honda alles gewonnen, auch weil er mehr riskiert hat als alle anderen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Honda und Yamaha den technischen Anschluss verloren haben und (wenigstens aus der Außenperspektive) auch die Ressourcen, die notwendig wären um den Rückstand aufzuholen, nicht ins Rennen werfen wollen. Bei 8 Ducatis, 4 KTM und 4 Aprilia kann er 2024 und vermutlich auch die folgenden Jahre um WM-Platz 10 fahren. Scheint mir nicht besonders attraktiv zu sein. Wenn er Rossis oder Agostinis Rekorde brechen will, muss er weg von Honda.

    Früher wurde jedes Verlassen der Strecke bestraft und zwar von der Strecke selbst. Noch zu Agostinis Zeiten sind direkt neben der Strecke Bäume gestanden, dann kam zumindest etwas Grün vor der Leitplanke, dann mehr Auslauf mit Kiesbett und die Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Heute schauen die Strecken stellenweise aus wie ein großer asphaltierter Platz mit aufgemalter Strecke. Sicherheit ist wichtig, daher kann es kein Zurück geben. Das bedeutet aber auch, dass das Verlassen der Strecke anders geahndet werden muss. Ich sehe es wie Angrist, Sensoren in die Kurven und Felgen und wirklich jedes Verlassen der Strecke muss eine Longlap bedeuten. Der Grund ist in meinen Augen egal.

    Dann zu den Überholmanövern. Ich weiß, es war eine andere Zeit, aber in den 1980er und 1990er Jahren gab es nur sehr weniger Berührungen, eben weil allen klar war, wie hoch das Verletzungsrisiko war. Heute ist es schon fast normal den Gegner beim Überholen von der Strecke zu schieben. Die zwei Gesichter der Entwicklung sind für mich Marc Marquez und Johann Zarco, die als erste die zusätzliche Sicherheit der modernen Rennstrecken voll ausgenutzt haben und wirklich ohne Rücksicht auf Verluste den Gegener vors oder ins Bike gefahren sind. Ich denke, da ist es auch Zeit zum Gegensteuern. Man versucht es seit letztem Jahr, aber die Regelauslegung der Stewards ist konsequent inkonsequent. Ich denke, man sollte Überholen mit Berührung auch konsequent bestrafen. Dass das dann im Einzelfall ungerecht sein kann, ist mir klar. Das wird aber nicht zu vermeiden sein.

    Im Gegenzug denke ich aber auch, dass die MotoGP abrüsten muss. Weniger Aero, weniger Leistung, weniger elektronische Fahrhilfen und weniger mechanischen Grip wären so meine Schlagworte.