Ich fahr Moped (80er) und Motorrad seit ich 16 bin, aber die ersten 12-13 Jahre eher zur Uni, auf Arbeit oder Just4Fun die Hausrunde.
Ende 20 hatte ich dann Lust für eine erste größere Ausfahrt und weil ich keinen Mitfahrer fand alleine... da machte es bei mir zum ersten Mal *klick* im Kopf wie toll es ist alleine unterwegs zu sein. Du kannst dich eben nicht in der Gruppe zurückziehen sondern musst mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten und das obwohl du teilweise die Sprache nicht kannst. Du kannst zudem tun und lassen was du willst. Rücksicht auf Mitfahrende braucht es nicht.
Das führte dazu, dass ich viel eigenständiger wurde, mein Leben und Handeln seitdem viel stärker reflektiere aber auch besser weiß was ich will und was ich nicht will. Insofern sorgte das Reisen dafür "erwachsener" zu werden ohne die kindliche Neugier zu verlieren.
3 Wochen Norwegen, 4 Wochen Schottland, 3 Wochen (Nord-)Irland, 2 Monate Spanien, 3 Wochen England und Wales, 3 Wochen Dänemark und Schweden, 4 Wochen Italien, 3 Wochen San Francisco und viele andere Erfahrungen möchte ich nicht mehr missen. Japan, Chile und weitere sollen unbedingt noch dazu kommen.
Mittlerweile habe ich mein persönliches Glück gefunden in Gestalt einer Frau die fast 1:1 so tickt wie ich, d.h. auch mit ihr sind all diese Reisen möglich und teilweise von ihr angestoßen.
Sie fährt kein Motorrad und will es auch nicht, das finde ich aber nicht schlimm, denn rückblickend war das Motorrad meist nur ein Werkzeug, die Reisen hätten auch alle mit einem Suzuki Jimny funktioniert.
Klar macht Motorradfahren Spaß, aber eigentlich ging es mir die ganze Zeit ums Sammeln neuer Erfahrung und dem Kennenlernen neuer Länder (was in 3-4 Wochen so möglich ist). Wenn wir das zukünftig mehr mit Dachzelt und MTBs machen bin ich völlig fein damit und zudem gibt es auch 1-2 Wochen Urlaub pro Jahr welchen wir nicht gemeinsam verbringen, da darf dann auch zukünftig das Motorrad raus.