Erstaunlich innovations- und technologiefeindliche Diskussion bezüglich eFuels. Einerseits. Andererseits auch irgendwie typisch Deutschland. Die Welt retten wollen, aber den Blick starr und ausschliesslich auf Deutschland gerichtet, maximal auf Europa.
Wer glaubt denn wirklich daran, dass die deutschen / europäischen Hersteller ab Zeitpunkt X keine Verbrenner (die auch eFuels nutzen können) mehr bauen werden? Wer glaubt denn ernsthaft, dass ab Zeitpunkt X weltweit (!) kein Bedarf mehr an Verbrennern besteht? Wer glaubt ernsthaft, dass sich irgendein Hersteller einen Verbrennermarkt, solange er noch vorhanden ist, entgehen lassen wird?
Als die Elektromobilität plötzlich zur Lösung für alle Probleme präsentiert wurde, wurden Kritiker (die z.B. die Batterietechnologie oder die Reichweiten kritisierten) mit dem Argument ruhiggestellt, dass sich die Batterietechnologie rasant entwickeln wird und man eher früher als später überzeugende Lösungen serienreif präsentieren wird. Aha? Und wieso gilt diese Argumentation heute nicht auch für die Herstellung von eFuels bzw. von sonstigen synthetischen Kraftstoffen?
Es braucht weiterhin Innovationen und Technologien, die die Welt (nicht nur Deutschland und Europa) lebenswerter machen. Es braucht aber auch einen gesellschaftlichen Wandel (nicht Doppelwumms, Zeitenwende oder sonstige ideologische Worthülsen). Eine Gesellschaft, in der ich zur Erledigung meiner Erwerbsarbeit nicht mehr pendeln muss - weder im Individualverkehr noch im ÖPNV. Aber da fangen die Probleme schon an: Digitalisierung, Arbeitsgesetze, Gewerkschaften etc.pp.. Was ist denn so schwer daran zu verstehen, dass ein Verbrenner, der nicht bewegt wird, kein CO2 ausstösst? Oder anders: Was ist so klimafreundlich daran, ein recht neues Fahrzeug mit Verbrenner zu verschrotten, ein neues Fahrzeug mit E-Motor zu kaufen und ggf. am Wohnort klimaneutral aufzurüsten?