Es war eigentlich nicht mein Wunschmoped. Damals stand ich vor der Wahl ganz aufhören zu müssen oder Gynäkologenstuhl fahren. Zu der Zeit fuhr ich eine BMW Rockster, aber meine beiden Knie kamen damit nicht mehr klar. Der Kniewinkel war für mich nicht auszuhalten.
Somit standen mehrere Mopeds zur Auswahl. Harley, Suzuki, Kawa, Yamaha, Victory usw. Da ich aber unbedingt die BMW in Zahlung geben wollte, spielte für mich die Höhe der Inzahlungnahme eine große Rolle. Beim Thema Kundenfreundlichkeit fielen schon mal gleich mehrere Händler durch. Damals hatte ich den Eindruck, dass man einfach keine Motorräder verkaufen wollte. Man ließ mich wie Hein Blöd im Laden stehen, obwohl ich mir die entsprechenden Modelle intensiv angesehen habe. Ich war im Umkreis von 80 km überall zu schauen.
Letztendlich wurde es die VN, weil mir ein Kawa Händler um die Ecke die besten Konditionen bat. Die Probefahrt passte einwandfrei für meine Knie und gut war. Das ist ziemlich genau 13 Jahre her und die Dicke hat mich nie im Stich gelassen. Wenn ich im Frühjahr den Erststart mache, springt sie immer auf Schlag an, als ob ich einen Tag davor noch damit gefahren sei. Sie läuft und läuft und läuft.
Und ich fahre sie immer noch so gern wie am ersten Tag. Bis auf den Motor und den Auspuff (Miller, leise) wurde sonst nichts geändert. Das Moped entschleunigt ab dem ersten Meter Fahrt. Kraft ist immer und mehr als genug vorhanden. Selbst bei 180 km/h ist noch genug Punch nach oben da. Da ich sie nie ausgefahren habe, weiß ich nicht wieviel da noch kommt. Ist mir nicht wichtig. Böse Zungen behaupten, das Moped habe sogar einen Zapfwellenanschluss...
Bei der letzten Inspektion hatte ich eine Z 900 RS SE als Leihmaschine. Ein wirklich handliches und schönes Moped. Aber ich war froh, als ich wieder den stampfenden 2,1 l Zweizylindermotor unter mir hatte. Draufsetzen und Entschleunigung pur. Mit der Vance & Hines Anlage klang sie wie ein V8. Allerdings gingen beim Vorbeifahren durch den tiefen Bass die Alarmanlagen in den PKW an (kein Witz). Das war mir dann doch zuviel des Guten.