… und wer ernsthaft an den "gesunden Menschenverstand" bei den Fahrern glaubt, hat diesen Sport nicht verstanden.
Ich glaube schon, dass sich die überwiegende Mehrheit, die auf diesem Niveau unterwegs ist, durchaus bewusst sind, was sie da tun und auch Dinge realistisch einschätzen können.
Zu Marquez' Ego äußere ich mich jetzt mal nicht. Aber eigentlich müssten doch so viele da sein, die intervenieren konnten. Seinen Vater zeigen'se wie er medienwirksam mitfiebert, Alzamora müsste eigentlich auch ein wenig Ahnung haben, Puig... der hat selbst eine ernste Verletzung als Fahrer erleben müssen, die seine Karriere nachhaltig beeinflusste... um nur einige zu nennen. Angeblich musste man HRC ja erst überreden diesen Versuch zu starten.
Da ist doch die genau die Krux.
Die Tests wurden damals für den Moment bestanden, aber der Faktor "Folgeschäden" blieb da wohl völlig außen vor. Wenn das Risiko einer Folgeinfektion real war, hätten die Ärzte MM nicht fit schreiben dürfen.
Ja, aber wo will man da die Grenze ziehen? Es gibt bestimmte Regeln - wie Bewusstlosigkeit oder Narkose - 24 Stunden Pause - aber wenn sich jemand im bspw. im Training eine Platzwunde zuzieht, kann diese sich auch entzünden -> Folgeschaden. Niemand würde aber in so einem Fall auf die Idee kommen einen Fahrer für "unfit" zu erklären.
Im Übrigen kann ich mir auch kaum vorstellen, dass man ihm nicht gesagt hat, welche Komplikationen auftreten können. Er hat für sich entschieden es zu probieren, das hat nicht funktioniert. Jetzt die alleinige Schuld auf die Ärzte zu schieben, halte ich einfach für nicht richtig... und der Ruf von Dr. Mir, der bis dahin der angesehenste Arzt in der Motorradsport-Welt war, dürfte auch arg gelitten haben.