Höhen und Tiefen des Motorradalltages.

  • Kein TIEF, aber ein HMMMPF:


    Gestern, auf den letzten Kilometern vor der heimischen Garage, hatte ich drei Moppedfahrer vor mir, die meinen Puls ziemlich beschleunigt haben. Nicht weil sie so geile Moppeds fuhren, sondern weil sie so fuhren, als wären sie Jojos. Oder guckten zuviel Formel 1.


    Das vor ihnen fahrende Auto fuhr zwar nach Beschilderung, aber immerhin konstant. Die drei Dödels (zwei Dödels und eine Dödelin) fuhren aber nicht konstant hinterher, sondern nahmen mal Gas weg... und gaben dann wieder Gas, bis sie dem Auto im Kofferraum hingen... nahmen wieder Gas weg... gaben wieder Gas... usw usf. Und zwischendurch in der eigenen Spur Slalom fahren, damit die Reifen warm bleiben.


    Was war ich froh, als ich abgebogen bin. Da hatte ich zwar das Auto vor mir, aber auch ausreichend freie Strecke, um zügig zu überholen und meine Geschwindigkeit zu fahren. Konstant. Bis zum nächsten Schild.

    Grüsse aus dem Westzipfel


    Harry aka schredder66

  • Die Ungeduld der Jugend.. ich hab auch ab und zu mal einen schleichenden Autofahrer vor mir, aber wenn ich den nicht überholen kann, dann rollt man einfach mit etwas Abstand hinterher. In der nächsten Runde ist es dann wieder frei.


    Solche Spacken sehe ich fast täglich auf dem Zubringer zur AB. Auf der Geraden wird Gas gegeben und in der Kurve bekommen sie "kein Bein" an den Boden.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Das mach ich aber auch manchmal weil der Auspuff so schön bollert ich aber nicht überholen will.

    Also irgendwann muss ich mir dochmal deinen Perso anschauen, ob du nicht doch 18 bist ^^

  • ich hab auch ab und zu mal einen schleichenden Autofahrer vor mir, aber wenn ich den nicht überholen kann, dann rollt man einfach mit etwas Abstand hinterher.

    Schleichend stresst mich auch nicht. Abstand und hinterherrollen. Zumal, wenn ich weiß, dass ich eh gleich selbst abbiegen will.


    Ich überhole so jemand nur an (bzw. verspüre den dringenden Zwang ;) ), wenn er "unstet" fährt. Also an komischen Stellen bremst "weil links eine Kuh auf der Weide steht". Wenn er unberechenbar ist und man immer kucken muss, was macht er als nächstes, Da bekomme ich es dann auch die Nerven ;)

  • Wenn ich meine Hausstrecke fahre, lasse ich manchmal bewusst deutlich mehr Abstand zum vorausfahrendem Auto, besonders wenn der schon erkennbar in die gleiche Kurve abbiegen will... so kann ich die Kurve flott fahren, ohne direkt auf die Blechdose aufzulaufen.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Wenn sich die Möglichkeit ergibt, wird auch gerne überholt. Für meinen Geschmack manchmal die bessere Alternative, statt hinter jemandem herzuzockeln, bei dem man nicht einschätzen kann was als nächstes kommt. Zumal man bei einigen dann auch "unsichtbar" wird.. Spiegel sind bei manchen nur Zierrat am Auto, genau wie Blinker.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Ich überhole echt richtig ungern. Ich fahre viel zu lang hinter schleichern her, finde ich angenehmer als mich in irgendeinem Überholmanöver in Gefahr zu bringen^^

    Ich überhole sobald es irgendwie geht. Lieber den komischen Autofahrer hinter mir als vor mir und dann schnell weg.

  • Ich überhole sobald es irgendwie geht.

    .... und ich lange vorher ^^


    Hoch: Ich fahre Motorrad in Spanien :) Es ist OMGWTFBBQgeil und nach jeder zehnten Kurven wirds NOCH MAL BESSER WIE GEHT DAS ÜBERHAUPT ey


    Tief: Irgendwann muss ich wieder heim :(

  • Ja, aber nicht für den Motorradalltag :(


    Wobei, SIE fährt auch Motorrad :)

  • Kleiner Bericht vom Kurventraining I fehlt noch...


    obwohl ich das ganze Wochenende stetig einen bangen Blick auf der Wetter-App hatte, die vor Gewitter warnte - hatte ich bestes Wetter, eher zu warm. Kleine Gruppe, nur sechs Teilnehmer/Innen.


    Kurzes Kennenlernen, wer kommt von wo und fährt was, was wird gewünscht. Ich war natürlich die Linkskurve, die zu weit mittig angefahren wird, andere wollten Spitzkehren oder generell mehr Sicherheit in Kurven, wenn es unerwartet enger wird als geplant. Und klar, ich hatte die kleinste Maschine, was aber kein Nachteil war - finde ich jedenfalls. Sehr unterschiedliches Fahrer-Niveau, da war vom Anfänger bis zum routinierten Fahrer alles dabei.


    Zunächst ging es auf dem kleinen Parcours (das Gelände ist eher übersichtlich denke ich, wobei ich natürlich keine Vergleichsmöglichkeiten habe) hinter dem Trainer her wie die Entlein. Nachdem die Einstiegsprobleme geklärt waren (Trainer im Auge behalten, Reihenfolge erstmal beibehalten, auf der richtigen Fahrbahnseite bleiben...), wurden die Anforderungen langsam gesteigert. Ging es zunächst immer dieselbe Strecke, konnte man dann abbiegen wie man wollte (Kreisverkehr, enge Kurve, weiter Platz zum Wenden), wobei man natürlich zunehmend auf die anderen Teilnehmer achten und sich verständigen musste (vorausschauendes Fahren).


    Zwischendurch wurde der Kurs gewechselt, um die Aufmerksamkeit zu halten. Da gab es dann die kleinen Wedelkurven, die fand ich mal so richtig klasse (die Duke hat sie geliebt!). Dann wurden Spitzkehren eingebaut, rechts herum, links herum, und die Duke schlug sich wacker. Ich meine, dass sie das kann, wusste ich. Dass ich es hinkriege, weiß ich jetzt :)


    Und dass ich mehr Schräglage habe, als ich dachte, weiß ich jetzt auch - meine Ansage lautete: Fußballen auf die Rasten, sonst sind die Zehen gleich weg! Rastenkratzen habe ich zwar nicht hingekriegt, aber das war auch nicht mein Ziel. Weitere Ansage: links kannste Kurvenblick, wieso rechts nicht? (ich hab Nacken, aber das ist temporär)


    Ganz zum Schluss kam richtig Tempo auf. Für die verbliebenen Teilnehmer (einige mussten früher los) wurden Techniken gezeigt, das Motorrad tiefer in die Kurve zu legen. Drücken mag ich ja gern, mach ich auch am liebsten. Dieses Oberkörper am Seitenspiegel knutschen war nicht ganz so meins, hang-off habe ich versucht (wenn nicht da, wo dann?), aber das ist echt gar nicht meine Welt. Ich meine, hat geklappt, hat aber vermutlich genauso bescheiden ausgesehen, wie es sich angefühlt hat :P

    Jedenfalls war da gut Tempo drin und weil nur noch ganz kleiner Teilnehmerkreis, war auch genug Platz.


    Also ich habe viel vom Training für mich mitgenommen und gelernt. Der Trainer war die ganze Zeit sehr souverän und konnte sich schnell auf die unterschiedlichen Teilnehmer einstellen.


    Würde ich wieder so machen wollen.

    Und der Nächste, der seine Waffe wegwirft, ohne eine Zweite dabei zu haben, bezahlt einen Sack Goldmünzen. Das ist eine Unsitte! (Boindil Zweiklinge)

  • Klingt richtig gut. Bin dann auf die gemeinsame Runde gespannt, wenn das mal klappt. ^^

    CEO of West-Treffen®

  • Danke für den Bericht, was ich mir da nur immer frage: was lernen manche in der Fahrschule...


    Zb Fussposition. Ich hab den Ballen dauerhaft auf der Raste und wechsel links nur zum schalten die Position.


    Drücken mag ich ja gern, mach ich auch am liebsten. Dieses Oberkörper am Seitenspiegel knutschen war nicht ganz so meins, hang-off habe ich versucht

    Mit Drücken nimmst du im Ernstfall benötigte Schräglage. Oberkörper am Seitenspiegel? Meinst du die kurveninnere Schulter nach vorn? Hang-Off macht Spaß wenn man es kann und gibt mehr Sicherheit da man im schlimmsten Fall das Mopped noch weiter runter drücken kann.



    generell mehr Sicherheit in Kurven, wenn es unerwartet enger wird als geplant.

    Da bekommt man als erstes große Augen, danach geht man vom Gas (verkleinert die Kurvenund drückt das Bike noch weiter runter (erzählte ich etwas von drückenden Fahrstil dass da Reserven fehlen könnten?). Und man vertraut darauf dass die Reifen immernoch Grip haben werden. und nix schleift.

    Und ich finde ja immernoch, dass jeder zumindest einmal die Grenze seines Bikes ausloten sollte, einfach um zu wissen was wirklich geht. Viele denken dass nix mehr geht und das Bike sagt sich: *gääähn* ich kann noch 30% mehr.

  • Übrigens ist mir auf meiner Tour am Sonntag eine vierrädrige Superduke 990 begegnet und alter, der Fahrer hat ordentlich am Kabel gezogen. Das Ding ging gut vorwärts.

  • Hang-Off macht Spaß wenn man es kann und gibt mehr Sicherheit da man im schlimmsten Fall das Mopped noch weiter runter drücken kann.

    nur sollte man dann eben nicht das ausnutzen und mit hanging off auf der Landstraße kurven fahren, die man ohne hang off in der Geschwindigkeit nicht fahren könnte.

    Denn wenn dann Irgendwas Probleme macht, hat man null Reserven mehr.

  • Beim Drücken neigt sich das Motorrad mehr als der Fahrer. Ist die max mögliche Schräglage erreicht, lässt sich das Motorrad nicht schneller durch die Kurve fahren.

    Beim hanging off ist es der Fahrer.der seinen Schwerpunkt (und damit den gesamten Schwerpunkt) nach innen verlagert. Ist dabei die max mögliche Schräglage erreicht, kann der Fahrer u. U. seinen Schwerpunkt noch weiter nach innen verlagern, um dem Motorrad etwas weniger Schräglage geben zu müssen. Damit hätte das Motorrad noch ein wenig Reserve für ggf. noch etwas höhere Kurven Geschwindigkeit.


    Soweit die Theorie, den Grenzbereich auf der normalen Straße auszuloten halte ich für äußerst riskant. Das geht allenfalls beim Training auf der Rennstrecke.

    Da merkt man erst, wie was man mit einem guten Reifen tatsächlich an Schräglage erreichen kann. Die meisten müssen sich aber doch sehr überwinden, die gerade Linie zwischen Fahrer und Motorrad auch mal deutlich zu verlassen.


    Für Spass auf der Landstraße braucht es weder starkes Drücken, noch extremes hanging off. Ein wenig Körperverlagerung könnte manchem aber durchaus helfen, von einem steifen Fahrstil wegzukommen.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

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