Helm runtergefallen Tauschen?

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    Wenn der ohne Inhalt runterfällt, wie soll dann die Styroporschicht innen komprimiert werden?


    Der Helm wiegt ja trotzdem was. Bei 1,5 kg Helm, einem Meter Fallhöhe und reibungsloser Erdbeschleunigung kommste da auf knappe 15 Joule. Ist ein Joule viel? Das sagt Wikipedia.


    Irgendwo muss die Energie ja hin.


    Gruß,
    Thomas


    Edit@Dirk:

    Wobei ich zweifel das ein MRT etwas bringen würde da es da keine Weichteile gibt. Wenn dann ein CT.


    CT = mit Röntgenstrahlen
    MRT = ohne Röntgenstrahlen.


    MRT würde 'ne ganze Menge bringen. Das, was Du im MRT siehst, bzw. detektierst, sind Wasserstoff-Kerne. Konkret das unterschiedliche Verhalten der Wasserstoffatome in verschiedenen Magnetfeldern. Styropor enthält ja gebundene Wasserstoffatome und Polycarbonat (Helmaußenschale) ebenfalls. Das unterschiedliche Verhalten der Wasserstoffatome ergibt sich aus den unterschiedlichen Bindungsverhältnissen der benachbarten Atome. Auch die Fasermaterialien, aus denen teurere Helme gefertigt sind, enthalten - wenn auch deutlich weniger - gebundene Wasserstoffatome. CT würde sicher auch gehen.

  • Natürlich wirken da auch Kräfte durch das Eigengewicht des Helms (zu viel für den Visiermechanismus, wenn er ungünstig fällt), aber doch eher wenig, wenn der Helm leer ist und nicht noch die Kräfte vom Kopf/Körper des Trägers drin sind.
    Interessant wäre auch noch, wie sich die Kraft verteilt im Helm, wenn der leer ist und nicht punktuell noch von innen belastet wird.


  • Es geht ja darum, dass die Styropor-Schicht unter der Außenschale bei einem Sturz (jetzt mal egal aus welcher Höhe) komprimiert ist und danach keine kinetische Energie mehr aufnehmen kann.


    Meines erachtens ist diese ansicht nicht korrekt. Die Schicht ist nur runtergefallen - zum komprimieren bedarf es der gegen Kraft (im Unfallfalle nämlich dein Kopf) ... wenn du natürlich eine Melone im Helm hattest als er runter fiel bin ich völlig bei dir.


    er Fällt ja auf die Helmschale wo die Styroporschicht drinnen ist und nicht auf die Styroporschicht wo der ganze helm dann mit drauf fällt.

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    Interessant wäre auch noch, wie sich die Kraft verteilt im Helm, wenn der leer ist und nicht punktuell noch von innen belastet wird.


    Die Kraftverteilung ergibt sich aus dem Maximum der elastischen Verformung der Helmschale. Das liegt am E-Modul (Verformung in einer Längeneinheit gegen die aufgewendete Kraft) des Materials der Außenschale.


    Gruß,
    Thomas


    Edit@Mario: Hast recht. Aber die Helmschale verformt sich ja elastisch beim Aufprall. Und dabei kommt es zur plastischen Verformung der Styropor-Schale. Wenn auch bei Weitem nicht so drastisch, wie bei einem Fall aus größerer Höhe oder mit Kopf drinne.

  • Also wenn ich mir in dem Szenario das der Helm vom Lenker oder Tisch leer runter fällt vorstelle das er nicht mehr brauchbar wäre - möchte ich mir gar nicht vorstellen wie sinnlos er bei einem Unfall wäre wo das 100 bis 1000 fache der Energie abgebaut werden soll.

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    Helme sind ja auch nicht auf absolute Sicherheit konstruiert, sondern auf ein Maximum, was sie abfangen können müssen (weswegen sie ja auch nicht wirklich kugelsicher sind). Und dieses Maximum ist so groß, dass die Kräfte, die da auf den (gesamten) Menschen wirken, für sein sicheres Ableben sorgen.


    Du müsstest also im kritischen Fall mit so einer Wucht stürzen, dass:
    a) Du im Grenzbereich dessen, was der Helm leisten SOLL, überhaupt noch lebst,
    b) beim Runterfallen des Helms mindestens genau so viel Energie bereits aufgenommen wurde, dass der Helm nachgibt, obwohl Du das noch überlebt hättest
    c) und gleichzeitig muss dein restlicher Körper einen derart heftigen Unfall auch noch halbwegs heile überstehen.


    Und jetzt kann sich jeder überlegen, wie wahrscheinlich genau so ein Szenario ist. Und damit sind wir meiner Meinung nach bei einer vollkommen realitätsfernen Diskussion von Unfallwahrscheinlichkeiten irgendwo zwischen Zusatzscheinwerfern, Warnwesten und Motorrad-Airbag-Westen. Bei entsprechendem finanziellen Aufwand.


    Gruß,
    Thomas

  • MRT würde 'ne ganze Menge bringen. Das, was Du im MRT siehst, bzw. detektierst, sind Wasserstoff-Kerne. Konkret das unterschiedliche Verhalten der Wasserstoffatome in verschiedenen Magnetfeldern. Styropor enthält ja gebundene Wasserstoffatome und Polycarbonat (Helmaußenschale) ebenfalls. Das unterschiedliche Verhalten der Wasserstoffatome ergibt sich aus den unterschiedlichen Bindungsverhältnissen der benachbarten Atome. Auch die Fasermaterialien, aus denen teurere Helme gefertigt sind, enthalten - wenn auch deutlich weniger - gebundene Wasserstoffatome. CT würde sicher auch gehen.


    :thumbup: Danke, wieder was gelernt. Man kann alt werden wie 'ne Kuh und lernt immer noch was dazu. :)

  • Also wenn ich mir in dem Szenario das der Helm vom Lenker oder Tisch leer runter fällt vorstelle das er nicht mehr brauchbar wäre - möchte ich mir gar nicht vorstellen wie sinnlos er bei einem Unfall wäre wo das 100 bis 1000 fache der Energie abgebaut werden soll.


    Ähnliches ging mir auch durch'n Ko... ähm Sinn. ^^


    Wenn 1m leerer Helm schon reicht, daß dieser beschädigt wird. Wie viel - oder wie wenig - wird er aushalten, wenn man selbst nur mit 50kmh, mit Kopf-im-Helm, aufschlägt. 8|


    Selbt wenn das Styropor minimal gestaucht wird, sollte das nur ein Bruchteil dessen sein, was es an der Stelle immer noch zusätzlich aufnehmen kann.




    Übrigens wäre es dann mal interessant, einen neuen Helm, einen 1m-Sturz-Helm und einen Unfall-Helm mal in die Röhre zu schieben und zu sehen, inwieweit sich da was abzeichnet. :rolleyes:

    • Official Post

    Gerne. :) Bei weiteren Fragen zu sowas kann ich auch gerne noch ein wenig mehr erzählen. :)


    Übrigens wäre es dann mal interessant, einen neuen Helm, einen 1m-Sturz-Helm und einen Unfall-Helm mal in die Röhre zu schieben und zu sehen, inwieweit sich da was abzeichnet. :rolleyes:


    Hat jemand Zugriff auf ein MRT? Oder irgendein anderes bildgebendes Verfahren? :whistling:


    Gruß,
    Thomas

  • Offiziel darf man Helme nicht bekleben, weil sie sonst "zerstört" sind.


    Habe mal versehentlich den Helm von einem Kumpel vom Mopedsitz gestoßen...
    Er ist damit das WE nicht mehr gefahren und ich habe das über meine Haftpflicht ersetzt.


    Bin aber auch schon mit einem gestürzten Helm gefahren, aber auch nur des Geldes wegen. Wäre es auf Tasche, würde ich ihn ersetzen.

    • Official Post

    Offiziel darf man Helme nicht bekleben, weil sie sonst "zerstört" sind.


    Das liegt dann auch wieder daran, dass Dir keiner die Garantie geben wird, dass der Kleber keinen Einfluss hat. Deswegen wieder diese "Übervorsicht".


    Gruß,
    Thomas

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