Geführte Motorradreise - Pro und Kontra?

  • Nein, ein Treff hätte nicht geklappt, ich bin seit 7.10. schon wieder zuhause.


    Meine Anmerkung zu den Reiseerfahrenen hatte sich nicht auf deine Thailand-Erlebnisse bezogen sondern eher auf die generelle Aussage "das kann man selbst auch".


    Dass man auf organisierten Reisen vieles nicht bekommt, wovon man eigentlich ausgegangen war (vieles davon ist oben aufgeführt), kann ich bestätigen. Mit den saarländischen "Reisen-und-Erleben" hab' ich schon mein blaues Wunder erlebt. Da kann keiner der Tourguides auf einer Marokkotour französisch. Pausenplätze werden danach ausgewählt, ob die 40 Motorräder, die man in EINE Gruppe packt, darauf Platz haben. Das geht an Tankstellen ganz gut und auf Plätzen neben der Durchgangsstraße. Da kriegt man zu seinem Vesper gleich noch eine Ladung Benzindampf oder Straßenstaub dazu. Ach, hör' auf ...


    Damit hab' ich's jetzt aber zugegeben: auch als (heute) Reiseerfahrener hab' ich schon organisierte Reisen mitgemacht.

  • Eventuell wäre es interessant, ob man die Tourendaten für's eigene Navi zur Verfügung gestellt bekommt und so dem Bolzen innerhalb einer Gruppe entkommen könnte.

    Das hab' ich noch nie erlebt. Das wäre ja Insider Know-how. Das hat auch der Romanian-Bike-Tour nicht rausgegeben. Und ich glaub', die bei Reisen-und-Erleben wissen gar nicht wie das geht ^^ .

  • Lille, das ist das was ich sagte, es gibt Touren da bekommst Du Navi und Roadbook und kannst dem Tourguide folgen oder auch selber es machen. Man trifft sich dann an Punkte oder spätestens Abends am Hotel wieder. Das kann ich mir noch durchaus vorstellen. Bei unserer Thailand Tour keine Chance, da wurden sogar die Moppedschlüßel abends einkassiert ! In der Tourbeschreibung stand dann zum Tag 4: "Der Tag ist zur freien Verfügung oder sie nehmen an einer Guided Tour teil" - das wollten wir dann nutzen, Ergebnis: Entweder dem Tourguide hinterher oder am Pool liegen. Frei Verfügung hieß nicht das man da selbst ums Hotel rum eine Tour fahren durfte ;( Ich sag ja Papier ist geduldig - die beschriebenen Softdrings auf dem Begleitfahrzug bestand aus "Wasserflaschen". An der Maschine von Anja war der Gabelsimmering am zweiten Tag undicht, hat keinen Interessiert. Am Tag 3 flog Ihr die Kette runter in der Kurve weil die Ketten völlig ausgenudeld werden bei dennen, ist mir dann erst aufgefallen das das Spannen schon WEIT hinter der ende Markierung war. Ersatzkette hatte man im Servicemobil nicht dabei usw ....


    Aber vielleicht finden sich hier ja mal paar Verrückte für ne Winterflucht nach Thailand ;) 11-12 Tage , 1. Tag runterfliegen, 2. Aklimatisieren und Mopped mieten, 7 Tage durch Nordthailand, Tag zum zurück kommen mopped abgeben und rückflug. Leider halt nicht Billig , der Flug reist es immer - wir hatten damals rund 1000 EUR pro Person gezahlt nur für den Flug

  • Ich gebe mal zu bedenken, dass sich hier lauter Reiseerfahrene äußern. Für jemanden, der das noch nie gemacht hat, gelten sicher andere Maßstäbe. Für so jemanden macht es sicher Sinn, sich mal eine organisierte Tour anzuschauen und aus den Defiziten zu lernen.


    Resieerfahren bin ich zwar grundsätzlich schon, aber mit dem Motorrad habe ich noch nicht viele Reisen gemacht. Wir haben dieses Jahr eine geführte Tour übers Wochenende nach Österreich gemacht, um es mal asuzuprobieren.


    Gefallen hat mir, daß alles organisiert war, wir mussten uns, weder im Vorfeld noch während der Tour um Organisatorisches kümmern. Wir sind Strecken gefahren und haben Ecken gesehen, da wären wir alleine nie hingekommen. Wir hatten auch Glück mit der Gruppe, wir haben altersmäßig zusammengepaßt und mindestens ein Thema gehabt, über das wir in den Pausen reden konnten (Motorrad). Ich habe mich auch nicht gelangweilt beim Fahren, weil ich wahrscheinlich diejenige mit der kürzesten Fahrerfahrung war und das schwächste Motorrad hatte. Das Wochenende hat mir gut gefallen, mit diesem Anbieter werden wir wahrscheinlich nochmal eine Reise machen.


    Ich denke, wenn man sich nicht kümmern möchte und das Glück hat, daß die Gruppe gut zusammen paßt, kann das ein schönes Erlebnis sein.


    Wir waren im Herbst dann nochnmal ein paar Tage selber (ohne geführte Tour) in Österreich zum Motorrad fahren. Organisatorisch war das natürlich keine große Herausforderung. Und wir müssen auch noch nicht ausgefallene Strecken suchen, weil wir erst Motorradreiseanfänger sind und die bekannten Strassen kennenlernen wollen (Stilfser Joch etc.). Aber in ein "exotisches" Land würde ich vielleicht auch lieber eine geführte Motorradreise machen.

  • Aber vielleicht finden sich hier ja mal paar Verrückte für ne Winterflucht nach Thailand ;) 11-12 Tage , 1. Tag runterfliegen, 2. Akklimatisieren und Mopped mieten, 7 Tage durch Nordthailand, Tag zum zurück kommen Mopped abgeben und Rückflug.


    Hört sich gut an. Halt mich auf dem Laufenden ^^ . Reisen mit Mario-Tours hat sich ja schon einmal bewährt :thumbup: .


  • Hört sich gut an. Halt mich auf dem Laufenden ^^ . Reisen mit Mario-Tours hat sich ja schon einmal bewährt :thumbup: .


    So war das jetzt nicht gedacht das ich alles Organisiere und den Tourguide spiele nur weil ich schon 4 mal dort war ... Wenn dann bucht jeder für sich selber und fährt auf eigenes Risiko, das man zufällig die selben Hotels hat und die selbe strecke fährt ist dann ja was anderes ^^

  • Boah, was'n Rückzieher ^^ ! Wo du doch die Eckdaten schon vorgegeben hast ...


    Klar bucht jeder selbst. Und klar weiß jeder was geht. In Österreich kann man sich dann auch abends im Hotel treffen aber in Thailand sähe ich das in der Tat ein bisschen anders.


    Und ich geb's zu: Ich würde tatsächlich von deinem Know-How profitieren wollen.

  • Hmm wäre schön wenn der Threadersteller mal dazu sagen könnte welche geführte Tour er plant. Er war aber seit dem Post nicht mehr online.

  • Der Markt für geführte Motorradreisen boomt jedenfalls. Ich habe einen Bekannten der selbst vollprofessionell Touren organisiert - das heist er lebt davon. Offenbar gibt es genügend zahlungskräftige Motorradfahrer die nicht selbst planen wollen oder können und sich deshalb seine Dienste kaufen. Da werden dann mal für 11 Tage Island schnell 5000€ mit allem drum und dran fällig. Zugegeben, er hat ein Paar echt exotische Destinationen im Programm und eine selbst organisierte Reise dorthin durchzuführen ist schlicht unmöglich, da nur mit Sondergenehmigung möglich. Seine Touren sind zugegeben wirklich Extraklasse, kosten aber auch dementsprechend.


    Für europäische Ziele sehe ich aber keine Notwendigkeit mir einen Guide zu kaufen, ebenso wenig für Nordamerika. Auch nicht für z.B. Island. Ich kann mir aber gut vorstellen daß es Leute gibt, bei denen Geld keine Rolle spielt, die aber aufgrund beruflicher Verpflichtungen einfach keine Zeit haben selbst zu planen. Er hat zum Beispiel einen Stammgast, einen reichen Chinesen, der einfach anruft und für sich und ein Paar Freunde und Geschäftspartner mal schnell einen Islandtrip organisieren lässt - Geld spielt keine Rolle.


    Für mich ist dagegen die Vorplanung bereits ein Teil der Reise und nur ungern hechle ich einem grossen Haufen hinterher. Ausserdem lege ich gerne mal einen Wandertag ein, halte häufig zum Fotografieren oder einfach nur zum Gucken und bin deshalb einfach nicht großgruppenkompatibel. Ganz zu schweigen davon, daß ich sehr gerne zelte!

  • Heute bin ich in der Zeitschrift MOTORRAD wieder über den Reisekatalog gestolpert. Da sind natürlich interessante exotische Touren dabei, aber die kosten eher über 1 Euro je Kilometer (mit eigenem Motorrad, ohne Benzin und Essen) und auch mal 2-3 Euro je Kilometer (mit Miet-Motorrad, aber ohne Benzin und Essen).


    Man kann aber natürlich die Liste der Tagesetappen für eine eigene Tourenplanung übernehmen ;)


    Motorradreisen


    Und bei richtig exotischen Zielen ist es natürlich tatsächlich Geld wert, dass alles organisiert wird - Grenzübertritte, Führerschein in China usw.

  • Cool, dass man auch in Deutschland eine deutschsprachige Reiseleitung bekommt ^^


    Aber gerade in DE finde ich Preis-Leitung halt in keiner Relation. Ohne Grenzformalitäten, ohne Dolmetscher.


    z.B. 5 Tage, 4 Nächte, in Thüringen, für 699€ :huh:


    (braucht man in Thüringen ggf einen Dolmetscher? ^^ )

  • Bei den Offroad Fahrten ist ein Tourguide unerlässlich und je nach Aktion auch noch ein Begleitfahrzeug. Da ist der Aufwand gegenüber einer Strassentouren deutlich höher.


    Allerdings sehe ich manches Angebot auch als überteuert. Vieles lässt sich (in Europa) auch selbst organisieren, dazu braucht es keine geführte Tour.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Vorallem kann man sich vorher die Mitfahrer nicht raussuchen und muss IMMER mit dehnen fahren. Näää, schon allein deswegen nich.

  • Naja - außer dem, was Mario mal von Thailand erzählt hatte, wo der Routenverlauf nicht veröffentlich und abends die Motorräder weggesperrt wurden, ist man ja nicht an die Gruppe gebunden. Vor allem nicht, wenn man mit dem eigenen Motorrad fährt. Dann könnte man sich auch abseilen.


    Aber dann ist eben erst recht die Frage: Wofür zahlt man dann? Nur um abends im Hotel zu übernachten? Da ist man dann eben an dem Punkt, dass man auch selbst buchen und alleine reisen könnte.


    Interessant ist es eben nur, wenn der Guide / das Team Aufgaben übernimmt. Wie ein Rahmenprogramm, Bürokratie, Buchungen, Dolmetscher, Pannendienst. Wenn man für die Mehrkosten auch einen Mehrwert erhält.

  • Wenn die Hotels festgelegt sind und man seine Tagestourenlänge nicht ändern kann, ist das ja eher ein Minder- als ein Mehrwert. Und wenn man sich der Fahrweise von Verrückten anpassen muss.

  • Zumindest für Ziele/Touren in Europa empfinde ich es als spannender die Tour selbst vorzubereiten und nach passenden Übernachtungen bzw. schönen Strecken/Zielen zu suchen. Das gehört irgendwie zum Urlaub schon dazu und macht einen unabhängiger von allzu touristisch belasteten Planungen.


    Es ist ein Stück Endeckkertum dabei, wenn man vom vorgegebenen Weg mal abweicht und selbst auf Erkundung geht. Auf der Straße kann man sich relativ sicher sein, das man immer irgendwo ankommt. Abseits der Straßen wirds dann schon spannender, man hat ein Ziel, aber dahin führen keine ausgebauten Straßen und manchmal nicht mal ein brauchbarer Weg. Also ist die eigene Orientierung und die Abwägung der Fahr-Möglichkeiten gefragt . . führt manchmal in eine Sackgasse, aber das ist doch gerade das spannende.


    Wir haben früher oft Urlaub mit guten Freunden in einem Ferienhaus in der Bretagne gemacht. Mit Kindern ist das eine gute Lösung, man hat eine feste Basis und kann den Rest selbstständig planen. Meistens haben wir die Fahrräder mitgenommen und manchmal auch mein Motorrad. Damit bin ich dann an einigen Tagen einfach losgefahren um die Gegend zu erkunden. Mit Karte, was zum Trinken und einer Kamera im Rucksack. Handy oder Navi gabs noch nicht . . einfach vorher die Gegend auf der Karte und die Infos aus dem lokalen öffentlichen Touristikbüro gecheckt und dann losgefahren.

    Manche schöne Stelle haben wir dann ein paar Tage später alle zusammen nochmal mit dem Auto angefahren. Die Erkundungsfahrten auf dem Motorrad waren immer ein Highlight für mich.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

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