25.4. Nord 4 - Picos de Europa
Gut geschlafen, routiniert gepackt, beim Checkout bezahlt, geht es bequem und warm früh los. Bald gerate ich jedoch in eine Polizeikontrolle. Da stehen ein Auto und 2 Mann zwischen Autobahnausfahrt und Kreisverkehr. Keine Gewehre. Da habe ich eine Chance mit der Nagelfeile! Ich werde angesprochen. Ich sage nur ein Wort: "Ingles?" - was soviel heißt wie, "Ich bin nicht von hier - sprechen Sie vielleicht Englisch?" - und das führt zu "Gracias" = Danke plus Winken in Fahrtrichtung. Die kürzeste Kontrolle aller Zeiten. Der hatte entweder keine Lust sind mit Englisch zu quälen, oder er wusste, dass Touristen sich nicht die Einschränkung der Bewegungsfreiheit zwischen Landkreisen halten müssen.
Die Strecken heute morgen überzeugen mich leider nicht. Es ist dröges Gestolper auf engen, schlechten Straßen mit wenig Weit- oder Aussicht. Tiefpunkt für mich, der Collado Moande. 12 km durch Wald auf schlechter schmaler Strecke, die ich danach zurück muss, und dann gerade mal diese Aussicht, das enttäuscht schon:
Man stumpft ab. Später wird es aber deutlich schöner.
Zum nächsten Punkt, dem Puerto de San Isidro, schlängelt sich die Strecke dann endlich erfreulich hoch ins Gebirge. Kahle Felsen sieht man gern! 1520 m am Höhenübergang.
Danach wird's nicht so viel tiefer, die Landschaft ist auch völlig anders. Außerdem bin ich jetzt in Leon und nicht mehr in Asturien.
Aber MT-09 will schon wieder Sprit. Passt ganz gut, da kommt eine Tanke in 30 km, sind dann 40 km auf Reserve, das reicht bei normaler Fahrweise. Leider war diese Tankstelle in Puebla de Lillo gerade geschlossen. Ein handschriftlicher Zettel im Fenster spricht von Mittagspause 14-16 Uhr, wenn ich das richtig verstehe. Es könnte auch "Sonntags und an Feiertagen geschlossen" heißen. Hm. Bis 16 Uhr sind es 30 Minuten. Die nächste Tankstelle auf meiner Route schaffe ich nicht mehr ohne Kanister, und mit Kanister wird's auch knapp. Immerhin kommt kurz dahinter dann noch eine Tankstelle. Die nächste Tankstelle, abseits meiner Route, es sind 30 Minuten Umweg. Alles keine tollen Optionen. Ich entscheide mich für weiterfahren. Bei 53 km auf Reserve beginnt es zu ruckeln, ich suche mir eine schöne Stelle zum Anhalten und fülle meinen Liter aus dem Kanister nach.
Es sind noch 20 km zur Tankstelle. Das entspricht einem Verbrauch von 5 l/100 km, das sollte ich doch schaffen. Die Landschaft wird derweil immer mehr Norwegen - nur mit Kühen.
Im nächsten Ort gibt es dann wirklich eine Tankstelle, und ich fülle erst meinen 1 L-Kanister, und dann meinen 14 L-Tank (auf dem Seitenständer). Es sind insgesamt 15,5 Liter. Außerdem 71 km auf Reserve Zauberei
Danach schnappe ich mir noch einen Passknackerpunkt, der ein Abstecher ist, und weil es schon 17 Uhr ist, suche mir dann ein Hotel. 40 Euro, etwas abgelegen, mit Restaurant. Das gefällt mir. Leider ist im Ort kein offener Supermarkt, daher bin ich wohl aufs Restaurant angewiesen. Leider macht erst um 8 auf. Es wird dann wohl Rührei mit Pommes oder sowas.
Zielerreichung:
48,1% von 295 spanischen Passknackern geschafft
2513 von 4732 Punkten im Passknacker-Lebenswerk jemals angefahren
noch 4 reine Fahrtage