2023 - TET oder ACT?

  • Hallo,


    ich habe etwas Blut geleckt in Skandinavien was LEICHTES Offroad fahren angeht. Ich habe 2017 (oder 2018) ein Offroadtraining auf meiner Transalp gemacht; vermutlich wäre ein Auffrischungskurs nicht verkehrt.


    Ich bin gerade auf der Suche nach einem Reiseziel für 2023 und möchte Asphaltreisen (Passknacker) mit etwas Offroad verbinden um so Erfahrung zu sammeln ohne direkt 2.000km nur Dreck vor mir zu haben.

    Grundsätzlich wollte ich mich da an TET oder ACT orientieren; ACT hat z.B. Italien und Pyrenäen als "Beginner/Medium" eingestuft, TET stuft gar nicht ein oder?


    Hier gibt es doch einige, die das schonmal gefahren sind. Welche ACT oder TET könntet ihr einem Offroadanfänger auf einer Africa Twin empfehlen? Vllt. auch nur Teile des TET/ACT und besonders technische/schwierige Abschnitte dann mit Asphalt überbrücken, auch da wäre ich auf eure Erfahrungen angewiesen.


    Gibt es da den klassischen Anfänger Tipp?

    Was die Entfernungen angeht bin ich schmerzfrei, ich fahre auch mal 1.000km Anreise auf der BAB. :) Irgendwas im visafreiem Raum wäre trotzdem gut. Nur Island möchte ich nächstes Jahr nicht, insgesamt wäre ich nicht so scharf auf Norden.


    Vorbereitungstechnisch gibt's über den Winter noch Barkbuster, Motorschutz von SW-Motech und wohl K60Scouts, Karoo 4 oder Scorpion Rally STR.

  • Aus meiner Erfahrung:


    TET Skandinavien ist sehr einfach, praktisch vollständig Schotterautobahnen. Auch bei Nässe mit Reiseenduro gut fahrbar


    ACT Portugal fand ich anspruchsvoll - für eine Reiseenduro grenzwertig. Hier und auf den folgenden 5 Seiten gibts einen Bericht darüber


    TET in Nordfrankreich hat Lehmboden - war bei Nässe mit Reiseenduro nahezu unfahrbar. Bericht hier.


    Generell wendet sich der TET eher an Adventure Bikes - also eine Klasse unter Reiseenduros. Sowas wie mein kleines nervöses Motorrad


    In Rumänien bin ich nach dem Buch 'Off Road Romania' gefahren. Das fand ich gut. Anspruchsvoller als der TET Skandinavien aber mit einer Reiseenduro machbar. Bericht hier.


    Ich würde nach dem TET Skandinavien als nächsten Schritt die 'Off Road Romania' Strecke nehmen: Warm, gutes Wetter, nicht zu anspruchsvoll, nette Leute, tolle Landschaft und günstig.

  • Danke für die Links, den Portugal Bericht kannte ich schon, du hattest mir hier meine ich auch schonmal davon abgeraten :D

    Ich denke Off Road Romania klingt gut.

  • TET in Frankreich oder Italien (mehr nur ein paar Abschnitte) fand ich jetzt nicht problematisch. Sollte mit eine AT machbar sein, wenn es nicht schlammig ist. Aber es lassen sich einzelne Abschnitte ja auch bequem onroad umfahren. Wenn einen der Abschnitt zu anspruchsvoll wird, fährt man das Stück dann eben Straße.

    Rund um den Mont Lozere ist der TET kein Problem.

    VG
    Michael

  • Wie merkt man denn wenn es zu anspruchsvoll wird?

    Man kann ja vermutlich nicht einfach dann die nächste rechts abbiegen und ist wieder auf Asphalt oder habe ich da falsche Vorstellungen?

    Ich stelle es mir so vor, dass ich halt dann wirklich weiter weg von der Zivilisation bin und wenn ich merke, dass mir der Weg zu anspruchsvoll wird, heißt das, dass ich ein paar Stunden wieder zurückfahren müsste. Vermutlich gibt es sowas in Europa aber gar nicht mehr.

  • Die Strecken verlaufen ja nicht im Nirgendwo, sondern sind regulär befahrbare Wege. Dazwischen oder parallel dazu gibt es normale Straßen. Im schlimmsten Fall, musst du mal 10-15 Minuten zurück.

    Du kannst auch vorher Einschätzungen zu den Abschnitten einholen.

    Ich würde mir da wenig Sorgen machen und es einfach ausprobieren. Wenn es sehr stark geregnet hat, fährt man halt mal ein zwei Tage onroad.

    VG
    Michael

  • Wie merkt man denn wenn es zu anspruchsvoll wird?

    Man kann ja vermutlich nicht einfach dann die nächste rechts abbiegen und ist wieder auf Asphalt oder habe ich da falsche Vorstellungen?

    Im Zweifelsfall halt umdrehen und zurück zum letzten Abzweig. Haben wir in Rumänien letzten Monat auch zwei mal machen müssen, einmal ca 1km vor einem Lehmpfad und einmal ca. 10km bei einem nicht unfahrbaren, mannshohen Matschloch.

    Da gab es nur einen Abschnitt von ca. 60km ohne Abzweig, das ist aber auch eine Sondersituation gewesen. Zum Glück waren da keine unüberwindbaren Hindernisse.


    In Frankreich oder Italien sollte es noch viel mehr Alternativstrecken geben. Wichtig: gutes Kartenmaterial mit Waldwegen dabei haben (detaillierte OSM-Karten), sonst wird es mit Alternativen suchen blöd. Hilft auch bei der Einschätzung, wie lange eine schwierige Passage möglicherweise ist oder was hinter einem Hindernis kommt. Bei manchen Sachen will man ja nicht nochmal durch, nur weil man weiter hinten nicht mehr weiter kommt.

    Yamaha Ténéré 700 (2022 - ?)

    Suzuki V-Strom 1000 (2018 - 2022)

    Suzuki Bandit 1250 SA (2015 - 2018)

    Yamaha XJ 600 S Diversion (2013 - 2015)


    :japan:

  • Wie merkt man denn wenn es zu anspruchsvoll wird?

    Man kann ja vermutlich nicht einfach dann die nächste rechts abbiegen und ist wieder auf Asphalt oder habe ich da falsche Vorstellungen?

    Ich stelle es mir so vor, dass ich halt dann wirklich weiter weg von der Zivilisation bin und wenn ich merke, dass mir der Weg zu anspruchsvoll wird, heißt das, dass ich ein paar Stunden wieder zurückfahren müsste. Vermutlich gibt es sowas in Europa aber gar nicht mehr.

    du fährst ja alleine, das ist natürlich immer blöd.

    wenn ich da an Pedro Mota seine Videos denke vom TET in Spanien oder Portugal wo er auch mal in einer Senke festgesteckt ist, weil er die steile abfahrt runter kam aber auf der anderen Seite, wo es schattig und feucht war, nicht mehr hochkam (und der rückweg zu steil, auch keine chance) und das bike X mal hingelegt hat weil nur noch "mit anlauf Berg hoch" übrigblieb und dann die Kraft nach dem Xten aufheben nachlies.


    der fährt auch ein großes Adventurebike so wie du.

  • Ach ich denke irgendwie kommt man da schon wieder raus, selbst wenn ich die Karre da unten stehen lasse und später mit Helfern wieder komme. Aber der Punkt ist valide, alleine ohne viel Offroad Erfahrung ist tendenziell nicht so eine gute Idee aber vom Sorgen machen bekomme ich auch nicht mehr Erfahrung. :)


    Ich werde mich wohl für Rumänien entscheiden und bei der nornalen Urlaubsroute etwas TET oder Off Road Romania einbauen. :)


    Ich kann ja nen Reisebericht schreiben und wenn 2 Tage nix kommt, schickt nen Suchtrupp los :P

  • alleine ohne viel Offroad Erfahrung ist tendenziell nicht so eine gute Idee aber vom Sorgen machen bekomme ich auch nicht mehr Erfahrung. :)

    Gibt ja diese kleinen Seilwinden

    Bret Tkacs hat da videos, kann sie gerade nur nicht raussuchen und wenn der die GS damit aus schlammlöchern kriegt reicht es auch für deine Maschine


    Bret Tkacs - YouTube

  • Visueller Tip: Die Videos von Jens Kuck auf YT. Der ist desöfteren mit seiner T700 auf solchen Routen unterwegs. Wenn ich mich recht entsinne, ist er auch mal den ACT Pyrenäen gefahren. Oder war´s in Italien?

    Grüsse aus dem Westzipfel


    Harry aka schredder66

  • Gibt ja diese kleinen Seilwinden

    Bret Tkacs hat da videos, kann sie gerade nur nicht raussuchen und wenn der die GS damit aus schlammlöchern kriegt reicht es auch für deine Maschine


    Bret Tkacs - YouTube

    Eine Seilwinde hat jedes Motorrad eingebaut, außer die paar Cruiser mit "Moon Disc": Eine Ende von Zeltschnur o.ä. Schnur an Hinterradspeiche festmachen, anderes Ende an festem Objekt, fertig.

  • Ja ich hoffe ja mal, dass ich das nicht brauchen werde. Eine Seilwinde werde ich auch definitiv nicht einpacken. :D


    Weiß hier jemand zufällig, was für mein Unterfangen, eine gute Reisezeit für Rumänien wäre? Kann man sowas auch im April/Mai angehen? Mitteltemperatur 10-14° und deutlich weniger Regen als im Sommer lt. Wetter-Atlas.de

    ngcb1

    Ich war ja auch im Mai in Schottland :P

    Die Reisezeit passt perspektivisch immer besser als Sommer bei mir. Was meint ihr?

  • hast du dir die videos zum TET Romania auf youtube angeschaut ?


    Ist eben die Frage ob man das alleine sich traut, mit so ner großen Maschine.


    Vor allem wenn es evtl paar Tage vorher geregnet hat.


    TET Romania 2021 - YouTube

  • Ich lasse erstmal die Finger vom TET; ich folge CHR_ Empfehlung und versuche mich am Off Road Romania; wenn mich das aber nicht schockt, kann ich nicht versprechen den TET zumindest teilweise anzusteuern. :)


    In Rumänien bin ich nach dem Buch 'Off Road Romania' gefahren. Das fand ich gut. Anspruchsvoller als der TET Skandinavien aber mit einer Reiseenduro machbar. Bericht hier.

    Weitere Frage: Was wäre wichtiger, Barkbuster oder vernünftige Motorschutzplatte?

  • Wenn du die Armaturen am Lenker nicht ganz fest machst, so daß die sich bei einem Sturz Verdrehen können, genügt das für den Fall der Fälle.


    Die meisten einfachen Handptotektoren schützen kaum die Hände, da muss dann schon ein massiver Alubügel mit Befestigung am Lenkerende integriert sein.


    Motorschutz kann vor teuren Beschädigungen schützen. Mit einer so schweren Maschine über einen spitzen Stein gerumpelt.. die Masse gibt da nicht viel nach, das Motor Gehäuse schon.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Ich war im September da - und hatte trockenes warmes, aber nicht zu warmes Wetter.

    Mai ist ja von den Temperaturen mit September vergleichbar - aber deutlich mehr Niederschlag. Die haben da überwiegend lehmigen Boden, den möchte man eher trocken befahren.


    April geht vom Niederschlag her noch - mir wärs wärmer lieber, aber würds wohl riskieren. Ist dann ähnlich wie skandinavischer Sommer :)


    Weitere Frage: Was wäre wichtiger, Barkbuster oder vernünftige Motorschutzplatte?

    1. Tollwut-Impfung wg. Hunde.

    2. Ersatz-Hebel für Bremse und Kupplung. Die billigsten tun es. Ich hab beim kleinen nervösen Motorrd trotz stabiler Handschützer schon Hebel abgebrochen.


    Dann würde ich Handschützer vorziehen - gegen kalte Finger. Ich denke nicht, daß Du mit der AT Stufen runterfährst die höher sind als die Bodenfreiheit - oder die über entsprechend dicke Bäume wuchtest. Dann könntest Du vielleicht doch eine Seilwinde benötigen (...Unsinn - ich hab auch keine. Im Zweifel sucht man sich einen Bauern mit Trecker - oder Pferdegespann).


    Satellitenortung halte ich da für überflüssig - es gibt gut ausgebautes Mobilfunknetz und das Land ist einigermaßen dicht besiedelt.

  • Die AT hat ja Kunststoff Handschützer, die sind gut als Wetterschutz, beim Umfaller bringen die nix.

    Die AT bekommt außerdem jetzt Klapphebel, die alten packe ich ohnehin mit ins Reisegepäck. Also CHECK


    Ich lese bei euch nun raus, dass eigentlich beide Optionen, also Motorschutzplatte und Barkbuser nice to have aber nicht als notwendig erachtet werden.

    Das kommt mir gelegen, weil das Geld aktuell leider nicht so locker sitzt :/


    Außerdem lese ich heraus, dass ich den Urlaub wohl besser auf September verschiebe, wenn das mit der Arbeit klappt ginge das natürlich auch. Dann kann ich auch die jetzigen Reifen noch runterfahren und K60 oder Pirelli Scorpion STR aufziehen lassen, vor der Reise. Das hätte ich sonst in Rumänien gemacht. Muss ich dann sehen, wenn es soweit ist.

    Bis September sieht es finanziell hoffentlich auch wieder etwas rosiger aus, sounds like a plan.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!