... die Z400 hatte ich gestern auch kurz auf dem Schirm. Hatte ich Mal als mein Moped in der Inspektion war und hat mir schon Spaß gemacht

Gibt es überhaupt ein Mopped für EmEs?
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Ich sag's euch, die Duke 390 war als Ersatzmoped immer ein frischer Wind. Ein schöner Reminder, dass Leistung gar nicht mal so wichtig ist.
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Ich sag's euch, die Duke 390 war als Ersatzmoped immer ein frischer Wind. Ein schöner Reminder, dass Leistung gar nicht mal so wichtig ist.
… sprach er und kaufte das Upgrade von 1000 auf 1200.
Gruß,
Thomas
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Ich sag's euch, die Duke 390 war als Ersatzmoped immer ein frischer Wind. Ein schöner Reminder, dass Leistung gar nicht mal so wichtig ist.
leistung/kg ist eben das was am Ende den Spaß ausmacht.
Das hilft natürlich leichteren Fahrern, weil die den SChnitt nicht zu so runterziehen.
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… sprach er und kaufte das Upgrade von 1000 auf 1200.
Hey, ich habe mich stetig leistungsmäßig verkleinert! Von 179 auf 165 jetzt auf 147PS.
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Hey, ich habe mich stetig leistungsmäßig verkleinert! Von 179 auf 165 jetzt auf 147PS.
Der logischen Sequenz folgend müsste deine Maschine nächstes Jahr dann 125 Ps haben
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... hätte ja zufällig die Z900
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Ich kaufe keine Screamer-Vierzylinder mehr.
V4 oder Crossplane sind in Ordnung, aber ich will jetzt gar nicht an andere Motorräder denken.
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Hummel mag doch Geschichten...
Noch ein Urlaubstag
Der Wecker klingelte. Mmmmhh.. mmmhääähhh... *räkel* . Ins Bad getapst, dann gefrühstückt. Aus dem Fenster gesehen: grauer Himmel, aber trocken *freu* . Ziemlich kalt, sagte das Themometer. Blick aufs Regenradar, was sind das für blaue Säulen? Die waren gestern noch nicht da. Regen? Ach so, weniger als 0,5 mm. Na gut.
In Ruhe Kaffee geschlürft. In die Textilklamotten gestiegen, Tasche gepackt. Wasser, Müsliriegel, Papierkram. Helm auf, aus dem Haus, Mopped aus dem Schuppen gerollt. Öddel-öddel-wwrrrrmm
und losgetuckert.
Auf dem Weg in die Stadt artig auf die Linkskurven geachtet und die Kurven schön sorgfältig weit ausgefahren. Gutgelaunt, aber nicht übermütig. Dann kribbelte irgendwas auf meinen Schultern.
"Hallo!" piepste das Sicherheitsengelchen.
"Hmmm, da seid Ihr ja wieder." brummte ich.
"Ja, klar." piepste das Engelchen.
"Ich dachte, Ihr seid nur während der Fahrschulzeit da."
"Du wirst uns nicht los." lachte das Teufelchen.
"Wir müssen Dich doch mit dem neuen Mopped begleiten. Wir bleiben, bis Du damit sicher fahren kannst." meinte das Engelchen.
"Und das kann bei Dir dauern!" ätzte das Teufelchen. "Der Schrittempo-Slalom sagt ja alles."
"Wenn Du nicht so am Lenker rumgebogen hättest..."
"Hast Du Dich nun langsam entschieden?" ignorierte das Teufelchen den Vorwurf.
"Womit?"
"Na, Motorrad."
"Nee, weiß echt noch nicht. Teuer, so als Lustgefährt. Heute erstmal Probefahrt machen."
"Egal. Bei der Inflation, Flucht in die Sachwerte."
"Ach, mal sehen. Könnte auch 'ne Solaranlage kaufen für das Geld."
"Klar. Oder 'ne Einbauküche. Blöder Spießer!"
"Nee, Einbauküche nicht. Aber das Bad muß ich auch noch machen."
"Dann kauf' Dir doch zum Anfang irgendeine alte Gebrauchte. Die tut's doch für den Anfang und ist billig. Und nicht so eine Nuckelpinne wie Deine Kleine."
"Du willst, daß ich mich damit gleich auf die Schnauze lege, ohne ABS?"
"Hast Du in der Fahrschulzeit ja auch nicht gemacht."
Das Teufelchen quiekte, weil das Engelchen ihm kräftig das Ohr langzog und gab einen Moment Ruhe.
"Danke." grinste ich das Engelchen an.
"Ist doch mein Job." lachte das Engelchen. "Scheißjob."
Die beiden gaben einen Moment Ruhe, ich wühlte mich durch die große Stadt. Natürlich wurde überall gebaut und heute war genauso natürlich der Tag, an dem die Straßenbahnschienen staubgesaugt wurden, daher war oft einer der Fahrstreifen blockiert, ein großer Spaß.
Mit ein wenig Verspätung kam ich beim Triumph-Händler an. Papierkram, Kurzeinweisung ins Mopped, rund 170 km Fahrerfahrung hatte die Tiger Sport 660, da konnte ja sogar ich der was beibringen. Und los.
Laaangsam über den Bürgersteig, im Standgas, mit der recht weich dosierbaren Kupplung, die aber etwas mehr Kraft erforderte, als ich das gewohnt bin, ging das sehr bequem. Mochte ich. Auf die Straße, mal vorsichtig gebremst, bremste, dann bißchen drehen, das Gefährt wurde schneller. Ampel, Blinker, rum auf die Autobahn. Vor der Auffahrt noch eine Ampel, die wurde grün - bupp. Öddel-öddel und weiter.
Auf der Autobahnauffahrt vorsichtig am Gas gedreht, das Maschinchen war ja noch nicht warm. Und - man kriegte die Fuhre in Bewegung
Mal die Gänge durchprobiert, das Getriebe schaltete sich präzise, aber nicht klickklickklick wie bei der Lütten, sondern klack-klack-klack, es bedurfte etwas Nachdrucks. War ja auch ein erwachsenes Motorrad.
Rüber auf die große vierstreifige Bundesstraße. Da mal in verschiedenen Drehzahlen und Gängen rumgegondelt. Ja, die Vibrationen bei 5000 - 6000 /min sind da, stören mich aber nicht. Die Lütte rüttelt mehr. Allerdings weiter obenrum
Gründlich in den Spiegel geglubscht. Niemand hinter mir, alles frei. Mal schärfer gebremst, bremste guuut! Auch hinten, ein Traum! Mal rechts gedreht. Uups! Der Gasgriff kannte nur drei Modi: bupp, Ü50 und U30
Und da hatte ich bis zu U30 gedreht. Fühlte sich aber ziemlich nach einer Stufe an, untenrum bequem und gesittet fahrbar und darüber biß der Tiger irgendwie zu. Gefiel mir sehr gut. Mit dem Hobel dürfte man an einem Trecker vorbeikommen. Wenn man denn dann noch auf der Sitzbank sitzt...
Dann durfte ich 120 km/h fahren. Bei höheren Geschwindigkeiten paßte das Windschild so oder so nicht zum Helm, die niedrige Einstellung war fast besser. Da wurde der Wind von den Schultern weggehalten, der Helm lag aber frei in der Luftströmung. Nicht so übel. Und stabil und vertrauenserweckend lief das Mopped auch.
Runter von der Bundesstraße, Landstraßentest. Ein wenig unsystematisch herumprobiert. Dann: prima, ein Stopschild. Die mag man ja sonst eher nicht, aber die sind doch gut, um mal scharf zu bremsen. Bremste, fühlte sich stabil an. Oder sehr stabil. Allerdings sprach das ABS hinten sehr oft und sehr früh an. Aber ich mochte die Bremsen, beide.
Dann wurde es kurviger und ich versuchte, das Gefährt da durchzuschaukeln. Also nicht zu schaukeln, da schaukelte nix, das Fahrgefühl war schön straff, aber irgendwie bekam ich nicht das richtige Gefühl für die Kurven. Ich kannte die Strecke ein wenig, wußte, daß es von der Straßenführung dem allgemeinen Zustand keine Schwierigkeiten geben würde (Katzenbabys und liegengebliebene Benzintransporte einmal ausgenommen), aber entweder war ich gehemmt, weil die Reifen neu und der Boden kalt waren, die hohe Selbstbeteiligung störte oder das Mopped ist tatsächlich nicht wendig. Jedenfalls nicht so, wie ich es mir vorstelle, zumindest außerorts. Nicht so, wie die Lütte: Kurve kommt, bißchen am Lenker schubsen, die Fuhre kippt quicklebendigst in die Kurve und man kriegt die wieder aufgericht und es geht weiter geradeaus, nee, hier war das Tigerchen ein bißchen störrisch. Nicht widerwillig, irgendwie stabil statt agil. Aber immerhin viiiel angenehmer für mich als die BMW.
In meinem Hirn blubberten die Eindrücke des überaus spaßigen Motor-Getriebe-Ensembles, die Begeisterung für die Bremsen und die Verwunderung über die gelinde Kurvenunwilligkeit durcheinander. Langgezogene Kurven fuhren sich für mich wunderbar, sauber und stabil, engere müßte ich ernsthaft neu lernen. Oder hart erarbeiten.
Mal linksrum, den Berg rauf. Na, Hügel. Bißchen mehr drehen, na und? Den Hügel raufgeschnurrt, das hatte ich hier schon ganz anders
Na, bei 65 PS Unterschied...
Dann kam ein Abschnitt mit schlechterem Asphalt *freu* Ich suchte Schlaglöcher und Bitumenstreifen und Kanten und Längsrisse im Asphalt. Fand die auch, reichlich, konnte die schön präzise anfahren
Und spürte die auch, aber die Fuhre erschien mir straff, aber nicht unkomfortabel gefedert, die Reifen/Federungskombination hielten die Fuhre stabil und präzise auf Kurs, ohne, daß da irgendwelches "Oh ha!" im Hirn hochploppte. Und das bei zügigem Landstraßentempo. Kenn ich auch anders
Wie ein Flummi hoppelte das Mopped jedenfalls nicht über die Straße, allerdings auch nicht, wie eine goldene Gondel. Eigentlich genau richtig.
Mittlerweile hatte ich das Ding so eine gute halbe Stunde in Betrieb und es stellte sich ein zunehmend komisches Gefühl zwischen den Beinen ein. Nee, nicht da, tiefer
Die Kanten des Tanks drückten nämlich immer merklicher an die Innenseiten meiner Oberschenkel. Zumindest, wenn ich mich um einen manierlichen Tankschluß bemühte und nicht halb auf dem Sozius/a-Sitz hockte. Grrmpft.
Dann ging es gewunden und hoppelig durch den Wald und ich konnte mit großer Erfreunis feststellen, daß - trotz Tageslichts - die Straßenschilder das Scheinwerferlicht reflektierten. Schien also mehr als ein Teelicht verbaut zu sein.
Die Überlandstrecke war zu Ende, es ging durch einen Vorort. Da mal ausgiebig um Gullydeckel rumgeschlenkert. Komisch, das ging. Locker. Aber bei höherer Geschwindigkeit kriegte ich das Tierchen schwer ums's Eck. Konnte ich grad nicht ändern.
Dann Ampel vor der Bundesstraße. Alte Damen irrten über den Fußgängerüberweg. Machte aber nix, übte das Anfahren und das Mopped-im-Stand-balancieren, fand ich wunderbar. Gut ausgewogen, einfach zu hantieren. Dann weiter. Auffahrt, *braaaaap*, ooohh, 80... Das Teufelchen grinste. Gesittet wieder gen Händler gerollt, also, wenn es denn da eine Abfahrt gegeben hätte. Also war ich auf einmal wieder auf der Autobahn, na gut, nächste raus, rum und zurück. Von der Schnellstraße runter, zweimal links, im Stadtverkehr ein sehr angenehmes Fahren, alltagstauglich ist das Mopped auf jeden Fall.
Dann das Mopped wieder vorsichtig über den Bürgersteig zum Abstellplatz gefahren, Motor abgestellt und zu Fuß eingeparkt. Zum Rangieren war das Ding ein Traum! Leicht, wendig, allerbest. Nicht ganz, wie meine Lütte, aber nah dran.
Das Mopped wieder abgegeben und ausführlich Bericht erstattet. Natürlich war ich bisher der einzige, dem der Tank an die Oberschenkel drückt. Aber das Ding machte schon Spaß und bekommt auf jedenfall fette Häkchen bei "leise" "bedingt reisetauglich" "wirtschaftlich" "erschwinglich" und "spaßiger Motor", "schöne Bremsen" und "angenehm straffes Fahrgefühl". Und ich bekomme mal ein Angebot.
Dann war es schon später als gedacht und ich machte mich auf...
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... durch die Stadt zum Kawasaki-Händler.
Die Z900 stand schon vor dem Laden draußen und nach dem nun dritten Angucken sah die auch gar nicht mehr so furcherregend gewaltig aus. Das Teufelchen sabberte mir die Schulter voll.
Rein, Papierkram. Rund eine Stunde hatte ich. Der Händler schlug mir eine andere Strecke als ich dachte vor, weil schöner. Schön wollte ich aber nicht, ich wollte doof und holperig, der Händler genehmigte mir aber meine Wünsche. Kurzeinweisung ins Mopped. Schon wieder ein Motorrad, dem _ich_ die Welt erklären durfte. Soll ich die Dinger alle zureiten oder was? Dann kommen doch Ü50-Motorräder bei raus, wenn ich die einfahre. Dieses Schätzchen hatte 34 km auf der Uhr. Die Reifen auch... Ich wurde gebeten maximal 6000 1/min "zu drehen". Na, sollte reichen...
Also Helm auf, Handschuhe an, und los. Draufgesetzt, Ständer eingeklappt. Oh ha. Wieso ist das so anders als im Laden? Irgendwie etwas kopflastiger als die Tiger, hmm. Und nun soll ich rechts drehen, hier, auf dem Parkplatz, da stehen überall Autos und 125 PS... Das Engelchen hielt schon den Kupplungshebel fest, das Teufelchen lachte:
"Du hast Dir doch die Drehmomentkurve angesehen, da passiert nix."
Und vooorsichtig gedreht. Irgendwas schnurrte unter mir, vielleicht mit einer beigemischten Nuance leisen Jaulens. Langsam mit der gut dosierbaren Kupplung hantiert und die Fuhre rollte. Im Schrittempo, überraschend stabil und sehr gut und scharf einlenkbar. Ausfahrt auf die Straße, natürlich mit Baustelle und dann mit so einem Hobel, in eine Lücke flutschen... Ich ließ mir lieber Zeit.
Dann auf die Bundesstraße. Eigentlich total langweilig, geschwindigkeitsbegrenzt, aber um die Sitzposition zu erspüren... Bequem, Kniewinkel paßte, da zwickte nix, schalten ging gut, bremsen auch, Oberkörper leicht nach vorn geneigt, hatte was von "Attacke". Ruhig, bin Ü50.
Dann ein wenig durch die Gänge geschaltet und ein wenig am Griff gedreht, mich mal bißchen dran gewöhnt, dazu war so eine Bundesstraße auch nicht schlecht. Das Getriebe schaltete sich sehr weich und einfach, ziemlich wie Klackklackklack, erwachsen, aber fast von selbst. Mochte ich. Der Antrieb trieb. Untenrum problemlos beherrschbar, wenn ich aber drehte, dann ging es voran. Aber sanft. Je dreh, desto voran. Stufenlos.
Ich grinste ein wenig in mich rein, weil ich mir mich auf so einem Ding irgendwie nicht vorstellen konnte, aber - ich fühlte mich wohl. Zumindest bei 70 km/h und geradeaus bekam ich das hin. Das Engelchen hatte sich ein wenig beruhigt, das Teufelchen grinste mich im Spiegel an.
Nach ein paar Kilometern des Warmwerdens mit dem Mopped und dem Warmfahren des Motors ging es links ab. Überland. Buckelpiste. Mit Kurven. Und buckeligen Kurven. Recht engen Kurven.
Und - das Ding tat. Es lieferte ab. Vielleicht sogar leicht gelangweilt. Ich war noch vorsichtig, wegen der neuen Reifen und so, aber ich horchte während des Fahrens in mich rein. Im "Schisser-Modus" rumzutuckern, da überforderte mich das Gefährt nicht. Bitumenfugen, Schlaglöcher, Buckel, Teerhubbel, in Fahrtrichtng verlaufende Asphaltkanten wurden zart an den Hintern weitergemeldet. Punkt. Die Fuhre blieb unbeirrt auf Kurs. Lief sauberst durch die Kurven, ließ sich problemlos lenken, also schubsen und wenn ich mit dem Bürohintern ein wenig mithalf, dann fuhr sich die fast wie meine Lütte, nur eben größer, kräftiger und stabiler. Und schwerer. Aber fast genau so handlich. Fand ich großartig!
Dann ging es auf gutem Belag geradeaus, niemand in Sichtweite. Scharfes Bremsen aus 70 km/h. Ja und? Taucht ein, die Gabel blieb straff, das Ding wurde schnell langsamer. Ich war begeistert! Dosierbar, aber bremst! Hinterradbremse ausprobiert, komisch. Entweder waren die Bremsbeläge noch zu neu oder so, da passierte schon was, das Gefährt wurde durchaus langsamer, aber mir fehlte die Rückmeldung. Aber das ABS hinten bekam ich auch einmal zum Klötern.
So fuhr ich mit lockerer Landstraßengeschwindigkeit die kurvige Buckelpiste bergan. Mit der Lütten auf einigen Abschnitten ob des Straßenzustandes echte Arbeit, nun total undramatisch. Und das mag das Problem sein. Weil das Mopped so souverän abliefert, da verleitet es auch zu Sorglosigkeit, zur Überschätzung der eigenen Fahrfähigkeiten. Oder aber die Sorge ist unbegründet, weil das Mopped so souverän _ist_. Jedenfalls war ich schwer beeindruckt.
Ortsdurchfahrten im vierten oder fünften Gang waren überhaupt kein Problem, da fand ich das Mopped auch nicht nervend laut. Wüstes Beschleunigen am Ortsende habe ich mir erstens sowieso und zweitens wegen der Einfahrzeit verkniffen, aber auch schon bis 6000 1/min ging es durchaus vorwärts. Aber in dem Drehzahlbereich kultiviert und beherrschbar. Irgendwie eben "Ich kann, wenn ich will. Ich wil aber nicht."
Dann kam die Autobahn. Recht enge Kurve in der Auffahrt, total locker, von irgendwelcher Schräglage (die ja gewesen sein muß) hab ich nix gemerkt. In den Helm gegrinst, artig eingefädelt. Natürlich problemlos. Einen Moment eingewöhnt, hochgeschaltet, mittlere Spur und - Abfahrt. Bei 140 km/h maulte das Warnlämpchen am Drehzahlmesser und wies auf die Einfahrphase hin, bei der Geschwindigkeit war der Orkan um den Helm aber auch unspaßig. Das war aber auch das einzige, was mich störte. Vielleicht auch der Spritverbrauch...
Vielleicht lag das Getöse an dem Performance-Kit-Windschild, bis 130 km/h fand ich das aber durchaus akzeptabel. Und früher oder später kriegen wir eh eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Dann runter von der Autobahn, ich bog ab in mein Revier. Hubbelpiste. Na und? Zügige Landstraßengeschwindigkeit. Verlockt zu zügigerer Landstraßengeschwindigkeit...
In den Ortsdurchfahrten und in den Kurven merkte ich die recht hohe Masse des Moppeds durchaus, aber die störte nicht. Gab der ganzen Fuhre eine gewisse Souveränität und solide Straßenlage. Für lecker wenig Lahmarschigkeit sorgte aber der Motor. Und das Getriebe. Damit fummelte ich gefühlt erstaunlich flott erstaunlich beiläufig herum, fand das angenehm abgestuft.
Links ab, auf zu meiner Haßkurve. Bißchen vorsichtig gemacht, Geschwindigkeit wie mit der Lütten und... rum. Damit war für mich zweifelsfrei bewiesen: am Fahrkönnen allein liegt es nicht, das Material spielt auch eine Rolle. Aber man sollte sich beherrschen können und nicht von der Stabililtät solch eines Gefährtes einlullen lassen, die nächste fiese Kurve kommt garantiert.
Dann ein Teil meiner Aufwärmstrecke rückwärts, Schlängelkurven. Behutsam. Flutschte. Wedelte sich ganz angenehm mit dem Apparat, wirklich wendig und handlich. In engen Kurven brauchte es aber etwas mehr Schubs und Einsatz. Aber auch ein bißchen "drücken" konnte ich situativ durchaus untermischen.
Mittlerweile hatte ich das Gefährt rund eine Dreiviertelstunde unter dem Hintern. Und es stellte sich ein zunehmend komisches Gefühl zwischen den Beinen ein. Nee, nicht da
, weiter hinten. Am Ende der Wirbelsäule scheint noch ein Knochen angebracht zu sein, das mag das Steißbein oder so sein, ist ja auch egal, jedefalls bohrte sich das Teil in den Sitz. Nicht folternd, aber nachdrücklich. Komisch.
Die Zeit war fast um, Panik bekam ich zwar nicht, aber ich wollte auch nicht zu spät kommen, damit der Händler nicht Suchtrupps losschickte. Ein Laster ließ mich nicht vorbei, überholen hab ich mir verkniffen. Dann noch - nun ziemlich vertraut mit dem Hobel - ein bißchen langweilige Straße, getankt und zum Händler. Schrittgeschwindigkeitsübungen auf dem Parklatz. Flutschte. Slalom hab ich nicht ausprobiert
Mopped abgestellt. Das Teufelchen hatte eine Träne im Auge. Papierkram, kurzer Plausch. Nach der Lautstärke gefragt, am Rahmen stand was von 97 dB... Und Auf-Wiedersehen gesagt.
Dann umgesattelt. Die Lütte nochmal neben die Z900 gestellt. Die wird bei jedem Angucken kleiner. Bald ist die so klein wie meine
Losgepöttert, ich mag meine Lütte immer noch. Wendig ist die, quirlig. Aber - im Vergleich - nicht ungeheuer stabil in den Kurven und eher nicht souverän auf Buckelpisten. Aber die kommt problemlos durch engste Kurven
Und süffelt nur gut zwei Liter...
Unterwegs in Gedanken Häkchen gemacht. Die Z900 kriegt auch ein paar. Mindestens bei "spaßig" "stabil" "handlich" "erwachsen". Ein kleines vielleicht bei "bedingt reisetauglich" - wo man da irgendwelche Spanngurte festfummeln soll, keine Ahnung. Aber "alltagstauglich" im Sinn von "geht auch für den Arbeitsweg" ist die auch. Mit sparsam und wirtschaftlich, öööhh... und leise, äääähhhh... da denken wir mal noch drüber nach.
Aber: ein gewisses Sabbern stellt sich langsam ein. Und die Erwartungen an die MT-09 und die Honde Hornet sind hoch. Die müssen sich echt anstrengen. Der Tiger... so langsam sind die Beulen aus den Oberschenkeln raus und die Probefahrt ist schon fünf Stunden her...
Ich bin gespannt...
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Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread im Kopf, aber KTM 790/890 Duke hast du wohl scheinbar schon irgendwo vorher ausgeschlossen, nehme ich an?
Ich sag's euch, die Duke 390 war als Ersatzmoped immer ein frischer Wind. Ein schöner Reminder, dass Leistung gar nicht mal so wichtig ist.
Danke für die Anregungen.
Aber KTM erscheint mir - unabhängig vom die Mopped umgebenden Nimbus der ... nennen wir es freundlicher "Werkstattverbundenheit" - preislich ambitioniert. Sicherlich teils in der Technik begründet, ich behaupte aber auch: weil die einfach Mode sind. Und auf das allerletzte Kilo am Fahrzeuggewicht gucke ich nun auch nicht.
Wobei ich bin kürzlich als Austauschmaschine für einen Tag die Z400 von Kawa gefahren und es hat mich selbst erstaunt was für einen Spaß mir dieses Motorrad bereitet hat. Wenn es dir um quirlig und leicht geht, würde ich bei den Probefahrten ruhig mal die Z400 und die MT03 probieren. Knapp über 40 PS in der Hubraumklasse können wie gesagt einem echt ein Grinsen unter den Helm zaubern. Hätte ich selbst so gar nicht gedacht.
Hab ich immer mal wieder dran gedacht. Spaßig und handlich sind die ganzen A2-Moppeds sicherlich, aber ich fürchte, daß ich da hinsichtlich des "Bums" beim Überholen oder der Ruhe auf etwas längeren Strecken gegenüber der MT-125 nicht den Zugewinn erhaschen würde, den ich mir erhoffe.
Außerdem (ich hab die nicht probegesessen) dürften die ziemlich klein sein, so von der Geometrie her. Und ganz allgemein dürfte gelten: je kleiner, desto kürzere Serviceintervalle. Damit wäre die Suzuki GSX-8S auch bös angezählt mit ihrem 24ter Ventilspiel...
Und nach den heutigen Erlebnissen bekommt die ganze Geschichte um das Fahrwerk eine ganz neue Dimension. Und da fallen die A2-Maschinchen vermutlich allesamt durchs Rost.
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....habe ich das jetzt richtig verstanden, dass sich die Z900 eine leichtere Favoritenrolle erfahren hat?
Wenn ja, bin ich mal gespannt, auf deine andere Wahrnehmung zum Drei bzw. Vierzylinder
Ich wüsste als alter Kawa Liebhaber auch nicht, wie viel Spaß mir die MT09 machen würde
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....habe ich das jetzt richtig verstanden, dass sich die Z900 eine leichtere Favoritenrolle erfahren hat?
Kann man das tatsächlich so rauslesen?
Na, bei der Auswahl zwischen zwei Moppeds, bei dem das eine keine angenehme Sitzposition ermöglicht (ich kann ja nicht den Tank plattklopfen) ist das auch nicht so schwierig... An der Sitzbank kann man sicherlich was machen, notfalls. Loch reinschneiden oder so.
Aber mit der Z900 ist das so, wie ich mir das gedacht habe. Zumindet für mich als Anfänger (ja, ich bin Anfänger!): die tut einfach, die liefert ab. Und die kann böse, wenn sie will, die will aber nicht. Aber man sollte die vielleicht nicht ärgern.
Ich war aber sehr angetan, wie leicht die sich auch auf recht üblen Straßen fahren ließ. Wie handlich die in Kurven war, dabei aber trotzdem präzise und auch souverän bei höheren Geschwindigkeiten. Und wie einfach der doch kräftige Antrieb im Zaum zu halten war.
Die Motorcharakteristik wäre mir - Stand jetzt - eher egal. Ich finde diese rauhe, bollerige zwei-Stufen-Variante der Dreizylinder-Tiger spaßig und fahrbar, ich finde aber auch dieses seidige Understatement des Vierzylinders der Z900 (untenrum...) angenehm.
Ich würde aber auch den Motor der Tiger in der Z900 nehmen. Aber handlicher und souveräner finde ich die Z900. Von dem Gewicht und den Reifendimensionen geben die sich nix, das muß dann also wohl irgendwie mit Schwerpunktlage und Fahrwerk zu tun haben.
Womit wir wieder mal beim Fahrwerk wären. Und da fehlt mir natürlich jegliche Erfahrung, wie das denn einzuordnen ist. Solide obere Mittelklasse?
Jedenfalls wäre das sicherlich ein Mopped, mit dem ich mindestens drei Jahre mehr als ausreichend zu tun hätte. Mindestens...
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Willst du die 950er Suzuki noch fahren? Auf den Vergleich wäre ich gespannt. Ich bin sie selber noch nicht gefahren, saß aber auf der 1000er und war recht angetan
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mag doch Geschichten...
Jahaaa, meine Oma hat mich versaut. Sie hat abends immer Märchen zum Einschlafen erzählt...
Kann man das tatsächlich so rauslesen?
Also ich habe das ganz genauso interpretiert wie Hueni
Mich würde das mit dem Tank stören, besonders wenn es schon nach so kurzer Zeit stört. Meine Hummel hatte auch einen unangenehm drückenden Tank, bei der KTM kann ich mich gut anschmiegen (da habe ich eher ein Kniewinkel-Problem). Von daher kann ich Dir gedanklich gut folgen, wenn Du den Tank nicht platt klopfen kannst, man bei der Z900 aber durchaus mit Hilfe eines Sattlers Verbesserungen vornehmen kann.
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Willst du die 950er Suzuki noch fahren? Auf den Vergleich wäre ich gespannt.
Ääähh, öööhh, nach den Papieren lockt mich da nix: 24ter Ventilspiel, 6,2 l/100 km Normverbrauch, Händler nicht gerade günstig gelegen, nicht günstiger also die z900, Blinkerbirnen...
Da fehlen mir die Anreize... DasTeufelchen drängelt auch nicht
Spannend wäre der Vergleich sicherlich, aber ich bin da auch zu wenig Experte, fürchte ich. Ich nutze die Dinger doch sowieso nur zu allenfalls 7,8 % aus.
Wenn es nur um die Erweiterung des Horizonts geht, dann tatsächlich eher nochmal eine Reiseenduro. Wobei die mir für das, was ich vermutlich suche, zu teuer sind. So eine Tenere 700 kostet 1 kEur mehr als eine MT-09. Und was bietet die _mir_ mehr?
Wegen des Verbrauchs der Z900. Natürlich ist das Blödsinn, weil der Tankpegel nicht genau bestimmt ist, weiß ich. Aber ich hab gut 60 km gemacht und da 2,5 l nachgetankt. Von Prallblech im Stutzen gerade bedeckt bis Prallblech gerade bedeckt. Und wenn man das mal als wahr annimmt, dann kommt man bei 4,2 l/100 km raus. Etwa das Doppelte der Lütten, ähnliches Geschwindigkeitsprofil. Schockiert mich nicht übermäßig. Na ja, Ü50...
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Sehe ich ganz ähnlich (wie Hummel) und Sitzbänke kann man zur grössten Not anpassen lassen von z.B. „Alles für‘n Arsch“ oder andern Polsterern. Beim Tank wird das eher schwierig. 😉
Gruß Guido
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Sehe ich ganz ähnlich und Sitzbänke kann man zur grössten Not anpassen lassen von z.B. „Alles für‘n Arsch“ oder andern Polsterern. Beim Tank wird das eher schwierig. 😉
Genau.
Allerdings verunsichert mich das schon ein wenig. Ich war ja heute in der Textilhose unterwegs. Und auf eine Z900 darf man auch in einer Lederkombi klettern? Und wenn dann die Steißbeinpolsterung auch noch mitdrückt... uuuhh... Vielleicht gäbe es nach ausgiebigeren Ausfahrten aber auch Hornhaut am Hintern
Aber auf der Lütten fühlt sich der Steiß wohler. Und das ist von der Größe des Hubraums ja nun wirklich unabhängig. Eine der wenigen Eigenschaften
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Noch eine kleine Randnotiz - viele moderne Motorräder werden während der Einfahrzeit mit einem etwas fetteren Gemisch befeuert, das nach dem Einfahrservice wieder auf normal gestellt wird.
Daher kann der Verbrauch während den ersten 1'000km etwas höher liegen, als danach.
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Verbrauch bei der Z900 liege ich nach etwas über 3000 KM bei 5,4 Liter. Das niedrigste waren 5,1 Liter. Probleme mit dem Steißbein sind mir da noch nicht untergekommen, auch nicht bei mehr als drei Stunden am Stück über Land. Vielleicht haste da ein bisschen verkrampft draufgesessen und unglücklich punktuell belastet.
Ansonsten finden sich da ja allerhand Sachen zur Optimierung, z.B. auch für unsere Altersklasse
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