Auch in China und Indien werden Motorräder gebaut

  • Dacia ist jetzt nicht so für Qualität bekannt. :( Ansonsten macht Enfield doch gerade genau das, oder nicht?


    Gruß,

    Thomas

    so gesehen ja, nur die Leistung ist den meisten etwas zu gering.


    Finde die Royal Enfield GT 500 ja immer noch das schönste was seit laaaangem auf dem Markt kam , vor allem mit der kleinen halbschale

  • Hol sie dir doch. Das Ding hat doch 48 PS, damit kommste doch gut vorwärts.


    Gruß,

    Thomas

  • Und das besonders in China sehr viel kopiert wird, bzw. Nachbau betrieben wird, ist auch ein Grund für die niedrigen Preise. Der Kauf von Namensrechten (Benelli u. a.) macht den Verkauf in Europa nochmal etwas leichter.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Was ist denn Qualität? Die Qualität gibt an, inwieweit ejin Produkt den gegeben Anforderungen entspricht. Infolge dessen ist Qualität kein objektives, sondern ein subjektives Kriterium. Also hängt die Qualität eines Produktes von den Anforderungen ab, die man an jenes Produkt hat. Das heißt nichts Anderes, als dass Anforderungsprofil, das jemand an ein Produkt stellt, so unterschiedlich sein kann, dass er persönlich ein billiges Chinabike qualitativ als besser empfindet, als eine Maschine aus einer europäischen Edelschmiede.


    Zum Beispiel genügt die weiter oben gepriesene Yamaha MT 07 meinen Ansprüchen nicht, weil mir die Zuladung zu gering ist. Die Yamaha ist bestimmt ein gutes Motorrad, ich würde nie behaupten, sie sei von schlechter Qualität, aber meine Erwartungen erfüllt sie einfach nicht.


    Es ist also kritisch, den Begriff Qualität so allgemein zu verwenden. Anders ist es mit Größen, die objektiv messbar sind, wie Leistung, Verbrauch, Haltbarkeit u.s.w.


    Also sollte man differenzieren, statt einem Produkt miese Qualität zu bescheinigen. Eine Aussage wie: Die Maschine beschleunigt mir zu schlecht, sie verbraucht zu viel oder sie ist mir zu laut, ist völlig in Ordnung, wenn man dieser Meinung ist. Man sollte sich nur bewusst machen, dass man hier von seinem Anforderungsprofil spricht und nicht von der Qualität. Dem Nächsten könnte das Bike schließlich zu leise sein.


    Oder ganz einfach: Für den Einen muss es ein Mercedes sein, ein Anderer ist mit seinem Dacia voll auf zufrieden. Es hängt alles von den Anforderungen ab und davon, wie viel man wofür zu zahlen bereit ist. Von A nach B bringen sie ihren Fahrer jedenfalls beide.


    Grüße vom Yeti

  • Quote

    Was ist denn Qualität? Die Qualität gibt an, inwieweit ejin Produkt den gegeben Anforderungen entspricht. Infolge dessen ist Qualität kein objektives, sondern ein subjektives Kriterium


    Naja QUALITÄT ist schon ein Definierter Begriff. Genau wie ANFORDERUNG.


    Wenn die MT 07 zu wenig Zuladung für dich hat ist das eine ANFORDERUNG und hat mit QUALITÄT gar nichts zu tun.


    Wenn meine ANFORDERUNG ein 90PS Motor ist, sagt das über die QUALITÄT des Motors gar nichts aus.


    Dacia hat die miesesten TÜV-Statistiken von allen Autos...Für mich ein also ein QUALITÄTSPROBLEM.

    Glauben sie ja nicht wen sie vor sich haben.... ?(

  • Naja QUALITÄT ist schon ein Definierter Begriff.

    Richtig, Yetis Definition von Qualität ist trotzdem richtig, bzw. folgt der ISO 9001.


    Würde aber behaupten, dass im allgemeinen Sprachgebrauch Qualität nicht als die Erfüllung der eigenen, konkreten Anforderungen (z.B. die Schraube darf erst nach 6000km das rosten anfangen) gesehen wird, sondern diese Anforderungen eine abstrakte Forderung aus der eigenen Erwartung und Erfahrung ist (bei Kawasaki rosten die Schrauben auch nach 30.000km nicht, also muss das überall so sein)

  • Gerade das letzte Beispiel von Standard 94 zeigt mir, dass der Begriff Qualität zu undifferenziert ist. Natürlich wäre es naiv, an ein Motorrad für 5000€ dieselben Anforderungen stellen zu wollen, wie an eines für 30000.


    Ein Spaltmassfetischist wir mit einem Dacia Sandero sicher nicht glücklich, ein Freund höher Motorleistung nicht mit einem Fiat Panda und jemand, der sich Edelholzeinlagen im Armaturenbrett wünscht, nicht mit einem Toyota Corolla.


    Zurück zum Motorrad: Ein beliebtes Beispiel sind die Schweißnähte am Rahmen: für den Einen müssen sie ansehnlich sein, aber dem Anderen reicht es, wenn der Rahmen 30 Jahre und 150000 Km hält.


    Überhaupt wird Qualität von vielen primär mit Haltbarkeit gleichgesetzt. Ein viel besseres Maß wäre hier der MTBF - Wert. (mean time between failure) Dieser Wert beschreibt die statistische Zeit in Betriebsstunden, zwischen zwei auftretenden Fehlfunktionen. Dieser eigentlich für Industrieanlagen wichtige Wert kann in Grunde für jedes technische Gerät ermittelt werden, egal ob Küchenmixer, Handy oder Kraftfahrzeug. Das wäre aussagekräftiger als jede Pannenstatistik

    und würde ganz sicher manchen Hersteller und auch manchen Kunden überraschen.


    Gut, in diesem Wert ist nicht enthalten, wenn beispielsweise der Lack nach. 2 Jahren ausbleicht, ob die erste Schrauben zu früh Rostansätze zeigen und ob der Scheinwerfer lediglich eine müde Funzel ist.


    Was aber den MTBF Wert, allerdings genau so die Pannenstatistik, natürlich auch noch beinflusst, ist der Umgang mit einem Fahrzeug. Natürlich dürfte es bei materialschonender Fahrweise länger halten, als bei materialmordender und auch Wartung und Pflege haben da ihren Einfluss.


    Bekannt ist aber auch die Tatsache, dass gerade die Nutzer preisgünstiger Fahrzeuge, diesen oft weniger Aufmerksamkeit zukommen lassen, als diejenigen, die dafür tief in die Tasche gegriffen haben.


    Und um alles das zu berücksichtigen, ist mir der Begriff Qualität einfach zu allgemein. Deshalb finde ich es einfach nicht in Ordnung einem Ding schlechte Qualität zuzuschreiben und somit nichts Anderes zu sagen, dass es nichts taugt. Kann man seine Aussage mit Fakten untermauern, dann ist es für mich akzeptabel aber die Aussage "schlechte Qualität" ist für mich ohne Begründung völlig wertlos.


    Viele Grüße vom Yeti

    Edited once, last by Yeti ().

  • Zum Glück ist die Auswahl an Marken und Modellen doch recht groß und letztlich lässt sich nur mit der Zeit über die Erfahrungen der Käufer ein "Qualitätsurteil" bilden.


    Wer bereits eine für sich passende Maschine zu seiner Zufriedenheit hat... wird so schnell nicht wechseln, schon gar nicht auf noch unbekannte Marken oder eben wenig verkaufte Modelle.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Mich beschäftigt immer noch dieses: "ich kaufe Chinabikes weil da keine Fahrmodi, Mappings und elektronische Verstellung von XYZ dran ist und die auch nicht kaputt gehen kann!" Woher weisst du das? Ich finde nicht dass die Foren voll von kaputten Fahrmodi und Mapping sind.

  • Es gibt schon bei einigen Mopeds Probleme mit der Elektronik. KTM und BMW hatten Displayausfälle, andere haben schlecht funktionierende Quickshifter, Probleme mit dem E-Gas oder ganz einfach Probleme mit den Seitenständerschalter. Einige Weltreisende deaktivieren letzteren sogar, um weniger Probleme zu haben.

    BMW hatte bei der GS erhebliche Probleme mit der Antenne für die Wegfahrsperre. Blöd, weil die das Moped lahm legt. Hatte ich beim PKW. 2 Wochen Fehlersuche durch die Werkstatt und eine satte Rechnung.

    Feuchtigkeitsprobleme bei Steckern sind auch nicht selten.

    Einfache Technik hat schon Vorteile im Pannenfall. Das muss jeder für sich abwägen.

  • Einfache Technik hat schon Vorteile im Pannenfall.

    Die außen vor gelassene Frage ist, ob die einfache Technik nicht manchmal Quell neuer Probleme ist. So einen Seitenständerschalter könnte man ja grundsätzlich weglassen, ist aber auch nicht so der Hammer. Vorteil: wenn man sich deswegen mault, kommt das nicht in die Pannenstatistik. :)

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Wobei mit "Elektronik" und "Elektronik" noch längst nicht das gleiche gemeint ist. Manches wird einfach in den gleichen Topf geworfen, z.B. irgendein simpler Schalter, ein Relais oder eine einfache Schaltung in der Fahrzeug Elektrik. Die Lichtmaschine mit Regler, die Batterie mit Ladeschaltung und auch der Anlasser Stromkreis sind üblicherweise ein Teil der Elektrik, die seit geschätzten 50 Jahren auch ein wenig "Elektronik" enthalten kann. :)


    Für einen "Unbedarften" kann selbst das zu einer großen Herausforderung werden und man offensichtlich dazu, alles auf das Thema "Elektronik" zu projizieren.

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Steigerung: die Differenzierung zwischen Elektronik und Programmierung.

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  • Kleines Beispiel, wenn auch nicht an einem asiatischen Moped:


    Habe einen guten Bekannten, Finanzbeamter in Pension, mit nur geringer technischer Erfahrung (ist ja kein Verbrechen !)

    Seine 6 Jahre alte Maschine aus italienischer Produktion hatte vor 1,5 Jahren einen Ausfall in der Elektrik (Sicherung durchgebrannt bzw. gebrochen).

    Das habe ich ihm gerichtet und die Sicherungen incl. Ersatz und einem Hinweis was er machen soll, gezeigt.


    Das gleiche ist letzte Woche wieder passiert, er hat aber nur "CPU Error" im Cockpit gelesen und alles andere längst vergessen. Damit konnte er nichts anfangen, hat die Maschine bei netten Menschen untergestellt, sich von seiner Frau abholen lassen und später mit dem Anhänger die Maschine abgeholt.

    5 Tage später war ich aus dem Urlaub zurück und er rief mich an. Er hat die Maschine dann, noch immer auf dem Anhänger stehend, vorbei gebracht.

    Nach ca 3 Minuten war die defekte Sicherung (offensichtlich durchvibriert) gefunden und getauscht.


    Sicher, seine Vergesslichkeit hat hier den Ausschlag gegeben, aber alleine die Info "CPU Error" hat ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Inzwischen habe ich ihm empfohlen wenigstens ein paar grundsätzliche Dinge an seinem Motorrad zu checken und evtl. auch mal in das Bedienerhandbuch zu schauen, um sowas wie Sicherungen, wenigstens 1x gesehen zu haben. ;)

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  • Die außen vor gelassene Frage ist, ob die einfache Technik nicht manchmal Quell neuer Probleme ist. So einen Seitenständerschalter könnte man ja grundsätzlich weglassen, ist aber auch nicht so der Hammer. Vorteil: wenn man sich deswegen mault, kommt das nicht in die Pannenstatistik. :)

    Klar kann das passieren, auch Mechanik kann kaputt gehen, aber die haben alle Motorräder. Wenn eine Wegfahrsperre streikt, weil eine Antenne nicht funktioniert, kannst du mir Bordmitteln nichts mehr machen. Bei reiner Elektrik wie einem Seitenständerschalter kannst du den wenigstens überbrücken.

    Die Elektronik ist ja auch nicht grundsätzlich unzuverlässig, aber je komplexer ein System wird, desto fehleranfällig wird es.

    Wenn dein Bordcomputer entscheidet, aufgrund schlechter Abgaswerte in den Notlauf zu schalten, ist das blöd, wenn man keine Werkstatt in der Nähe hat.

    Eine CRF300 kann man wie gesehen auch in einem Hinterhof der Elfenbeinküste zerlegen und wieder zusammensetzen. Bei einer aktuellen GS wird das schwierig.

    Ich würde aktuelle Motorräder auch als zuverlässiger bewerten als Mopeds aus den 80ern, aber wenn die Elektronik streikt, wird es schwieriger sich selbst zu helfen.

    Wenn ich im KTM- oder im BMW-Forum so lese, gibt es dort auch erhebliche mechanische Defekte, aber eben auch zusätzliche Probleme mit der Elektronik, die man ohne sie nicht hätte. Bei anderen Marken kann ich das nicht beurteilen

    Ein ausgefallenes Display legt eine GS oder 1290 sofort still. Da geht nichts mehr.

    Ich kann denn Wunsch nach einfacherer und zuverlässigere Technik gut nachempfinden. Die Teneré 700 ist nicht umsonst so erfolgreich.

  • Klar kann das passieren, auch Mechanik kann kaputt gehen

    Natürlich kann sie das, und da gibts das schöne Beispiel der Kardanabstützung bei BMW und Moto Guzzi. BMW macht es ausgeklügelt mit diversen Gelenken, Guzzi haut einfach nur eine Stange zwischen Nabe und Rahmen.


    Aber darum gehts bei meinem Post ja nicht. Es geht vielmehr um einfache Technik, die inzwischen bewusst nicht mehr eingesetzt wird, weil die komplexe Technik mehr Probleme vermeidet als sie an Pannen produziert. Ich schätze mal, dass die Fälle, in denen ein ABS greift und damit einen Unfall verhindert, doch häufiger sind als die Fälle, in denen es kaputt ist.


    Ein anderes Beispiel: heutzutage erkennt man die Fahrer älterer Motorräder - oft die Generation "ich brauche keine Helferlein" - schon von weitem daran, dass sie ohne Licht unterwegs sind.


    Die Betrachtung der "Zuverlässigkeit" scheitert da, weil ein Versagen der Komponenten nicht als Panne wahrgenommen wird, aber dennoch ein Problem darstellt.

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

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