Maximale Schräglage?

  • Hallo,


    meine Dicke hat nun seit kurzem neue Schuhe erhalten... nachdem ich nun schon ein paar Kilometer gefahren bin, habe ich mir gestern die Reifen nochmal angesehen und dabei festgestellt, daß ich den Hinterreifen bis auf einen minimalen Streifen (vielleicht 2-3mm) "frei" (ist also kein Schmierzeugs mehr drauf) gefahren habe... sprich dort nutze ich das Gummi quasi bis zur Kante...
    Beim Vorderreifen sieht das etwas anders aus... dort habe ich noch nen guten Zentimeter "Luft"...


    Kurz und gut, so langsam scheine ich eine bestimmte Schräglage fahren zu "können" - wenn eine Kurve wieder mal so richtig gut geklappt hat, frage ich mich immer wieder, wieviel Luft ich noch habe und ob ich vielleicht nicht noch nen ticken tiefer komme.
    Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich jetzt nicht unbedingt Fußrasten-schrabbeln möchte... oder sonstiges...


    Meine Frage ist nun, ab wann wird Schräglage gefährlich? bzw. wie kann ich merken, ob ich noch tiefer runter kann? Bilden die Reifen (Angststreifen) nen Anhaltspunkt hierzu? Was sind so eure Erfahrungen?


    Danke schon mal!


    Ancasa

  • DIe Reifen sind nicht unbedingt ein Anhaltspunkt. Die können auch schon an der Kante sein ohne das du am Boden schrabbelst.


    Ansonsten haben die Fußrasten dafür ja eig. die sog. Angstnippel montiert, wenn die schrabbeln sollte man es gut sein lassen.



    Und man sollte Sie auch besser dran lassen. An meiner SV und an der Ninja habe ich mir trotz Angstnippel schonmal Auspuffteile/rohre angeschrabbelt.



    Ab wann Schräglage gefährlich wird, naja ich würde sagen an dem Punkt wo die Raste/ der Angstnippel aufsetzt und du weiterhin Druck auf die Raste gibts so das sie nicht einklappen kann, denn dann besteht die Gefahr das du dich selber aushebelst.

  • Hinten geht's meistens eher komplett wegzufahren als vorn, da der schmalere Reifen eine viel rundere Form hat...wenn ich das jetzt verständlich rüberbringe. Die Wölbung ist sozusagen stärker. Dazu kommt aber noch die Reifenhöhe in Prozent, die dann im Endeffekt auch die Wölbung und maximale Schräglage festlegen. Hinzu kommt dann noch der Reifendruck, weniger Reifendruck -> mehr Grip durch mehr Auflagefläche, aber mehr Abrieb und vice versa.


    Letztendlich merkst du das Griplimit sobald es leicht rutscht, aber das kann auch von Reifen zu Reifen anders sein. Am besten du besuchst mal ein Schnuppertraining beim ADAC und gehst in den Kreis. Das macht auch ordentlich Laune. Da kriegst du nen Kreidestrich auf die Reifen und kannst dann exakt gucken was noch frei ist. Da kannst du auch in beide Richtungen fahren und hast beim wegschmeissen keine Bäume o.Ä. zu befürchten...aber dazu kommts wohl nicht, da der Asphalt dort gript wie sonst was.


    Das mit den Fußrasten ist Motorradabhängig. Bei manchen setzt sogar erst der Hauptständer auf. Darauf würd ich mich nicht verlassen, es sei denn jemand kann es dir für das Modell bestätigen.

  • Mein Vorschlag: Einfach fahren und sich über Fußrasten, Angstränder, Kreidestriche etc. keine Gedanken machen. Auf dem Trainingsgelände geht mehr als auf der Straße. Was bringt dir jetzt diese Information? Was ist wenn du in Schräglage plötzlich in einen anders asphaltierten Bereich mit weniger Grip fährst? Wie ist es bei Nässe? Was ist mit Bitumen? Welchen Einfluss hat die Asphalttemperatur? Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten, als dass man Dinge wie die maximale Schräglage rational ergründen könnte. Einfach locker und unverkrampft fahren und dann merkt man meist schon was das Motorrad mit einem vorhat.


    LG
    Thilo

    • Offizieller Beitrag

    Bei einem Kurventraining kannst du dich etwas sicherer an die maximale Schräglage herantasten, weil dort entsprechender Asphalt verwendet wird (makro- und mikrorau). Wenn dann die ersten Funken fliegen, weißt du was unter optimalen Bedingungen geht.


    Im öffentlichen Straßenverkehr ist das jedoch nicht sonderlich hilfreich, weil du bei maximaler Schräglage keine Reserven für Unvorhergesehenes hast. Zudem ist der Belag nicht überall gut, von Bitumen oder Sand mal ganz abgesehen. Zudem können bei einem welligen Straßenbelag (z.B. durch LKWs ausgefahrene Spurrillen) plötzlich ganz andere Teile zuerst aufsetzen, als auf einer ebenen Straße.


    Geht es dir darum nur die max. Schräglage zu kennen, oder Kurven schneller zu durchfahren? Bei letzterem würde ich eher versuchen die Schräglage durch Hanging-off zu verringern (wenn du das nicht sowieso schon tust :) . Aber auch das ist im Straßenverkehr mit Vorsicht zu genießen...

  • Meine Frage ist nun, ab wann wird Schräglage gefährlich? bzw. wie kann ich merken, ob ich noch tiefer runter kann? Bilden die Reifen (Angststreifen) nen Anhaltspunkt hierzu? Was sind so eure Erfahrungen?

    Die Anderen haben schon die richtigen Hinweise gegeben . . .


    1) Schräglage wird dann gefährlich wenn man den Grip (Haftung) verliert. Wann das der Fall ist, läßt sich pauschal nicht beantworten. Spätestens wenn die Laufflächenkante erreicht ist .... ist Schluss, siehe 2)


    2) Die Reifen bilden keinen Anhaltspunkt, je nach Reifenkontur können die nicht benutzbaren Außenbereiche (hat mit Angst absolut nix zu tun) zwischen 0 und ca 2cm betragen. Ein schmaler Reifen kann meistens nicht bis zur Laufflächengrenze gefahren werden, die Kontur (Wölbung) ist in dem Bereich schon fast senkrecht zur Strassenebene, da würde man mit annähernd 90° Schräglage fahren müssen . . . dürfte physikalisch unmöglich sein. Ein breiter Reifen hat dagegen eine eher flache Kontur, bei dem die Laufflächenkante irgendwo bei > 50° Neigung erreicht sein dürfte.


    Ich würde, wenn nicht andere Fahrzeugteile schon am Boden schleifen, die seitliche Fußspitze als Indikator nehmen. Man stellt den Fußballen auf die Raste und dreht leicht nach außen, wenn dann der Stiefel am Boden kratzt, sollte das ein Anhaltspunkt sein nicht weiter runter zu gehen. Das wäre aber als absolutes Maximum zu nehmen, besser etwas Reserve übrig lassen, alles weitere gehört auf die Renne oder ins Training.


    http://www.ifz.de/download/Bro…en_gut_und_sicher_www.pdf Seite 17 ff


    Das hier wäre also kein Vorbild für den öffentlichen Strassenverkehr: 8| ^^


    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Die Frage war ja nicht ob das im Straßenverkehr schlau ist mit Bitumen blabla. Es ging rein theoretisch um die maximale Schräglage. Und es kommen wieder die Vorsichtspredigten wegen uneinsehbaren Kurven etc. Das weiß die Gute doch bestimmt. ;) Sie wollt ja nur wissen woran sie sich orientieren kann wenn sie denn mal wirklich Kurven jagen geht.

  • Danke schon mal für die vielen Antworten :thumbup:


    Die Sache mit dem Kurventraining habe ich mir auch schon überlegt und werde ich sicher auch mal machen. Schaden kann es ja sicherlich nicht...


    Als ich meine Dicke bekommen habe, hatte ich schon etwas "schiss" vor den ersten engen Kurven - dann kam eine gute "Kurvenhilfe" inform eines erfahrenen Möp-Fahrers ... was mir schon mal sehr geholfen hatte... und heute nach meinen ersten 12000km, kenne ich mein Möp immer besser und trau mich auch in den Kurven etwas mehr... Sprich jede (meiner Meinung nach) gut gefahrene Kurve läßt mich innerlich "juchuuu" schreien - das Engelchen auf der rechten Schulter klopft mir und der Dicken voller Anerkennung auf die Schulter und das Teufelchen auf der linken Schulter flüstert kichernd mir ins Ohr "Hey, da geht bestimmt noch mehr"... Kurz und gut - schöne Kurven zufahren, macht irgendwie süchtig :whistling: , kann das sein?


    Zum Thema: Hanging off... das habe ich noch nicht ausprobiert - werde ich auch höchstwahrscheinlich nicht... ich rutsche zwar mit meinem Popometer je nach Kurve und Schräglage auf dem Sattel Richtung Kurveninnere, aber das passiert irgendwie automatisch - wie ich halt mittlerweile auch ganz automatisch das kurveninnere Knie rausstelle ... aber als "Hanging off" könnte man das wahrlich nicht bezeichnen... irgendwie hab ich davor noch zu viel schiss...


    Kurven fahre ich in der Regel recht locker - also nicht verkrampft... Besonders viel "machen" muß ich auch nicht; meine Dicke fährt die Kurven quasi alleine ...

  • Sie wollt ja nur wissen woran sie sich orientieren kann wenn sie denn mal wirklich Kurven jagen geht.


    Das ist aber genau die falsche Herangehensweise. Man geht doch nicht Kurven jagen, weil man sich jetzt vorgenommen hat Kurven zu jagen, da man jetzt weiß wie schräg es maximal geht. Das kommt alles automatisch und dann muss man auch nicht mehr fragen.


    LG
    Thilo

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema: Hanging off... das habe ich noch nicht ausprobiert - werde ich auch höchstwahrscheinlich nicht... ich rutsche zwar mit meinem Popometer je nach Kurve und Schräglage auf dem Sattel Richtung Kurveninnere, aber das passiert irgendwie automatisch - wie ich halt mittlerweile auch ganz automatisch das kurveninnere Knie rausstelle ... aber als "Hanging off" könnte man das wahrlich nicht bezeichnen... irgendwie hab ich davor noch zu viel schiss...


    Mit Hanging-off meinte ich auch nicht unbedingt die GP-Variante mit schleifendem Knie oder die Sandmann-Methode (s.o). ^^


    Nennen wir es mal gemäßigtes Hanging-off. Das kann so aussehen, dass das Knie nach vorne (trotzdem mit Knieschluss) und der Körperschwerpunkt ein Stück neben das Motorrad rutscht, also Hintern und Oberkörper (Arme locker gebeugt). Wenn man dann noch Druck auf die Fußrasten gibt, funktioniert auch der Rechts-Links-Wechsel ohne Unruhe in die Maschine zu bringen In dieser Position brauchst Du weniger Schräglage, hast aber trotzdem Knieschluss. Das lässt sich auch im Straßenverkehr ganz gut umsetzen. Mir gibt das in Kurven ein sichereres Gefühl als das Legen.

  • Nennen wir es mal gemäßigtes Hanging-off. Das kann so aussehen, dass das Knie nach vorne (trotzdem mit Knieschluss) und der Körperschwerpunkt ein Stück neben das Motorrad rutscht, also Hintern und Oberkörper (Arme locker gebeugt). Wenn man dann noch Druck auf die Fußrasten gibt, funktioniert auch der Rechts-Links-Wechsel ohne Unruhe in die Maschine zu bringen In dieser Position brauchst Du weniger Schräglage, hast aber trotzdem Knieschluss. Das lässt sich auch im Straßenverkehr ganz gut umsetzen. Mir gibt das in Kurven ein sichereres Gefühl als das Legen.

    Genau so mache ich das auch mit meiner Dorso :thumbup: , vielleicht das kurveninnere Bein noch ein wenig abgewinkelt vom Motorrad um den Schwerpunkt nach innen zu bekommen. Nur mit der SuMo Honda vom Junior drücke ich das Moped mehr von oben in die Kurve,... fragt mich aber nicht warum. :rolleyes:

    Geradeaus kann (fast) jeder und nahezu 100% der Erdoberfläche sind nicht asphaltiert ! :dakar:

  • Welchen Reifen hast du jetzt auf der NTV drauf? Ich weiss bei blahwas ging der BT023 bis an die Kante und da waren noch Reserven meiner Meinung nach. Bei meiner NTV setz ich auch eher mit dem Stiefel auf als das die Haftung verliert.

    • Offizieller Beitrag

    Nur mit der SuMo Honda vom Junior drücke ich das Moped mehr von oben in die Kurve,... fragt mich aber nicht warum.


    Drücken mag ich auch nicht. Mache ich nur beim Notausweichen oder bei Schritttempo (wenn man da von Drücken sprechen kann).
    Für mich fühlt sich das nach "Wegdrücken" an. Ich will zudem nicht so früh aufsetzen. Viele fahren Spitzkehren so, aber das ist nicht mein Fall.

  • Welchen Reifen hast du jetzt auf der NTV drauf? Ich weiss bei blahwas ging der BT023 bis an die Kante und da waren noch Reserven meiner Meinung nach. Bei meiner NTV setz ich auch eher mit dem Stiefel auf als das die Haftung verliert.

    Fahre jetzt ebenfalls den bt023 ^^ ... Super Reifen, wie ich finde :thumbup:
    Mit dem bt045 hatte ich schon mal das Gefühl, daß das Möp hinten "rutscht" - das Gefühl hab ich den neuen Reifen absolut nicht... eher im Gegenteil...



    Das ist aber genau die falsche Herangehensweise. Man geht doch nicht Kurven jagen, weil man sich jetzt vorgenommen hat Kurven zu jagen, da man jetzt weiß wie schräg es maximal geht. Das kommt alles automatisch und dann muss man auch nicht mehr fragen.


    LG
    Thilo

    Natürlich kommt das alles automatisch... das merke ich ja auch, je mehr Fahrpraxis, desto besser kenne ich mein Möp... Nix desto trotz, bin ich ja quasi immer noch "Anfänger"...
    Natürlich hätte ich es einfach dabei belassen können, hätte mich einfach nur über meine Fortschritte freuen können, schauen, was geht und gut ist ... da ich aber (laut Reifenbild und Gefühl) in der letzten Saison nicht so weit "runter" gekommen bin, hat es mich einfach mal interessiert bei den "alten" Hasen nachzufragen und nach zu haken, wo das Ende der Fahnenstange ist...


    Meine Kurven fahre ich weiterhin wie gehabt - nach Gefühl und genieße sie einfach...

  • Der BT023 war bis jetzt das beste was ich gefahren bin. Kommt mir auch drauf wenn der 45er fertig ist ( was ich garnicht erwarten kann, scheiss Teil ).

  • Zitat

    was ich garnicht erwarten kann, scheiss Teil


    ^^ Du machst was falsch. Großartiger Reifen für sein Alter!


    Und wenner sich für dich so scheisse anfühlt: Runter damit! Ich habe Dunlop Qualifier mit mehr als 2mm dem Reifenfuzzi da gelassen! DAS sind Scheissreifen!

  • Ich fahre seit 4 Jahren den BT45 auf der Guzzi - und bin damit auch immer gut gefahren (der Metzler Lasertech war Sch***)


    Vielleicht sollte ich echt mal den BT023 auch mal antesten? 8o



    Ancasa - wenn die NTV nicht höhergelegt ist, Orignalfußrasten und noch die ungeschrabbelten Nippel besitzt, dann sollte sie mindestens genausoviel verkraften - bis auf die Rasten. Aufgesetzt hast Du sie bisher noch nicht, oder?


    Ich finde es immer gut, wenn man sich mal an den Punkt rangetastet hat. Am besten unter komtrollierten Bedingungen, entweder im Rahmen eines Trainings, auf einer Kreisbahn, Übungsgelände... Einfach um zu wissen, wie es sich anfühlt und anhört. So daß man weiß, was geht.


    Aber eben nicht, um alle naslang auf der Straße rechts und links die Fußrasten schrabbeln zu lassen. Da sollte man trotzdem so fahren, daß es eben nicht schrabbelt. Aber - wenn es notwendig werden sollte (weil es plötzlich eng wird), sollte man diese Restreserve abrufen können. Und das eben wissend, wie es sich anfühlen wird und wissend, daß es machbar ist.

  • Zitat

    Vielleicht sollte ich echt mal den BT023 auch mal antesten? 8o


    Wenns ne Freigabe für die Guzzi gibt, warum nicht. Für die CB500 gibts ja eben keine... daher ist dafür der BT45 immernoch die beste Wahl!

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