Motorrad-Klassiker sollten solche Nie sein - das Märchen von der guten alten Bikerwelt

  • Moin zusammen,


    Gedanken zu Klassikern und geistigen Klassikern.


    Vorgestern war wieder eine dieser Begegnungen fällig derer ich mittlerweile schon mal sehr überdrüssig bin. An einem Grill in der Nähe von Xanten traf ich jemanden der so ziemlich in meinem Alter war und Besitzer einer wirklich wunderschönen Four aus den Siebzigern.


    Meist sind dies ja die Zweitmotorräder solcher Enthusiasten die zu Hause dann noch daneben den Neuesten Hobel aus dem Gestüt des Anbieters haben. Nicht aber dieser. Die CB war tatsächlich zwar nicht sein einziges Motorrad, aber das andere zu Hause war genau so alt - eine BMW R 75/6....als Reisemaschine. Das kann man ja auch alles so machen und wie gesagt auch die Bilder der /6 waren wunderschön - das Bike war im klassischen BMW rot der Siebziger. Alles wunderbar. Aber dann kam was kommen musste, nämlich die Tirade über die ganze Elektronik neuer Motorräder und das wären einfach keine klassischen Bikes mehr und und und.


    Zum Verständnis: Ich habe 1983 angefangen mich im Straßenverkehr auf motorisierten Zweirädern fort zu bewegen. Und das notgedrungen des Geldes wegen auf fahrbaren Untersätzen vornehmlich aus den Siebzigern. Einzige Ausnahme in den 80er Jahren war die Yamaha RD80 LC2, die hatte ich zusammen gespart und neu gekauft. Der Verkaufserlös dieser war die Basis für die Anschaffung einer 440 er Kawa von 1979 und deren Verkauf war zumindest die finanzielle Basis der Suzuki GS 750D aus 1978. Es dauerte relativ lange bis ich tatsächlich mal ein Bike fuhr was einigermaßen "State of the Art" war. In der letzten Motorrad war eine Kolumne in der Stand wie es doch schön war das man sich früher als Motorradfahrer bei Aufkommen von Regen oder Gewitter unter den Brücken getroffen hat um dort das Unwetter oder auch nur den Regenguss ab zu warten. Und der Autor bedauert das ein Stück weit das die heutigen Goretex Sachen ja ach so wasserdicht sind und heutzutage kaum einer mehr sich unter der Brücke versammelt.


    Den Autoren sollte man mal über "weitere Fakten" aufklären. Nicht nass zu werden war nur die halbe - wenn überhaupt - Wahrheit. Die stärker wiegende Wahrheit war eher das die Bremsen meiner GS 750D (ungelochte Doppelscheibe vorn) sobald es anfing zu regenen eigentlich das Wort "Bremse" nicht mehr verdienten. Weil dazu müsste man durch Betätigung derselben einen signifikanten Geschwindigkeitsverlust erfahren. Das tat man aber nicht mehr. Die Stiefel hatten zzu dem Zeitpunkt eine höhere Bremswirkung als die beiden Scheiben der Suzuki. Ich hatte schlicht Angst mit dem Gerät und Ihren 240 Kilo in einem Fahrwerk über das heutzutage sogar Mountainbiker lächeln würden, weil Ihre Rahmen (deutlich) verwindungssteifer sind, im Regen unterwegs zu sein. ^^ Nichts desto trotz haben wir tolle Touren und Urlaube mit unseren Bikes gemacht. Und viel viel Freude gehabt.


    Doch kommen wir nach Xanten zurück und dem Menschen der in der ganzen Elektronik etc. nur "neumodischen Scheiß" sah. Und an dem Punkt bin ich diskurtiv quasi geplatzt. Es ist interessanterweise eine unglaubliche Urban Legend das die Hersteller von Motorrädern (außer vielleicht HD :rolleyes: ) zu den Zeiten der Entwicklung einer CB 750 four oder einer Kawasaki Z1 -900 es irgendwie im Sinne gehabt hätten klassische puristische Motorräder zu bauen ohne "Schnickschnack". Das war nie die Intension der Hersteller. Eine CB 750 Four war für die bestehenden Hersteller wie BMW geradezu ein Schock. Ein heilsamer Schock. Diese Motorräder waren die Basis für das was wir heute an Früchten ernten. Ein Hersteller aus Japan düpierte die deutschen Stahlrösser und englischen Rappelkisten, denen man eigentlich immer einen Schraubensammler hätte hinterher schicken müssen um abfallende Teile ein zu sammeln. Er düpierte genauso zwar z.T. wunderschöne italienische Bellas, die aber noch schneller als die englischen Kisten auseinander fielen, sobald man vergas einen daueretablierten minutiösen Wartungsplan durch zu führen. Meist half dies aber auch nicht wirklich. :suspekt:


    Honda stellte mit der CB 750 Four ein hochmodernes und funktionales Motorrad vor. Genau wie eben Frankensteins Tochter - die Z1. Klar gemessen an heutigen Maschinen (siehe oben meine Ausführungen zur GS 750D) ist das Motorradsteinzeit. Aber eben immerhin Steinzeit. Die anderen Hersteller waren zu der Zeit sozusagen noch auf den Bäumen und sammelten Nüsse und Früchte ohne diese mit Steinen zu knacken. Auch wenn es den "Supersportler" zu der Zeit noch nicht gab - daazu musste man erst eine Verkleidung und Stummellenker an eine Z1 schrauben, es waren eben die ersten richtigen Superbikes. Wahrscheinlich wäre sie am ehesten heute mit dem Segment des "Sporttourers" vergleichbar, weil neben Rasen war Reisen ein wichtiger Kaufgrund für diese Motorräder. Wie gesagt was mich immer ankekst ist eigentlich diese romantisierende Ansicht solcher Leute es wäre die Absicht der Hersteller wie Honda gewesen einen "Klassiker" zu erschaffen und sich dabei nur auf das Wesentliche zu konzentrieren ohne elektronischen Schnickschnack etc. Nein liebe Leute - das war mitnichten deren Intension. Die haben absolutes Hi-Tech für die damalige Zeit auf die Beine gestellt. Und ohne diese "Hi-Tech" Maschinen der späten 60er und frühen 70er wäre Motorradfahren nicht zu dem Massenphänomen geworden was es auch heute noch ist.


    BMW würde wahrscheinlich heute noch die R75 bauen - wahrscheinlich mittlerweile die R75/40 ^^ wenn es diese Entwicklung nicht gegeben hätte. Auch wenn die K Serie heute wieder eher ohne Belang bei BMW ist, so hat genau dieser Schock den die Japaner ausgelöst haben und auch diesen Trend zum Motorrad fahren als Massenhobby dazu geführt mit der K75 und K100 ganz neue Wege für BMW Motorrad zu gehen. Und zwar ultramoderne wie z.B. der Bau der K1 als kaufbares Technologiewunder auf 2 Rädern inklusive ABS. Unter Apologeten der "Früher war mehr Lametta und die Motorräder puristischer" Bewegung gelten aber mittlerweile auch frühe K100 Modelle als "Basic". Obwohl das doch bei Erscheinen quasi fahrende Technologieträger waren. Mein Unterhaltungspartner vom Samstag durchforstete nämlich gerade die Anzeigen auf mobile.de (warum denn eigentlich nicht die schönen Analoganzeigen in der Motorrad?) :rolleyes: auf der Suche nach einer nackten unverkleideten K100 der ersten Baujahre. Natürlich ohne neumodischen Schnickschnack.


    Niemand wollte in der Sache einen Klassiker entwerfen. Moderne Unternehmen wie es Honda, Yamaha, Kawasaki und Suzuki damals waren haben einen grundsätzlichen Wandel eingeführt von dem wir die Früchte heute ernten. Ich bin mir sicher wenn sich die Ingenieure der Z1 - 900 heute auf eine Z900 der aktuellen Baureihe setzen würden, sie wären begeistert. Und hätten Sie die Möglichkeit diese Technologien in das Jahr 1972 per Zeitmaschine zu transportieren und diesen "modernen Schnickschnack" in Motorräder ein zu bauen, dann ja dann würden Sie es tun, ohne WENN und ABER.


    Was denkt Ihr über diese "Klassiker"? Welche schaurig schönen Erinnerungen habt Ihr an diese Maschinen. Und welche Maschinen sind mit Recht Wegbereiter der Zukunft gewesen? Die CB 750 Four und die Z1 - 900 habe ich genannt. Vielleicht schreibe ich in diesen Thread mal Eindrücke die ich sammeln konnte zur Kawasaki Z1000A2 und zur Suzuki GS 750D.


    Viele Grüße Guido

    :respekt: ist das Produkt einer guten Erziehung....

    Einmal editiert, zuletzt von Fafnir ()

  • Da geht mein Herz auf, wenn ich das so lese. Sehr schön geschrieben!
    RD 80 LC2, mein erstes nach der Mofa.... was haben wir alles erlebt. Mit 90 hinterm LKW her um zu reisen ;(
    Die Seven Fifty für mich schon ein Classiker und wunderschön. Da können meine beiden neumodischen Mopeds (600er Hornet PC34 von 98 und 600er Fazer RJ02 von 02) einpacken. ;)
    Ich würde mir jetzt aber genausogut eine MT-10 oder B-King holen.
    Zum richtigen Klassiker gehört der Kickstarter.... ^^

    Schöne Grüße b4


    Schönwetterfahrer aus Leidenschaft!
    Verheiz deine Reifen, nicht deine Seele

  • Danke für den Text, mir geht's ähnlich, trotz Baujahr 1980 und Führerschein erst ab 2006. Gut aussehen tun die Dinger, aber sie waren damals durchaus selbst "neumodisch": Vierzylinder? Wasserkühlung? Anti-Dive? Miteinander verbundene Vergaser?


    Mein erstes Motorrad war eine Honda NTV, Markteinführung 1988, mit so neumodischem Kram wie 3 Ventilen und 2 Zündkerzen pro Zylinder, einer Seitenständerkontrollleuchte, und einem Sicherungskasten im Lenker.


    "Die Zeiten ändern sich nimmer, nur die Menschen, die werden schlimmer."


    Wer der Zeit damals so nachhängt, ist vielleicht eher auf der Suche nach seinem damaligen selbst - und den positiven Erinnerungen an diese Zeit - Jugend, Freiheit, Freunde, das 1. Mal für Urlaub ins Ausland fahren, usw. Die Hersteller bedienen dieses Segment ja mittlerweile geschickt, W800, Rnine-T, Z900RS, CB1100, 3/4 der Modellpalette von Triumph usw.


    Das Gewese mit Choke und Benzinhahn meiner NTV vermisse ich Null Komma Null, seit ich nur noch Einspritzer mit Tankanzeige fahre. Das geht auch jedem so, den ich frage. Die Z900 hat übrigens nicht mal Traktionskontrolle, ist also eigentlich schon veraltet :durchgeknallt:

    Einmal editiert, zuletzt von blahwas ()

  • @blahwas:


    Da muss ich dir natürlich auch Recht geben. Die Hersteller lehnen sich heute an den eigenen Mythos Ihrer damaligen Kreationen an. Und vermarkten das als moderne "Klassiker" mit den ganzen Träumen der Jugend etc.


    Vielleicht entstehen dadurch auch solche Bilder der vergangenen Modelle die dann als "Pures Motorrad" gehandelt werden. Es werden Dinge als puristisch dargestellt die eben damals von den Entwicklern und Ingenieuren die es entwickelten überhaupt nicht so gesehen wurden. Die stellten (für Ihre Zeit) modernste Maschinen auf die Beine. Und ich glaube wirklich hätte es diesen hochmodernen Kulturschock durch die Japaner nicht gegeben, würden wir heute uns nicht auf einen 135 PS Shift Cam Boxer von BMW setzen können. Wahrscheinlich wäre der Motorradmarkt einfach schlicht immer weniger geworden weil es diesen Hype nie gegeben hätte...man weiß es nicht.


    Ich jedenfalls bin immer sehr an neuem interessiert. Werde nächste Woche in Essen wahrscheinlich die neue Zero SR/F fahren und bei nächstem Aufenthalt in der alten Heimat meinen ehemaligen Händler aufsuchen und da mal die Niken fahren. Ich werde die mit Sicherheit nicht kaufen - (auch nicht die Zero) aber ich will das Konzept einfach mal "erfahren".


    Gruß Guido

    :respekt: ist das Produkt einer guten Erziehung....

    Einmal editiert, zuletzt von Fafnir ()

    • Offizieller Beitrag

    "Die Zeiten ändern sich nimmer, nur die Menschen, die werden schlimmer."


    Wer der Zeit damals so nachhängt, ist vielleicht eher auf der Suche nach seinem damaligen selbst - und den positiven Erinnerungen an diese Zeit - Jugend, Freiheit, Freunde, das 1. Mal für Urlaub ins Ausland fahren, usw. Die Hersteller bedienen dieses Segment ja mittlerweile geschickt, W800, Rnine-T, Z900RS, CB1100, 3/4 der Modellpalette von Triumph usw.


    Sehe ich ähnlich.


    Auf der einen Seite ist es eine gewisse Nostalgie nach Jugend, Freiheit und "früher", auf der anderen Seite ein Hauch von Altersstarrsinn. Ich muss mir doch von irgendeiner Aktien-Kapitalisten-Holding nicht sagen lassen, was ich für ein Motorrad fahre! Wahlweise auch "Ich brauch keine Elektronik am Motorrad, sowas kann ja nur kaputt gehen". Habe bis heute nicht einen Fall erlebt, wo ein Motorrad wegen defektem ABS explodiert ist. Andererseits, vielleicht würde ABS in diesen Kreisen auch deutlich mehr Akzeptanz finden, wenn es ein komplett mechanisches/elektronikfreies Bauteil wäre. Was dann theoretisch sogar der usbekische Dorfschmied reparieren könnte.... :durchgeknallt:


    Eines muss man der Generation aber lassen: Teilweise sind da wirklich schöne Moppeds bei rumgekommen. :wub: So 'ne Four sieht schon echt scharf aus. Dementsprechend habe ich auch viel für die Retro-Welle übrig.


    Gruß,
    Thomas

  • Als erstes: geiler Text mit vielen interessanten Einblicken.


    Ich versteh eins da nicht: es wird immer über den "neumodischen" Scheiss mit der ganzen Elektronik gemeckert und dass diese kaputt gehen könnte. Meist von Menschen, die irgendwelche alten Schätzchen fahren. Sind diese Personen denn schon mal neuemodische Motorräder gefahren und hatten Probleme damit?
    Was mich da auch mal interessieren würde ist die Frage: was geht mehr kaputt und steht mehr am Rand? Ihre alten Schätzchen oder das neumodische Zeug?


    Und ich bin froh dass mein Bike ABS, ein gutes Fahrwerk, Einspritzung und gute Reifen hat.
    Aber ich muss auch zugeben: jedesmal wenn ich an der Z900RS vorbeilaufe muss ich ein bisschen drauf sabbern. Aussehen zum niederknien.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, wenn jemand heute von neumodischen Elektronik-Krimskrams spricht, ist damit meist keine verklärende Früher-war-alles-besser-Romantik verbunden.
    Es gibt nur ganz wenige, die ABS, LED-Licht oder Einspritzungsanlagen in Frage stellen. Vielmehr geht es um elektronische Helferlein und Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, die für das Motorradfahren nicht erforderlich bzw. dem Fahrspaß abträglich sind.


    Wie immer, ist das Geschmacksache oder eine Frage der Gewöhnung. Für einige spielt auch noch die Wartbarkeit und mögliche selbst durchführbare Reparaturen eine Rolle. Für mich ist letzteres ein echtes Kaufkriterium.


    Meine ganz persönliche Bewertung von neumodischen Scheiß:


    ABS: Ja, immer. Aber abschaltbar sollte es sein.
    Kurven-ABS: Würde ich nehmen, wenn's zuverlässig und Serie ist. Da bin ich aber noch skeptisch, weil es laut KTM- und GS-Forum durchaus rumzickt. Wenn man bestimmte Nicht-Serien-Reifen verwendet, führt das zu Kirmes im Cockpit und frühzeitig eingreifendem ABS und TC. Sowas darf gerne zuhause bleiben.
    Quickshifter/Blipper: Nö, brauche ich nicht. So eilig habe ich es nicht.
    DCT: Für eine Reisemaschine wie die AT könnte ich mir das gut vorstellen. Bin die aber nur ganz kurz Probe gefahren. Nachteil: Schwer.
    TFT-Displays: Der Mehrwert ist für mich eher ein Nachteil. Ich finde die unübersichtlich und gerade den Drehzahlmesser schlecht ablesbar. Eine digitale Geschwindigkeitsanzeige ist ok. Eine Analog-Digital-Kombi empfinde ich als Optimum. Zudem gibt es bei BMW und KTM einige Berichte über abstürzende Displays.
    Integrierte Navis (TFT): Aus den Erfahrungen mit PKW-Navis sehe ich sowas kritisch. Die Hersteller-Navis sind technologisch schon bei Markteinführung veraltet. Ich verwende lieber aktuelle Apps von Google und Co.
    Abstandwarner: Geh weg!
    Reifendruckkontrolle: War bei der BMW ganz nett, als die Batterie leer war, wäre Ersatz teuer geworden. Vermisse ich nicht.
    Motormappings (Street, Rain, Offroad): Ich habe drei und nutze genau eins. Immer. Dann weiß ich, wie die Kiste reagiert. Ich habe auch schlicht keinen Bock auf Handbücher lesen und Einstellungsorgien
    TC: Solange sie abschaltbar ist, ok. Nutze sie aber nur als Nothilfe, nicht als Gashandersatz. Für mich nicht kaufentscheidend aber nett.
    Elektronisches Fahrwerk: Will ich nicht haben, weil mir ein konventionell voll einstellbares Fahrwerk vollkommen ausreicht und die elektronischen Fahrwerke zu teuer im Reparatur- oder Ersatzfall sind.
    Integrierte Multimedia im TFT (WhatsApp, Internet-Browser, Streaming): WTF? Dafür habe ich ein Smartphone.


    Alles wie gesagt nur meine persönliche Bewertung, die sich in Zukunft vielleicht noch ändert. Wenn jemand eine "GS mit alles" fahren will, ist das auch völlig ok. Mir wäre das zu viel.

  • Ist es tatsächlich Nostalgie, oder werden wir einfach nur älter? Mit dem Alter kommen ja nicht nur Erinnerungen, sondern es beginnt möglicherweise so eine Art Stagnation oder Abwehrverhalten alles Neuem gegenüber. Nicht, weil man das Neue doof findet. Sondern weil das Neue das Fahren zwar einfacher macht, die Handhabung aber verkompliziert (...welchen Knopf muss ich drücken um die TC zu aktivieren? ...wie war die Tastenkombination für´s Mapping?).


    Was ich ebenfalls in vielen Benzingesprächen mit solchen alten Säcken, die alte Moppeds fahren, festgestellt habe: Sie wollen nicht nur, sie können auch noch selbst schrauben. Sie kennen ihre Moppeds in- und auswendig. Sie kennen ggf. Leute, die das Mopped noch besser kennen.


    Neumodische Moppeds sind wie Wegwerfartikel: Kaufen, fahren, Probleme behebt die Werkstatt. Gegebenenfalls schafft man es noch, an das eine oder andere mechanisch Bauteil (aus denen ein Mopped ja immer noch zum Großteil besteht) selbst Hand anzulegen. Man mag sein Mopped zwar, aber es ist meiner Meinung nach eine ganz andere Beziehung als zu einem alten Mopped.


    Apropos alte Moppeds: Mein ältestes Mopped ist 21 Jahre alt, das nächstjüngere ist auch schon 18 Jahre alt und das "modernste" ist 11 Jahre alt.

    Grüsse aus dem Westzipfel


    Harry aka schredder66

  • Schön beschrieben... im Zweifel gehöre ich ja tendenziell zu den Early Adopters, oder wenigstens zur zweiten Riege, sicher aber nicht zu den Nostalgikern. Deswegen bin ich von Natur aus dem Klassischen etwas distanziert gegenüber. Was vielleicht auch noch in die Thematik mit reinspielt, ist die Interpretation von "Klassiker" als "etwas altes". Ein Klassiker ist aber vielmehr etwas, was in seinem Bereich neue Maßstäbe gesetzt hat. Klassiker können also auch brandneu sein. So wie deine CB damals - sie ist ein Klassiker, nicht weil sie jetzt alt ist, sondern weil sie damals als neues Gerät einen Umbruch eingeleitet hat. Man erkannte das halt nur erst Jahre später.


    Der Rest ist oft einfach Mode. Damals waren Verkleidungen üblich, die ich z. B. einfach nur grottenhässlich finde. Meinr VFR aus dem letzten Jahrzehnt finde ich ganz hübsch - Zeitgeist. Die aktuellen Designs sind mir manchmal noch einen Ticken zu gewöhnungsbedürftig.


    Ist ja woanders auch nicht anders. Der Musikgeschmack zum Beispiel. Man bleibt halt tendentiell in seiner Ära stehen und mag neue Musik vor allem dann, wenn sie klingt wie die alte. Bei manchen 80er- und 90er-Liedern, die ich damals noch mochte, schauert es mich stellenweise aber doch (Beispiel: St. Elmo's Fire - schöner Rocksong, aber diese äratypische Keyboard-Pseudotrompetenfanfare darin trübt den Eindruck). Vielleicht kann man generell sagen dass die Präferenz des "zeitlosen Designs" eigentlich nur Ausdruck des Status Quo ist - bloß nicht jetzt oder zukünftig ändern. (Wenn ich an mein Baddesign denke, ist das ja grundsätzlich auch nicht blöd.)


    @blahwas:

    Zitat

    Wer der Zeit damals so nachhängt, ist vielleicht eher auf der Suche nach seinem damaligen selbst - und den positiven Erinnerungen an diese Zeit - Jugend, Freiheit, Freunde, das 1. Mal für Urlaub ins Ausland fahren, usw.


    Schön ausgedrückt. Und man vergisst, dass das Lebensgefühl damals nicht durch die baulichen Eigenschaften des Motorrads entstand, sondern dadurch, was man tat und mit wem. Und sich nur maximal dadurch wiederherstellen lässt.

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

    • Offizieller Beitrag

    Klassiker können also auch brandneu sein. So wie deine CB damals - sie ist ein Klassiker


    Nach den gängigen Definitionen können brandneue Motorräder Klassiker werden, aber nicht sein. Es gibt zwar keine feste Definition eines Klassikers, aber um als Klassiker zu gelten sollten schon ein paar Kriterien erfüllt sein. Wenn man z.B. den Definitionsversuch aus Wikipedia nimmt wären das


    + lange überregionale Bekanntheit (oft auch generationsübergreifend)
    + gewisser Traditionswert
    + hoher Wiedererkennungswert
    + hohe Qualität wird zugestanden
    + Innovationspotential
    + Einfluss auf die Kultur


    Um die Erfüllung der Kriterien zu bewerten benötigt es schon Zeit. Selbst das Innovationspotential wird man erst Jahre später wirklich bewerten können.
    Eine CB erfüllt dass alles sicher. Aber ein aktuelles Motorrad? Welchem könnte man heute schon den Status eines Klassikers attestieren? Ich meine dabei natürlich den Zeitpunkt der Markteinführung. Eine W800 ist sicher ein Klassiker, auch wenn man sie noch neu bekommt.

  • Ich tu mir allgemein schwer mit "Früher war alles besser" Aussagen. Schaut man sich das im Detail an entdeckt man fast immer eine verklärte Wahrnehmung, in der das positive in Erinnerung blieb und das Negative ausgeblendet wird.


    Die Abneigung von neuer Technik gibt es auch schon seit ich denken kann, hat glaub auch etwas mit Angst vor Veränderungen zu tun. Kann mich noch gut an Aussagen erinnern zu Beginn von ABS im Massenmarkt ala "Aber ich bremse besser wie ABS". Elektromobilität wird ja von einigen Menschen auch kategorisch abgelehnt. Genauso belächelt man Helferlein wie Berganfahrhilfe... jemand der Fahren kann braucht sowas ja nicht. Mag ja alles sein, aber ABS brauche ich im Idealfall auch nie aber wenn doch bin ich froh es zu haben.


    Und das Technik öfter kaputt geht, ich glaube das hat sich mittlerweile auch als Urban Legend herausgestellt.


    Ich hatte eine R 1200 GS mit allem Schnick und Schnack, und fand nicht alles dringend nötig aber wenn ich ein Einsatzgebiet hatte ganz nett. Das dynamische Fahrwerk war schon eine feine Sache, der Tempomat sehr oft genutzt usw.
    Jetzt habe ich zwei kleine Einzylinder aus Österreich die haben nur noch Schnack und logischerweise geht das auch. Mein erstes Motorrad hatte noch Choke, Benzinhahn und einen Kickstarter... ich brauch es definitiv nicht mehr.

    Don't follow me, I do stupid things

  • Ich tu mir allgemein schwer mit "Früher war alles besser" Aussagen. Schaut man sich das im Detail an entdeckt man fast immer eine verklärte Wahrnehmung, in der das positive in Erinnerung blieb und das Negative ausgeblendet wird.



    Man darf bei "früher war alles besser" m. E. nicht den Fehler machen, es zu negieren, nur weil sich von damals bis heute die Technik weiterentwickelt hat. Wenn dem so wäre, dann wäre die Vergangenheit immer scheisse. Früher war das Bessere auch des Guten Feind. Warum auch nicht? Und ja, wir verklären gerne. Das finde ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil: Um zu wissen, wo ich hin will, sollte ich auch wissen, wo ich her komme. Mir sind Menschen, die immer nur den Blick nach vorne richten, nie zurück schauen, sehr suspekt. Auf jeden Fall suspekter als jene, die früher alles besser fanden.

    Grüsse aus dem Westzipfel


    Harry aka schredder66

    • Offizieller Beitrag

    Besser war die Technik früher nicht, schon gar nicht zuverlässiger aber definitiv einfacher von Hobbyschraubern zu reparieren und zu warten.
    Ich verkläre die Vergangenheit eher nicht, ich tue mich aber schwer damit, jedes neue Feature haben zu wollen, das die Hersteller so anbieten. Mir stellt sich dann eher die Frage "Braucht man das wirklich?"
    Will ich das, weil es neu ist oder will ich es als Statussymbol? Ist das etwas, das den Preis, die zusätzliche Fehlerquelle und die zu erwartenden Wartungs- und Reparaturkosten wert ist?


    Gerade Assistenzsysteme können im Auto schon extrem nerven (Spurhaltesysteme oder automatische Abstandhaltesysteme), oder die Anschnall-Alarmbimmel, wenn man seinen Rucksack auf dem Beifahrersitz oder der Rückbank liegen hat.
    Auf dem Moped will ich sowas tendenziell nicht haben, weil es hauptsächlich ein Spaßgerät zum Selberfahren ist. Ich will da lieber "klassisch" selber fahren und nicht gefahren werden.


    Mir wäre auch eine Formel 1 ohne Telemetrie, Boxenfunk und Elektronik-Overkill lieber. Das mag zwar altmodisch klingen, aber wer würde sich ein Rennen selbstfahrender Formel-1-Boliden dauerhaft anschauen wollen?


    Früher war nicht alles besser - ganz sicher nicht. Aber umgekehrt ist auch nicht jede Neuerung eine Verbesserung für mich.

  • Früher war nicht alles besser - ganz sicher nicht. Aber umgekehrt ist auch nicht jede Neuerung eine Verbesserung für mich.


    Bestimmt unbegründet aber ich hab immer noch Angst, dass der "Rechner" in meinem Ride-By-Wire sich "verrechnet" und aufeinmal Vollgas gibt, während ich gerade einparke.
    Das ist sowas was ich nicht so gut finde. Ich hätte lieber einen stinknormalen Gaszug. Die Fahrmodi fühlen sich zudem eh alle gleich an für mich. Egal ob P-Modus 1, 2 oder 3, wenn ich am Hahn drehe kommt da genug. :sostupid:

  • Gerade Assistenzsysteme können im Auto schon extrem nerven (Spurhaltesysteme oder automatische Abstandhaltesysteme)


    Die beste Erfindung seit geschnitten Brot. So können sich die Geister scheiden.



    Du glaubst nicht, dass die Nostalgiker ABS oder LED-Licht oder Einspritzer verteufeln? Doch, tun sie. War hier auch mehrfach zu lesen, über die Jahre. (Wer ABS hat, führt riskanter, und wenn er mal ein Motorrad ohne SBS fährt, fällt er tot um! Ich hane ohne ABS bis heute überlebt!) Und LED-Licht wollte selbst ich nicht im Golf haben, und da hab ich nun wirklich jeden Scheiß einbauen lassen, den VW als Extra anbot.

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

    2 Mal editiert, zuletzt von Coyote ()

    • Offizieller Beitrag

    Du glaubst nicht, dass die Nostalgiker ABS oder LED-Licht oder Einspritzer verteufeln? Doch, tun sie. War hier auch mehrfach zu lesen, über die Jahre. (Wer ABS hat, führt riskanter, und wenn er mal ein Motorrad ohne SBS fährt, fällt er tot um! Ich hane ohne ABS bis heute überlebt!) Und LED-Licht wollte selbst ich nicht im Golf haben, und da hab ich nun wirklich jeden Scheiß einbauen lassen, den VW als Extra anbot.


    Ich schrieb dazu:

    Zitat

    Es gibt nur ganz wenige, die ABS, LED-Licht oder Einspritzungsanlagen in Frage stellen.


    Es gibt immer noch vereinzelte Spitzenfahrer, die ohne ABS besser bremsen können als mit :rolleyes: aber das sind nur noch sehr wenige.
    Das LED-Licht war auch zu Anfangs nur teuer, aber nicht besser als H7-Funzeln. Das hatten ADAC und ams getestet. Zudem sind die Vorschaltgeräte der LEDs am Anfang gerne ausgefallen. Der Ersatz war schweineteuer. Die hätte ich auch nicht haben wollen. Inzwischen fahre ich beim Auto auch mit LED.

  • Ob es "ganz wenige" sind, gemessen an der gesamten "früher war alles besser"-Fraktion... ich kamn es nicht einschätzen. Mein Gefühl liegt bei "ca. 50%.


    LED wollte ich nicht, weil das Kurvenlicht scheiße war. Ich nehme nur Xenon

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Super schön geschrieben und darüber kann man lange und Ausgiebig Diskutieren. Ich habe ja schon recht früh angefangen zu Schrauben ( 1969 ) und ab da hab ich auch so einiges gefahren -für gut befunden oder weniger, Angefangen von Motorrädern mit Trommelbremse -bis heute doppelscheiben und ABS.Die vermeintliche verbesserung von Trommel auf Scheibe war wohl eher ein Schuß in den ofen, oder eben Bei trocken war die Scheibe etwas besser aber bei Regen ,ohhhjeee, das war wohl nix :sostupid: zum glück war dann ja noch hinten ne trommel und man konnte Ankern :thumbup: Dann kam die steigerung 2 kolben 3 kolben Bremsen und gelochte Scheiben +hinten Scheibe , Das war schon eine Steigerung um 300% und das ganze ging auch recht schnell (wenn man mal so zurück denkt ). Grundsätzlich hab ich auch nix gegen Fortschreitende Technic, dann aber auch passend und funktionell. Vergaser oder Einsprizer ? logisch, einspritzer ist bedeutend sparsamer , Vergaser ist leichter zu Reparieren und gut eingestellt auch absolut im rahmen des verbrauchs.Die ganze Elektronic ist für selberschrauber ehr nicht zu machen, aber die helferlein die auch Manuell funktionieren reichen doch allemale zum Moped fahren.Brauchen tut man mehr nicht wirklich.Amaturen dürfen ruhig Elektrisch funktionieren, solange da zeiger drann sind ^^ gibts doch. Drehzahlmesser mit zeiger ist auf jedenfall elektrisch besser als mit welle ,die verabschiedet sich immer Pünktlich :sostupid:. . Hond hat damals in kurzer Zeit den bogen rausgehabt , CB serie war gut bestückt von 50 ccm bis 750 erstmal und dann erweitert :thumbup: War alles schön am schlackern ,aber gegenüber den Deutschen -Amis, Engländer und was da noch so am Markt rumgefleucht ist, weit im Vorteil. Mit der CB 400 Four und ihre Grösseren Geschwister gings dann richtig los--anfang der 70 ger. Kawa und Suzi haben dann aber ganz schnell nachgezogen und das echt nicht schlecht :wub: Bis heute alles gut gemacht, bis auf das Aussehen :sostupid: :blah: ist aber halt geschmacksache :whistling: Meiner jedenfalls nicht. Die Retroschiene ist doch ganz net, was Kawa ,Honda und Triumph dahin gezaubert haben ist doch echt schön, was ich daran vermisse ? ^^ Den Kicker, das wäre auf jedenfall ne Verbesserung wenn der drann wäre. Baterie leer, mal eben ankicken und gut ist das :whistling:

  • Zitat

    Warum auch nicht? Und ja, wir verklären gerne. Das finde ich gar nicht schlimm. Im Gegenteil: Um zu wissen, wo ich hin will, sollte ich auch wissen, wo ich her komme. Mir sind Menschen, die immer nur den Blick nach vorne richten, nie zurück schauen, sehr suspekt. Auf jeden Fall suspekter als jene, die früher alles besser fanden.


    Finde ich erstmal auch nicht schlimm, spätestens aber dann wenn ich mein Verklärtes von damals als Referenzwert nehme... dann vergleiche ich Empfinden mit Realität, das macht dann kein Sinn.
    Offenheit sollte immer auch mit gesunder Skepsis verbunden sein und natürlich kann man immer aus Vergangenem für die Zukunft lernen.


    Früher konnte man besser reparieren und einstellen, heute muss man das tendenziell viel weniger machen.
    An irgendeinem meiner ersten Motorräder (glaube Bandit) war regelmäßig der Vergaser verstellt. Seit grob 10 Jahren habe ich gar nichts mehr in Sachen Reparatur gehabt (Rückrufe in der Werkstatt mal außen vor).
    Ich bring die Bikes gemäß Intervall (heute 10 - 15.000 km) in die Inspektion und tausche Verschleißteile. Früher mussten die Bikes alle 4 - 6.000 km in Inspektion und das bei einfacherer Technik.


    Gesendet von meinem SM-G973F mit Tapatalk

    Don't follow me, I do stupid things

  • Früher war nicht alles besser - ganz sicher nicht. Aber umgekehrt ist auch nicht jede Neuerung eine Verbesserung für mich.


    +1


    Mein erstes Moped 1985 war eine besagte CB750 Four, EZ 1974. Sie hat fast schlimmer gerasselt, die Steuerkette, als die Trockenkupplung meiner Monster heute. Das war damals alles egal, wir sind voller Stolz damit rumgefahren und haben viele KM runter gerissen. Die Bremsen waren sehr stark verbesserungswürdig, wenigstens hatte ich schon 2 Scheiben vorne, hinten Trommel. Bei Regen musste man ganz vorsichtig hinten bremsen, ansonsten drehte man sich sehr schnell. Vom Fahrwerk ganz zu schweigen.


    Heutzutage zu zweit auf der Multi mit Sinterbelägen auf der VA und ABS. Dieses Jahr durfte ich diese Kombination in voller Arbeit kennenlernen, möchte ich nicht mehr missen. Mit der Bremse der CB hätte es wohl geknallt. Die neue aktuelle Technik hat Vorteile und passt in die heutige Zeit. Damals gab es das alles nicht, muss natürlich nicht heißen das es auch besser war damals. Wir kannten es damals nicht anders und sind damit zurecht gekommen. Sehr viele haben sich weiterentwickelt, genauso wie die Technik, manche sind stehen geblieben.


    Sitz ich auf der alten Monster (EZ 98) hab ich keine aktuelle Technik, d.h. kein ABS, keine Traktionskontrolle und so weiter und so weiter. Dafür aber auch viel weniger Leistung, nur 78 PS zu 152 PS auf der Multi. Man muss sich umstellen, aber es geht natürlich auch damit und macht auch sehr viel Spaß.


    Neue aktuelle Technik ja, aber bitte keinen Schnickschnack. Aber genau über den Schnickschnack kann man anderer Meinung sein. ;)


    EDIT: Zum nass werden hab ich auch noch etwas aus der Vergangenheit. Für die erste Tour nach Norwegen (1985) hatten wir die Fähre Kiel - Oslo gebucht am Sonntag in der Früh. Samstag abfahren, bei jedem Wetter. Von den 900 km sind wir 700 km im strömenden Regen gefahren, kein Goretex, nur ordinäre Regenkombis und Gamaschen an den Stiefeln. Die Handschuhe waren nach 30 km komplett nass, die Stiefel nach 50 km. Auf die Romantik unter der Brücke haben wir verzichtet, wir mussten ja am Sonntag in der Früh in Kiel an der Fähre stehen. Ja, die negativen Seiten/Erlebnisse der Vergangenheit blendet man gerne aus und besinnt sich nur auf das Positive der damaligen Zeit. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Sunny ()

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!