Suche Textilkombi/Unterschiede zwischen Kombis

  • Hallo Leute,


    ich fange gerade an mit dem Motorradfahren und brauche eine geeignete Kombi. Bei der Frage ob Leder oder Textil habe ich mich für Textil entschieden aufgrund der Allwettertauglichkeit, besser Sitz etc.
    Nach Rücksprache mit einem Verwandten der schon lange Mottorad fährt hat man mir Dainese empfohlen.


    Nach durchlesen einiger Tests vor allem diesem hier (http://www.motorradonline.de/k…-textilkombis-2012/421419) habe ich einige Impressionen.
    Bei einigen hab ich noch einige Fragen und hoffentlich könnt ihr mir da etwas helfen. Genauso gerne würde ich eure Meinung Pro oder Contra bezüglich der Favoriten oder ähnlicher Modelle am besten mit Vergleich + Unterschiede zu einem der genannten Modelle geben.



    Dainese Tundra/ Tracker + Rückenprotektor + Brustprotektor

    • Hat die Hose (Tracker) Hüftprotektoren bzw sind diese nachrüstbar?


    Dainese Talos/Talos + Rückenprotektor + (Brustprotektor) [mein aktueller Favorit]

    • Kann man in die Jacke nen Brustprotektor einbauen also ist diese vorbereitet?
    • Hat die Hose (Talos) Hüftprotektoren bzw sind diese nachrüstbar?
    • Unterschied zu obriger Kombi ist doch eigentlich nur die auswechselbare GoreTex Membran oder gibts da noch wichtige Unterschiede


    Dainese Stradon + ...

    • Sieht für mich aus wie die Dainesse Tundra plus DragonGewebe und integrierter Rückenprotektor nur in viel teurer, ist das korrekt so?


    Protektoren

    • Welcher Rückenprotektor (zu integrierende Lösungen oder doch lieber nen eigenständiger)?
    • Ist ein Brustprotektor ratsam und da auch wieder eine eigenständige oder einzubauende Lösung?

    Verfügbarkeit

    • Ich komme aus der Region Bielefeld bin aber auch öfter bei Dortmund
    • Es wäre natürlich schön die Kombis vor dem Kauf einmal anprobieren zu können
    • Hier in Bielfeld gibts nen Louis der aber kein Dainese führt
    • In Dortmund ist nen Dainese Store der aber laut Webshop zumindest die Talos nicht führt

    Um einige Anforderungen noch zu nenen und einige Modelle auszuschließen:

    • Im Test oben genannte Hein Gericke Summit Kombi ist zwar attraktiv in Preis und Ausstattung aber ist bis mindestens Ende April nicht verfügbar und fällt deswegen zumindest erstmal aus.
    • Touratech Companero und Stadler Force Pro /Ace Pro (Nr 1. und 2. im Test) sind ganz schön teuer und mir nicht ausreichend genug für geringe Termperaturen geeignet
    • Also besonders wichtig ist mir die Sicherheit/Ausstattung mit Protektoren bzw. Nachrüstbarkeit mit selbigen
    • Die Kombi sollte schon nen ordentlichen Regenschauer aushalten können
    • Allwettertauglich sollte sie sein also 10-30°C wäre schön also Klimamembran oder herausnehmbares Thermofutter/Membran wäre schön
    • der Preis ist nicht unwichtig aber eher sekundär
    • ich möchte nicht auf ne Rennstrecke und werde hauptsächlich Landstraße fahren aber auch mal Autobahn zwischendurch
    • ich hab noch kein Motorrad aber es wird wohl nen sportlicher Allrounder (Kawasaki ER-6f, Honda CBF600, Yamaha XJ6) werden


    Danke schon mal für euer Feedback!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Ich würde mich nicht so sehr auf Dainese einschießen, nur mal so vorab. Dainese ist eine, bzw. die Hein-Gericke-Hausmarke, das heißt, Du wirst sie nicht bei Polo oder Louis finden.


    Achte vor allem darauf, dass Du ordentliches Obermaterial hast (zum Beispiel Cordura 500D oder 1000D) und die Membran auch eine Ordentliche ist (Goretex, Sympatex, etc). Die gängigen Protektoren (Schulter, Ellenbogen, Knie) sind eigentlich immer dabei, Rücken und Hüfte (warum auch immer) muss man eigentlich immer dazu kaufen. Bei den Protektoren ist darauf zu achten, dass es Level-2-Protektoren sind. Die absorbieren mehr Energie, bzw. lassen weniger Stoß-Energie durch. Wenn Du dir mal die Rückenprotektoren zum Anziehen und Einschieben nebeneinander anguckst, fällt dir eigentlich schon direkt auf, welcher sicherer ist... ;) Achte beim Anprobieren darauf, dass er möglichst viel von der Wirbelsäule abdeckt. Anprobe ist auch hier wieder maßgeblich. Was nützt dir die beste Kleidung, wenn Du dich nicht wohl darin fühlst und sie überall drückt und kneift?


    Müsste ich mir jetzt neue Klamotten kaufen, würde ich entweder zur Pharao-Kombi mit der dort empfohlenen Hose, oder zur Mohawk-Kombi, ebenfalls mit der entsprechenden Hose tendieren. Liegt Beides insgesamt bei 550, bzw 530 Euro. Alternativ hier auch was von Vanucci (Louis), ebenfalls mit Hose, gleiche Preiskategorie.


    Gruß,
    Thomas

  • Danke schon mal für den Input.


    Ich wollte mich nicht ausschließlich auf Dainese beschränken, dass war nur so ne art erster Input da mir die Marke empfohlen wurde. Aber glaube du irrst dich Dainese ist keine Hein-Gericke-Hausmarke die sind nen eigenständiger Konzern der auch nicht mit Hein-Gericke zusammenhängt (außer das Hein-Gericke die als einizer der "großen 3" führt). Dagen Vanucci ist die Louis Eigenmarke.


    Die empfohlenen Kombis sind ja insgesamt deutlich preiswerter als die von mir vorgeschlagenen. Hier muss es doch bestimmt einen Hacken geben oder zahl ich bei Dainese nur den Namen mit?


    Grüße
    Jack

  • Wenn der Preis sekundär ist, schau dir mal die Rukka Merlin an. Das ist eine Goretex-Lederkombi und somit die perfekte Verbindung von Allwettertauglichkeit und Sicherheit. Habe selber nur die Jacke (und eine Hose aus dem gleichen Material von Held [Asola, Rezzato]) und bin sehr zufrieden ;)

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

  • Ich wusste noch garnicht, dass Dainese überhaupt Textilklamotten macht. Und ich auch eher zum oberen Mittelklasse raten (ca 200.- pro Teil), z.B. die schon genannten Polo Mohawk, Pharao, oder MVS-1, oder auch von Rev'It die Sand oder Sand2-Sachen.


    Brustprotektoren sind bei Straßenfahrern völlig unüblich. Bei den Rückenprotektoren taugen der seperaten "Schildkröten" mehr als die integrierten. Es gibt aber auch Proektorenwesten/-hemden zum druntertragen. Vorteil: Sitzt optimal, und wenn's atmungsaktiv ist, hat man auch gleich noch das atmungsaktive Longsleeve eingespart. Manche haben auch Brustprotektoren.


    Wenn du einen ganzen Tag Dauerregen fahren musst und besonders wenn es dabei eher kalt ist, brauchst du auch eine Regenkombi. Das Textilzeug ist zwar dicht, wird dann aber kalt und braucht laaange zum trocknen. Da wird oft die Stormchaser von Polo empfohlen (als Zweiteiler).

  • Wenn du einen ganzen Tag Dauerregen fahren musst und besonders wenn es dabei eher kalt ist, brauchst du auch eine Regenkombi. Das Textilzeug ist zwar dicht, wird dann aber kalt und braucht laaange zum trocknen.


    Nicht wenn er sich für eine GoreTex ProShell Memebran (TT Companero, Held Rezzato, Rukka Merlin, rukka Armas...) entscheidet: Mehrere Stunden heftigster Dezemberregen auf der Autobahn; die einfache Z-Liner Jacke war feucht und nass wie beschrieben; die ProShell Hose war maximal etwas klamm ;)

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  • Das ist aber dann schon ziemliche Oberklasse... das bist Du ja dann auch bei 500 Euro aufwärts nur für die Jacke, oder?


    Wenn es sich um neue, ungebrauchte Sachen handelt, dann ja. Aber wenn man wirklich guten Schutz sucht, der sich im oberen Rahmen des Machbaren befindet, dann sollte man ruhig 1000e pro Jacke einplanen...sonst fährt es sich mit ner 200€ Lederkombi und ner Regenkombi BEDEUTEND sicherer ;)

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  • mir gehts auch nicht um günstig ich möchte gerne ne Jacke in der Oberklasse die guten Schutz bietet, der Preis ist wirklich relativ egal. Kannst du da etwas empfehlen henne?

    • Offizieller Beitrag

    Generell die Marken Held und Rukka. Das ist so ziemlich Top. Wie gesagt, nimm, was bequem ist und passt, falsch machen kannst Du in dieser Preisklasse eigentlich eh nichts. Solltest halt nur drauf aufpassen, dass es ganzjahrestauglich und nicht nur ein "Sommer"-Modell ist.

  • mir gehts auch nicht um günstig ich möchte gerne ne Jacke in der Oberklasse die guten Schutz bietet, der Preis ist wirklich relativ egal. Kannst du da etwas empfehlen henne?


    Es gibt nur wenige wirklich halbwegs aussagekräftige Tests von Motorradbekleidungen. Die meisten, die sich als "test" bezeichnen, sind ncihts weiter als eine Anprobe und Funktions- bzw. Eigenschaftsbeschreibung. Ein wirklicher Test wurde vor Jahren mal vom ÖAMTC durchgeführt:


    https://www.oeamtc.at/netautor…07/gesamt.html#ergebnisse


    Dabei wurden verscheidene Textil- und Lederkombis bei 60 km/h mit einem Dummy abgeschmissen. Das tendentielle Ergebnis wird für die meisten nichts Neues sein: Den besten Schutz fürs Geld bekommt man nur bei Leder.


    Aber erstaunlich ist dann doch, wie selbst Markenmaterial (wie z.B. Cordura 500) bei lediglich 60 km/h deutliche Schwächen aufzeigt. Das zweite Fazit lautet für mich also: Cordura 500, wie es als Grundmaterial bei nahezu allen Textilkombis der guten Mittel- und Oberklasse eingesetzt wird, ist zwar deutlich besser als irgendwelche NoName-Polyamide oder gar Polyester, aber bei weitem nicht befriedigend.


    Dritter Punkt ist der bedeutende Einfluss von Falten. Wiedermal ist nicht die bloße Tatsache an sich, dass Falten und lockerer Sitz schlecht sind was Neues, sondern eher der Grad der Auswirkungen. Selbst das beste synthetische Material (Armacor, Cordura 2000) kann örtlich überlastet werden und versagen, wenn es nicht möglichst plan und straff anliegt. Die Protektoren sitzen in einer Textilkombi umso schwammiger, je mehr Bekleidungsschichten zwischen Protektor und Körper sind. Deswegen ist eine "ganzjahrestaugliche" (ist genau so ein Werbeeuphemismus wie das Wort "Atmungsaktivität") Jacke, bei der man Thermofutter und Membran herausnehmen kann und die Protektoren nur in der Aussenjacke sitzen, auch Käse. Zwar kann man durch Weitenverstellungen im besten Fall die Protektoren wieder näher an den Körper holen wenn man das komplette Innenleben entfernt hat, aber das geht in den meisten Fällen mit einer starken Faltenbildung einher. Generell sitzt so eine ganzjahrestaugliche Jacke im Sommer bei den meisten viel zu lose, denn sonst würde man im Winter ja kein Innenfutter, Membran und Pulli drunterbekommen (Ich bin dazu übergangen, eine leichte Jacke ohne Membran im Sommer (25-30+ C° -> Spanien) zu fahren und die restlichen 350 Tage im Jahr eine wasserdichte Jacke mit fest eingebauter Membran zu fahren) ;)


    Wenn man das weis, versteht man auch wieso das Konzept des TT Companero/Stadler Concept so genial ist (und im Grunde einfach nur die Anwendung des Bekleidungsschemas von Lederfahrern auf eine Textilkombi):


    - Protektoren in einer Innenjacke; enger, fest definierter Sitz der Protektoren am Körper
    - GoreTex Pro Shell Aussenjacke als witterungsschutz darüber


    Desweiteren hat sie getunnelte Weitenverstellungen und durch die doppelte Lage des Grundmaterials Cordura 500 dürfte der Schutz auch recht gut sein (an den exponierten Stellen soweiso, dort wird das schweineteure Cordura 2000 verwendet)


    Den vermutlich sogar besseren und langlebigeren Schutz hat man natürlich auch bei einer Lederkombi und dem Stormchaser zum Drüberziehen; kostet halt nur die Hälfte und sieht schicker aus ;)


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    Also meiner Meinung nach gibt es nur eine Handvoll wasserdichte Textilkombis die es sicherheitstechnisch annähernd mit einer Lederkombi aufnehmen können; hier die, die mir sofort einfallen:


    - Rukka Armas (auch mal nach dem älteren Modell ohne Lockout-Verschluss gucken, nennt sich Rukka Arma-X)
    - Rukka R-Star
    - Rukka SRO Edison
    - TT Companero/Stadler Concept


    Dann gibt es noch die wasserdichten Lederkombis:


    - Rukka Merlin
    - Held Asola/Rezzato
    - Hein Gericke Tour Cool GTX
    - Alpinestars 365 Gore-Tex


    Alle bis hierhin vorgeschlagenen Kombis haben eine GoreTex ProShell Membran die jeweils mit dem Aussematerial (Leder/Cordura) fest laminiert ist. Das hat zum Einen nicht nur den Vorteil, dass sich die Klamotten nicht mehr vollsaugen sondern sie halten auch wesentlich länger den mechanischen Belastungen beim Tragen stand. Eine Z-Liner Konstruktion kann die Kräfte (zum Beispiel beim Herumlümmeln auf der Sitzbank) nur über relativ kleine Flächen weiterleiten, da sie lediglich am oberen und unteren Ende eines Bekleidungsteils befestigt ist und dazwischen lose herumhängt. Nach einer gewissen Anzahl an Lastwechseln versagen dann diese Befestigunsstellen. In den meisten Fällen ist dies im Schritt einer Hose als erstes der Fall. Nicht die Membran, die z.B. bei Gore überaus reissfest ist, versagt dann den Dienst, sondern die Naht bzw. das Taping der Naht. Ist nun die Membran vollflächig mit dem Aussenmaterial laminiert, werden die Belastungen auf eine wesentlich grössere Fläche verteilt und die Konstruktion hält wesentlich länger.


    Es gibt aber auch noch Lederkombis mit stark hydrophobiertem Leder und getapten Nähten, wie zum Beispiel die BMW Atlantis 4. Die verzichtet komplett auf eine Klimamembran; soll dafür im Sommer luftiger sein und trotzdem wasserdicht...

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

    Einmal editiert, zuletzt von henne ()

  • Es gibt aber auch noch Lederkombis mit stark hydrophobiertem Leder und getapten Nähten, wie zum Beispiel die BMW Atlantis 4. Die verzichtet komplett auf eine Klimamembran; soll dafür im Sommer luftiger sein und trotzdem wasserdicht...


    An den Atlantis 4 hatte ich auch gedacht wegen der interessanten Kombination von Sicherheit (Leder + Protektoren) und Tragekomfort (nicht zu eng, wasserdicht, atmungsaktiv).


    Gruß - Pendeline

  • danke schon mal an für das viele und ausführliche feedback (v.a. henne).


    Ich hab auch schon von der Atlantis 4 gehört und finde das Konzept auch gut, jedoch wie sieht es da mit kälterem Wetter aus? Lässt sich da was mit Thermo/Fleece Unterwäsche machen? Wie sieht es da bei 5-10°C + Sonne aus ist das noch komfortabel oder schon viel zu kalt? Und das ist ja ne Lederkombi mit allen Protektoren die man braucht, aber wie bequem ist das Teil bei längeren Fahrten und wie sieht es mit warmen Wetter aus 25°C+.


    Edit:
    Für warmes Wetter ists auch nicht so wichtig erstmal, da würde ich mir auch wohl noch mal extra was für holen aber 5-10° sollte das Teil schon abkönnen. Wäre die Atlantis da was?


    Ich denke ich werde einfach mal die Atlantis 4 Kombi plus einige Rukka und die Dainese Tundra/Tracker Kombi mal anziehen und anschauen bin aber noch offen für Vorschläge.

    Einmal editiert, zuletzt von DerJack ()



  • Ich denke, dass die Atlantis 4 durch die fehlende Membran zum einen kälter ist, zum anderen nicht die Wassersäule verkraftet die eine GoreTex/Sympatex Membran verkraftet. Sprich; ich zweifel daran, dass ich mit der Atlantis 4 tatsächlich ohne zusätzlichen Überzieher im Starkregen 9 Stunden von München nach Bremen fahren kann. Aber für Atlantis interessenten wird man hier sehr fündig:


    http://www.gs-forum.eu/bekleidung-98/

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

  • Ich hab jahrelang das Zeug verkauft und würde gern ein paar Sachen dazu sagen.


    Dass der Preis "nicht unwichtig" ist, kann ich nicht so ganz glauben, da du dir schon so mit das teuerste ausgesucht hast.


    Dainese kann ich auch sehr empfehlen, ich hatte mich damals komplett mit Dainese eingedeckt und würde das auch weiterhin tun. Dainese hat sehr gute Qualität und ist bei Gore-Tex-Kleidung sogar ausgesprochen günstig (du hast halt gleich so ziemlich die teuersten Modelle rausgesucht). Dainese ist übrigens keine "Hein-Gericke-Hausmarke", wie jemand hier gesagt hat, sondern mehr oder weniger die Motorradbekleidungsmarke überhaupt, seit 40 Jahren oder so. Eine der wenigen Marken, die es qualitativ mit Stadler aufnehmen kann (vergiss Rukka).


    Ich habe mir jetzt die neuen Modelle nicht genau angeschaut, aber wenn ich das richtig sehe, haben Tundra, Tracker und Stradon ein Gore-Tex-Laminat, d.h. die Membran ist mit dem Außenmaterial laminiert (Standard: eingenäht). Das hat in erster Linie den Vorteil, dass das Regenwasser schon am Außenmaterial abperlt, während dieses sich in anderen Varianten mit Wasser vollsaugt, je nachdem, wie gut es imprägniert ist. Die Atmungsaktivität ist auch besser als beim eingenähten Standard. Trotzdem schwitzt man bei 25 Grad aufwärts da drin, dagegen hilft dann nur eine separate Sommerjacke oder eben eine herausnehmbare Membran wie die Talos sie anscheinend hat. Die Stradon hat offenbar zwei "echte" Lüftungsreißverschlüsse (Gore Lockout), leider gehen die immer kaputt. Darüber hinaus sind Laminatgewebe in der Regel weniger abriebfest. D.h., von den genannten würde ich persönlich zur Talos tendieren.


    Prinzipiell gilt, Laminatsjacken sind am besten bei schlechtem Wetter, rusnehmbare Membran am besten bei gutem.


    Stadler macht meiner Meinung nach die besten Laminatsjacken (weil echte Lüftungen auch ohne den ständig kaputten Lockout-Verschluss, außerdem verwenden die die abriebfestesten Außenmaterialien), trotzdem hast du im Sommer den meisten Spaß ganz ohne Membran (z.B. herausnehmbar bei Companero).


    Rückenprotektoren sind grundsätzlich besser wenn sie am Körper getragen werden, allerdings ist das halt auch umständlicher beim Anziehen (besser einen in der Jacke tragen als gar keinen). Stadler baut gute in die Jacken ein, die Einsätze von Dainese, die man meist extra kaufen muss, sind zwar gut, aber sehr klein. Manche der Top-Dainese-Jacken haben aber einen "richtigen" Rüpro integriert.


    Brustschutz ist sehr ungewöhnlich (eigentlich im Motocross üblich), allerdings gibt es von Dainese Einsätze. Ob aber nicht nur Lederkombis, sondern auch Textiljacken dafür vorbereitet sind, weiß ich jetzt aus dem Stegreif nicht.


    Generell gilt: wenns auch im Sommer angenehm sein soll, sollte die Membran rausnehmbar sein. "Atmungsaktiv" heißt im Prinzip nur, dass die bei 20 Grad noch "atmet". Was warmes drunterziehen geht immer, die Schwitzmembran rausnehmen können ist eher die Ausnahme.


    MfG


    edit: ach so, Stadler hat noch einen Vorteil bei der herausnehmbaren Membran: wenn man sie dabei hat, kann man sie im Notfall wie eine Regenkombi auch drüberziehen. Das sollte man allerdings alles probieren, weil das im Zweifelsfall eng werden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von SignorRossi ()

  • Der compagnero hat keine herausnehmbare Membran, sondern ein völlig eigenes und wie ich finde geniales Konzept.


    Dass Laminatstoffe weniger abriebfest sind als solche wie sie bei der z Liner Variante genutzt werden ist Imho ausgemachter Blödsinn. Zum einen werden bei proshell idR nur hochwertige Trägerstoffe verwendet ( da achtet Gore industries sehr darauf). Zum anderen ist die Abriebsfestigkeit nur vom Aussenmaterial, nicht von der Membranverarbeitung abhängig.

    "Failure is not an option" (Gene Krantz, Apollo 13 Flight Director)


    "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin." (Albert Einstein)

  • (...) sondern mehr oder weniger die Motorradbekleidungsmarke überhaupt, seit 40 Jahren oder so. Eine der wenigen Marken, die es qualitativ mit Stadler aufnehmen kann (vergiss Rukka).


    Wie kommst du zu dieser absolut pauschalen Aussgae? Das es für das gleiche Geld bessere Sachen als die von rukka gibt möchte ich ja gar nicht bestreiten, aber "qualtitativ" (womit wohl die Verarbeitungsqualtität gemeint ist) sind alle Hersteller in diesem Preissegment sehr dicht beieinander (kein Wunder, bei Verarbeitung der gleichen Produkte muss auch ein bestimmtes Mindestmass an Fertigungsqualitäten vorhanden sein). Wenn man für das herstellereigene Vertrauen in die eigenen Produkte überhaupt in eine qualtitätsbeschreibende skalare Grösse sucht, dürfte das die Garantie sein: Stadler 10 Jahre, rukka 5 Jahre, Dainese 2 Jahre.


    Bei alle Dreien gibt es mehr oder weniger häufig einzelne Reklamationen. Aus denen jedoch ohne Wissen über die gesamte Anzahl der sich in Benutzung befindlichen Produkte Rückschlüsse über die Verarbeitungsqualtität zu ziehen ist auch keine wirklich wissenschaftliche Herangehensweise ;)

    Der Norden fängt da an, wo die Leute aufhören zu

  • HAb grad gemerkt, daß ich einen Post irgendwie im falschen Bekleidungdsfred geschrieben habe. Deshalb bin ich so frei und zitiere mich mal selbst:


    Beitrag aus dem Tigerhome Forum zum Theme "Companero"


    Hallo
    auch den Regentest kann ich Dir liefern. Anfang Mai 12 war ich von morgens 4.00 Uhr bis nachmittags 15.00 so ca 700 Km bei meist strömenden Regens richt. Orange/Rhonetal unterwegs. Es war ziemlich Kühl von 0°-15° und was soll ich sagen absolut Dicht.
    Drunter Funktions-Unterwäsche von Rukka und Windstopper.
    Am Kragen die Sturmhaube sorgfältig unter die Aussen- Jacke und bei den Handschuhen das gleiche.
    Natürlich bin ich auch später im laufe der Saison des Öfteren in den Regen gekommen aber immer das gleiche Dicht!
    Grüße Eugen


    Zitat ende


    Ich glaube das ist, aus den Gründen, die weiter oben Beschrieben sind, momentan der technisch interessanteste Kombi (Stadler EVO ist weitgehend baugeleich, das Prinzip ist dasselbe). Ist halt schweineteuer. Der BMW Atlantis4 bekommt ähnlich gute Kritiken, ist aus Leder oder Membran und durch spezielle Behandlung des Leders beim Gerben und spezielle Nahttechnik völlig dicht.


    Den Temperaturbereich kann man bei allen Kombis durch entsprechende Funktionsunterwäsche in gewissen Genzen variiieren.


    Ein Wort zur sprichwärtlichen sicherheit bei Leder: Ne billige Lederkobi ist sicherlich NICHT sicherer als ne teure Textilkombi. In wie weit Leder abriebsfester ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Leder ist nich gleich Leder (billiges Spaltleder lässt sich locker mit der hand zerreissen). Dicke des Leders, welches Vieh (Kängeru is the best). weiterhin von Bedeutung (bei Textil wie bei Leder) ist die Menge der verwendeten Teile. Ne Kombi die aus dutzenden von Teilen, womöglich mit minderwertigem Faden (ein weiteres, wichtiges Kriterium) zusammengeschustert ist, fliegt dir beim Crash auch recht schnell um die Ohren, weil die Naht nachgibt (der faden ist bei ner Lederkombi auch nicht "abriebsfester" als bei ner Textilen).


    Herausnehmbare Mebran: Halt ich für Sch.... (ich fahrs aus Kostengründen auch). Du fährts im Frühjahr morgens bei Kühlen Temperaturen los. Gegen Mittag wirds richtig warm. Dann legst Du auf dem Rasthof nen strip hin um die Membran rauszupulen? Dazu kommt, dass diese Z-Liner Konstruktinen ohne Regen ekelhaft warm werden (die zusätzliche Luftschicht isoliert) und bei Regen schnell kalt (Oberstoff saugt sich schnell voll. Dreilagenlaminat ist da viel besser (Proshell). Noch tollere Situation: Du fährst bei tollem wetter los, unterwegs fängts an zu regen. Dann machst du unter der Brücke den strip um die Membran reinzufummeln?? ausserdem sind die (herausgenommen) Membranen recht empfindlich, und werden deutich schneller undicht.


    Der companero ist ohne Überanzug ne super Sommerkombi, extrem dünn, abe die (hochwertigen) Protektoren bleiben an Ort und Stelle.


    Schau mal bei alne Leder. Die machen auf Mass Kobis aus Kängeruh, das Leder ist hydrophobiert und hält laut Hersteller fünf Stunden dicht. alledings nicht die Nähte. Laut Hersteller läuft dirs vorher aber zum Krage etc rein, bevor die Nähte nachgeben. Für nen heftigen Guß sollte das allerdings reichen und für Dauerregen gibbet regen Kombis zum drüberziehen. Gleiches gilt auch bei grosser Kälte, da gäbs von Polo den snowtrooper....


    Meine Favoriten (wären die Preise nicht) wären: Compagnero/Evo , Atlantis4, Alne. Reihenfolge weiss ich nicht.


    Zu Marken: Dainese ist keine Hein Gerippe Hausmarke. Ist meistens sehr schmal geschnitten, mir passt das meiste nich richtig. Über die Qualität gibt es kontroverse Meinungen. Ich würde, wenn Du sagst die Kohle is nich so wichtig, bei stadler und Rukka auch mal nachschauen.


    Zu Protektoren: Die genannten Kombis haben alle schon Rückenprotektoren dabei, soweit ich weiss auch Level 2. diese unterschiedlichen Levels gibt es imho nur be Rückenprotektoren. Die Zahl hinter dem Bindestrich bei der entsprechenden DIN Norm (16irgendwas) sagt NIX über den Level aus. -1 ist Gelenkprotektor, -2 ist Rückenprotektor. Einige Protektoren übertreffe ie noch bei weitem, andere erfüllen sie gerade so eben.



    Imho das wichtigste Kriterium bei Klamotten fürs Mopped: die Kombi PASST und zwar straff und die Protektoren bleiben wo sie sollen. N KnieProtektor, der Dir unter die achsel rutscht (übertrieben gesprochen), nutz dem Knie relativ wenig(deshalb auch meine Vorbehalte gegen herausnehmbare Futter, Membrane etc).


    Zitat Ende



    Wieso man Rukka vergessen sollte, erschließt sich mir jetzt auch nicht so ganz.....


    Zb fährt hier i, fForum jemand der pr Jahr deutlich über 20tkm fährt, soweit ich weiß Rukka... Ich denke auch dass sich im Hochpreissegment die Klamotten qualitätsmäßig nicht stark unterscheiden. Da kommts auf andere Dinge an: Passform, Konzept, Protektoren.....


    In irgendeinem Test wurden mal die Dämpfungswerte verschiedener Protektoren getestet, da gabs schon erhebliche Unterschiede. Ein Hersteller (weiß nicht mehr welcher, aber Premium Segment) hatte sogar einen RüPro verbaut, der aber nur nach der Norm für Gelenkprotektoren geprüft war. Ziemlich übler Lapsus, wie ich finde...

    "Failure is not an option" (Gene Krantz, Apollo 13 Flight Director)


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  • In irgendeinem Test wurden mal die Dämpfungswerte verschiedener Protektoren getestet, da gabs schon erhebliche Unterschiede. Ein Hersteller (weiß nicht mehr welcher, aber Premium Segment) hatte sogar einen RüPro verbaut, der aber nur nach der Norm für Gelenkprotektoren geprüft war. Ziemlich übler Lapsus, wie ich finde...


    Das dürfte auf die alten Rückenprotektoren von Rukka zutreffen ;)



    Den kann man aber durch einen umgedrehten SaS-Tech Rückenprotektor (der nur die Hälfte kostet) ersetzen.

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  • stimmt, ich glaub das war Rukka, is aber schon ne weile her und inzwischebn wohl nachgebessert. Oder eben die Sastec Geschichte.

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