Hallo zusammen,
mein Fahrprofil ist aus beruflichen Gründen sehr ungewöhnlich. Ich fahre im Jahr (nahezu ganzjährig) rund 25.000km. Das geht am Material nicht spurlos vorbei. Ich kann zwar viel davon von der Steuer absetzen, aber um etwas abzusetzen, muss erst etwas verdient sein und das ist meinem Fall ein harter Broterwerb. Deswegen wäge ich beim Kauf von Ausrüstung in der Regel den Komfort der Wirtschaftlichkeit gegenüber. Bei manchen Teilen der Persönlichen Schutzausrüstung hat sich bei mir sehr früh ein "Modus Operandi" herausgebildet. Textilkleidung aus dem oberen bis obersten Preissegment, beispielsweise von Held, bei Schuhen haben Daytonas sich als das wirtschaftlichste (langlebigste) erwiesen. Die günstigen Alternativen zu Kleidnung und Schuhen erwiesen sich nach vielen Experimenten schon aus ökonomischen Gründen sehr schnell als unwirtschaftlich, rein aufgrund der Lebensdauer.
Womit ich aber noch nicht so sicher bin, sind Helme. In dieser Angelegenheit fuhr ich immer günstige Modelle, die letzten Jahre die KX- Modelle von Louis (KX3, KX4). Nach rund einem Jahr und 25.000 Kilometer waren diese jedoch immer "heruntergewirtschaftet". Das Futter ist dann ausgefranst, die Dichtigkeit ggü. Regen nicht mehr richtig gegeben, die Mechanik ausgeleiert, der Lack verkratzt usw. Auf vier Jahre gerechnet kosten mich diese Helme jeweils knapp 500 EUR (ohne Ersatzvisiere oder Pin-Locks). Dafür hatte ich jedes Jahr immer einen fabrikneuen Helm, der dann auch mal herunterfallen darf. Ich habe mich bisher gescheut, mir einen der teuren Helme für 500-700 EUR zu kaufen, hauptsächlich deswegen, weil ich den Eindruck hatte, dass der hohe Kaufpreis zu einem ordentlichen Teil als Deckungsbeitrag für Sponsoring und Marketing besteht. Und das "Image" von Helmherstellern ist mir so egal wie das Image des Sporttourers, den ich fahre.
Nun bin ich am überlegen, ob ein Premium-Helm nicht vielleicht doch eine bessere Wahl wäre, um meinen Komfort zu erhöhen. Die Aerodynamik wäre sicher besser, die Verarbeitung auch zweifellos. Aber, halten die auch wirklich deutlich länger? Wie lange hält ein Shoei oder ein Schuberth, bis sie Ausfallerscheinungen zeigen? Die wesentlich höheren Kosten für Ersatzvisiere lasse ich mal außen vor, denn ich weiß nicht, ob die teureren Visiere von den genannten Marken nicht auch tatsächlich länger halten, bis sie aufgrund von Mikrokratzern ausgetauscht werden müssen.
Nach 25.000km einen günstigen Helm von Loios in meinem Fall wegzuschmeißen, ist sicher verständlich. Aber dass ein "Premium"-Helm dann mindestens 75.000km, spitz gerechnet über 100.000 km halten müsste, ist auch "nicht ohne".
Ist jemand hier, der mir aus Erfahrung etwas dazu sagen kann?