Gore-Tex vs. Z-Liner

  • Moin,


    gibt es Erfahrungswerte wie gut Goretex bei warmen Wetter (sagen wir mal, ab 20°C) funktioniert?


    Seit meinem ersten Set (Büse, Billigset) mit laminierte Membran (also 2-Layer [Wasser/Windfest + Thermo]) hab ich mir eigentlich geschworen, sowas nie wieder zu kaufen weil man im Sommer total eingeht.
    Meine Sand 3 ist ziemlich genial (man hat 3 Schichten, Schutz -> Wind/Wasser (Hydratex) -> Thermo) mit den ganzen Vents, geht das auch im Sommer sehr gut.


    Jetzt hat Rev'IT für die Herbst/Winter Saison neues "Urbanes ADV-Gear" rausgebracht und ich finde die Trench GTX recht interessant.
    Das ist aber genau das, was ich nicht mehr wollte, also Schutz und Wind/Wasser in einem. Zudem sind die Vents recht sparsam (nur Brust, keine Armvents) aber immerhin ist es Goretex.


    Ist Goretex wirklich SO viel besser als die normalen laminierten Membranen? Oder kann man das ab 20-25°C dann doch wieder vergessen?

  • Bitte nicht eine Marke (Gore-Tex, welche hier das Material einer Membran beschreibt) verwechseln mit der Bauweise eines Membrananzugs (z-Liner vs. Laminat).


    Gruß - Pendeline

  • Ich habe mich auch schon in einer Goretex-Laminat-Jacke totgeschwitzt. Bis 25° geht's noch, drüber wird's unangenehm, und ab 30° hilft MIR PERSÖNLICH auch Lüftung hier und da, Frontzipper 80% offen, Ärmel vorne offen nicht mehr weiter. Ich bin aber zugegeben auch recht empfindlich, was "zu warm" angeht. Mit der Sand-Jacke kommt man bis 30° gut klar ohne Membran drin, und drüber wird's dann erst hässlich.

  • Ja ab 30° schwitze ich auch nackt von daher erübrigt sich das :D
    Mir geht's da eher um die angenehmeren Temperaturen 20-25°. Mit Goretex OK oder ist da die z.B. Sand 3 doch noch weiter vorne. Für mich stellt sich halt die Frage: Sand 3 weiterfahren bzw. nochmal holen (kleine Sachen sind kaputt und naja...sie passt nicht mehr wirklich ;( ) oder für einen ähnlichen Preis ne Goretex die auch noch besser aussieht (meiner Meinung nach).


    Wenn die Trench Armvents hätte würde ich mir die glaube ich einfach mal holen. Mir ist aber auch aufgefallen, dass Membranjacken ohnehin wärmer sind als reine Schutzschichten (also die Sand3 jetzt), weil sie eben auch komplett Winddicht sind. Ist Goretex da eine Ausnahme?
    Man liest ja immer nur "maximale Atmungsaktivität", wenn sich aber die Hitze staut bringt das nichts.


    Dritte Alternative war ne günstigere 3-Season Jacke (revit Flare für ~200€ zum Beispiel die aber definitv zu warm fürn Sommer (auch bei kühlen Tagen) ist + Mesh-Jacke.

  • Einfach nur so zur Erinnerung, damit die Membrane (also Goretex) arbeitet, ist ein Temperaturgefälle notwendig.


    Möglichst von innen (warm) nach aussen (kalt) - dann funktioniert sie und gilt als "atmungsaktiv". Je höher diese Wärmedifferenz, desto besser "arbeitet" sie - je kleiner, desto mieser (und im schlimmsten Falle lässt sich das auch umkehren, bei Handschuhen & Griffheizung gerne der Fall).


    Eierlegende Wollmilchsau gibt's auch hier leider nicht.


    Mein Tipp - hole dir die Sand3 nochmal, da weisste immerhin schon was de hast (und kennst deren Schwachstellen).

    Es geht immer weiter - und wenn es zurück ist. Nach dem Regen scheint die Sonne.

  • Ich kann für mich und den Stadler 4All Pro (Gore-Tex Pro Laminat) sprechen... sobald etwas Wind geht sind auch 35° auszuhalten, natürlich ist das nicht geil aber geht.
    Das Belüftungskonzept der Jacke funktioniert erstaunlich gut.


    Gesendet vom Schmartfon

    Don't follow me, I do stupid things

  • Zitat von gnome

    Möglichst von innen (warm) nach aussen (kalt) - dann funktioniert sie und gilt als "atmungsaktiv". Je höher diese Wärmedifferenz, desto besser "arbeitet" sie - je kleiner, desto mieser (und im schlimmsten Falle lässt sich das auch umkehren, bei Handschuhen & Griffheizung gerne der Fall).


    Also ist Goretex bei niedrigeren Temperaturen als 20° gut? Sobald's heiß wird hat man da keinen Vorteil?



    Das Belüftungskonzept der Jacke funktioniert erstaunlich gut.


    Also funktioniert die Jacke auch nur wegen der Belüftung so gut? Das würde nämlich ultimativ bedeuten, dass ich mit der Sand 3 besser bedient bin als mit der TrenchGTX.
    Ich finde es etwas doof, dass die Sand 3 so nach Motorrad aussieht. Die Sand 3 Urban hilft da etwas, aber nicht viel.
    Interessant, wenn man bedenkt, dass die 4All Pro das 3-Fache kostet (nagut UVP etwas mehr als das doppelte) als ne Sand3.



    Aber da die Sand3 schon ab ~270€ zu haben ist (Louis dauersale z.B.) ist das wohl immer noch das beste Preis-/Leistungsverhältnis was man bei Rev'IT kriegen kann. Ich mag die Marke einfach :)

    2 Mal editiert, zuletzt von HenDre1991 ()

    • Offizieller Beitrag

    Du wirst dich erst entscheiden müssen, was du grundsätzlich willst: Eine eierlegende Wollmilch-Kombi für alles? Oder verschiedene Spezialisten für verschiedene Wetterlagen.


    Die Kombis für alles sind mir persönlich ab 25° nicht mehr tragbar, viele sind da aber unempfindlicher. Wenn du so eine Kombi willst, würde ich mir eine mir herausnehmbarer Membran zulegen. Eine Membran funktioniert wie Gnome schon schrieb nur bei starkem Temperaturgefälle (innen heiß / außen kühl) Ab 25° ist damit Essig.


    Ich fahre nur im Winter eine preiswerte Membrankombi aber maximal bis 15° Außentemperatur. Ab 15° steige ich auf eine nicht wasserdichte Jacke plus Kevlar-Jeans um plus einer Regenkombi, falls Regen zu erwarten ist. Ab 25° aufwärts nur noch mit einer Reviit-Mesh-Jacke plus Kevlar-Jeans und für den Notfall die Regenkombi. Ich genieße die volle Belüftung. Mit der Mesh-Jacke fahre ich auch noch bei 40°.


    Aber die ganzen Tipps werden dir nicht helfen, du wirst es selber erfahren müssen, weil das jeder anders empfindet.

  • Ich unterstreiche voll das was BDR sagt. Wir hatten so eine Situation in Italien. Während BDR mit seiner Mesh-Jacke schon zerlaufen ist habe ich grade mal drüber nachgedacht die Belüftung an meiner Jacke aufzumachen. Ok, ab 35° im Schatten wurds auch mir warm. Dafür laufen andere bei 10°C noch im Tshirt rum während ich schon drei Pullis an habe.
    Wir können dir nur unsere Empfindungen aufzählen.

  • Hm, du hast schon Defekte an der Sand 3? Dann versuch doch mal das zu reklamieren. Vielleicht kann man dabei nebenbei das mit der Größe hinbiegen :whistling:


    Ansonsten, auch wenn das Geld bei anscheinend lockerer sitzt als bei mir, gebrauchte Motorrad-Klamotten kosten i.d.R. 1/2-1/4 vom Neupreis, selbst wenn sie nur wenig getragen wurden und aussehen wie vor 2 Wochen gekauft.


  • Goretex ist ja von der Funktion so, dass Feuchtikeit von innen nur nach aussen transportiert werden kann, wenn es in der Jacke wärmer als aussen ist.


    Sprich über 30 Grad funktioniert es nicht mehr.
    Auch kann es eben nur das abtransportieren was an die Membran rankommt.
    Sprich hat man unter der Goretexkleidung zb normale Stoff oder Worst Case baumwolle an, die sich vollsaugt, wird auch nichts abtransportiert.


    Deswegen unter Goretex solte man Funktionskleidung tragen.


    Die Eigenschaften von Gore-Tex zeigen sich nur, wenn es außen deutlich kälter oder trockener als in der Kleidung ist, wenn also ein ausreichendes Dampfdruckgefälle besteht. Das ist beispielsweise unter Rucksackgurten oder bei hoher Luftfeuchtigkeit oder -temperatur nicht der Fall

  • ... oder vielleicht zumindest einen Rabatt.


    Was ist denn da kaputt? Bei meiner Sand 2 ist eigentlich noch alles tutti :thumbup:

  • Ich habs irgendwie geschafft den Reißverschluss innen für die Membran abzureißen :sostupid:


    Und der Verbindungsreißverschluss von der Hose ist gerissen (das ist aber die Outback, nicht Sand).

  • Reißverschluss kann man reparieren, und seit ich die Membranjacke einzeln anziehe und nicht mehr mit der Jacke verbinde, sitzt die auch viel besser und man kommt leichter rein/raus (bei der Sand 2 jetzt). Die Verbinder zur Jacke nutze ich gar nicht mehr.

  • Wenn man eine wirkliche Ganzjahresbekleidung haben will, gibt es eigentlich nur zwei Lösungen dafür. Entweder man entscheidet sich für ein modulares System, bei dem sich Thermojacke und Membran separat entnehmen und einsetzen lassen oder für eine belüftete Laminatbekleidung. Der Vorteil der modularen Bekleidung ist, dass sie sich sehr individuell an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen lässt(mit oder ohne Menbran, mit oder ohne Thermofutter, offene oder geschlossene Belüftung) . Nachteil ist, das durch die vielen Textillagen die Passform und damit auch die Sicherheit etwas leidet. Das kann man zwar durch Versteller an der Kleidung mindern, muss man dann aber auch tun.
    Der Vorteil an belüfteter Lamminatbekleidung ist, dass man eigentlich immer die passende Bekleidung an hat. Nur wenn es wirklich kalt wird, muss man noch eine Thermolage einziehen. Der Nachteil ist, dass belüftete Lamminatbekleidung sehr aufwendig herzustellen ist, wenn sie wirklich wasserdicht sein soll. Damit ist sie sehr teuer.


    Für das Funktionieren einer atmungsaktiven Membran- zumindest wenn es eine mikroporöse Version ist- ist nicht der reine Temperaturunterschied entscheidend sondern das Vorhandensein eines Dampfdruckgefälles.


    Grüße
    Hawkeye

  • Weshalb ich mich nicht für ein modulares System entschieden habe sondern für einen Laminatanzug mit herausnehmbarer Fleeceinnenjacke die auch so zu tragen ist, ist ganz einfach der Grund weil ich oftmals für 3-4-5 Wochen unterwegs bin und im Prinzip auf alles vorbereitet sein will ohne "unnötig" Gepäck mitschleppen zu müssen. Einfach Bequemlichkeit und das funktioniert eigentlich ganz gut! Für Feierabendrunde und Wochenendtrips wäre der Anzug quatsch.

    Don't follow me, I do stupid things

  • Lyndon Poskitt hatte bei seiner Weltreise und seiner Dakarteilnahme ja so ein 3 Kleidungssystem mit extrem kleinem packmaß und sehr hoher Qualität.


    Kostet dafür aber eben nicht gerade wenig.


    Marke weiß ich gerade nicht

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