Weil´s immer wieder fragen zu dem Thema gibt, versuch ich´s mal zu veranschaulichen, also fangen wir an.
Beispielmotorrad: XJ 600 Diversion
Zuerst besorgen wir uns alles was wir für einen Ölwechsel brauchen:
- Vorgeschriebene Menge Öl in der richtigen Viskosität (steht in der Bedienungsanleitung oder erfahrt Ihr beim Händler)
- einen neuen Ölfilter (wird immer mitgewechselt)
- eine neue Dichtung für die Ölablasschraube (Händler oder ATU, meist 14mm Durchmesser)
Außerdem: eine Wanne zum auffangen des Altöls (nicht Mutti´s Salatschüssel, das gibt Ärger!!) und ggfls. einen passenden oder Universal-Ölfilterschlüssel.
Dann fahren wir das Motorrad warm, dazu sollten 5-10km reichen, lassen es auf dem Hauptständer oder wer keinen hat, auf dem Montageständer 5 min stehen, stellen dann die Wanne unter den Motor und öffnen die Ablasschraube. Diese befindet sich auf der Unterseite des Motors und in den meisten Fällen passt ein 17er Schlüssel drauf.
Ablasschraube:
Achtung, nicht die Finger verbrennen, das Öl tritt schlagartig aus und ist sehr heiß!
Während das Öl abläuft spendieren wir der Ablassschraube eine neue Dichtung.
Nun ist der Ölfilter dran. dieser befindet sich meist vorn unten am Motor zwischen den Krümmern. Man unterscheidet 2 Arten Ölfilter: Den innenliegenden, unter einem Aludeckel versteckten Filter und der außen aufgeschraubten Blechpatrone. diese sieht dann so aus:
Die Blechpatrone lässt sich in der Regel nur mit einem Ölfilterschlüssel lösen, (man kann auch einen spitzen Schraubenzieher eintreiben, allerdings läuft dann ÖL aus) der innenliegende Filter wird einfach herausgezogen nachdem man den Aludeckel abgeschraubt hat.
Motor ohne Ölfilter:
Die Dichtung des neuen Filters streichen wir nun mit etwas Öl ein, reinigen den Sitz des Filters am Motor mit einem Lappen und schrauben ihn HANDFEST wieder auf das Gewinde. Der innenliegende Filter wird nur auf seine Aufnahme gesteckt, der Deckel bekommt eine neue Dichtung die wir auch mit etwas Öl bestreichen und wird wieder aufgeschraubt. Achtung: Muttern des Aludeckes nicht mit Gewalt anziehen, meist reichen 15-20 NM.
Die Ablassschraube wird nun wieder eingedreht und mit den vorgegebenen Drehmoment festgezogen. Auch hier gilt: Nach fest kommt ab! Also Vorsicht.
Jetzt können wir das Frischöl einfüllen. Die Menge findet Ihr in der Bedienungsanleitung.
Einfüllschraube zudrehen und den Motor eine Minute mit leicht erhöhter Drehzahl laufen lassen. Keine Angst wenn´s in den ersten Sekunden etwas klappert, das frische Öl muss erst überall in den Motor transportiert werden. Motor abstellen, 2 min warten und Ölstand kontrollieren, ggfls auffüllen.
Beim Ölwechsel fülle ich immer bis zur MAX- Markierung (Schauglas oder Ölstab) auf, aber bitte nicht darüber!
Zum Schluss machen wir eine kurze Probefahrt, kontrollieren nochmal den Ölstand und die Dichtigkeit aller Verschraubungen.
Fertig!
Das Altöl nimmt übrigens kostenlos der Laden zurück wo Ihr das Frischöl gekauft habt. Gegen 2€ in die Trinkgeldkasse könnt Ihr es aber auch in jeder Werkstatt oder Tankstelle abgeben.