Triumph Scrambler: Unterwegs wie Steve McQueen

  • 13.05.2013

    An der Spitze der Retrowelle bei Motorrädern rollt die Triumph Scrambler, und kombiniert den Stil der 1960er Jahre gekonnt mit zeitgemäßer Technik. Die Straßenmaschine mit zwei Zylindern und hoch gezogenem Auspuff ist für 8 990 Euro erhältlich.

    So modern die stilsicher gezeichnete Britin technisch auch ist, geht sie bei vielen Betrachtern als "Oldtimer" durch. An der Tankstelle oder vor der Eisdiele fragen Passanten gerne nach dem Alter des Motorrads und liefern so den besten Beweis dafür, wie gekonnt der englische Hersteller den Zeitsprung gemeistert hat.

    Verwandt ist die Scrambler mit den übrigen Zweizylinder-Modellen von Triumph. Ihr Motor kommt mit einer Auspuffanlage mit gekreuzten Krümmern und hoch liegenden Endtöpfen daher. Das entspricht ganz dem Stil der damaligen Zeit, als Geländefahrer ihre Motorräder mit grobstolligen Reifen, geländetauglichen Federelementen und nach oben verlegten Schalldämpfern ausgestattet hatten. Berühmtheit erlangte ein so modifiziertes Vorbild der Scrambler durch den Einsatz von dem Hollywood-Schauspieler und Hobby-Rennfahrer Steve McQueen bei der Internationalen Sechstagefahrt 1964 in der DDR.

    Der Parallel-Zweizylindermotor mit 865 ccm Hubraum, Vierventiltechnik sowie elektronischer Kraftstoffeinspritzung bewegt sich auf der Höhe der Zeit. Seine Spitzenleistung von 43 kW/58 PS liefert er bei 6 800/min ab, während das maximale Drehmoment von 68 Nm bei 4 750/min anliegt. Für entspanntes Fahren reicht das völlig aus, zumal der Twin bereits bei 2 000/min Touren ordentlich beschleunigt. Entsprechend rasch hat der Fahrer sich im sauber arbeitenden Getriebe bis in die letzte der fünf Gangstufen vorgearbeitet. Darüber hinaus wäre ein sechster Gang wünschenswert. Für Inhaber der neuen Führerscheinklasse A2 ist das Modell ab Werk in einer auf 35 kW/48 PS gedrosselten Version erhältlich.

    Der Verbrauch liegt mit 5,4 Litern völlig im akzeptablen Bereich, wobei die Reichweite dank des 16 Liter großen, nicht abschließbaren Tanks, knapp 300 Kilometer beträgt. Angesichts der aufrechten und deshalb wenig aerodynamischen Sitzposition und der Stollenreifen ist das kein schlechter Wert.

    Der pure Stil der Scrambler hat aber auch Schattenseiten. So versteckt sich der hübsche Motor scheu hinter der Auspuffanlage. Der breite Lenker und der nicht vorhandene Windschutz beschränken die Reisegeschwindigkeit enorm ein, denn spätestens ab 140 km/h sitzt der Fahrer in einem regelrechten Orkan. Das stört vor allem, wenn der Biker stilecht mit Halbschalenhelm unterwegs ist. Wer flotte Autobahnetappen mag, der sollte sich nach einem anderen Gefährt umschauen: Die eingetragene Höchstgeschwindigkeit von 168 km/h ist lediglich eine statistische Randnotiz. Die beiden Scheibenbremsen sorgen für ausreichend Verzögerung. Triumph bietet kein ABS für die Maschine an.

    Die Sitzposition auf der 82,5 Zentimeter hohen Sitzbank sorgt für einen guten Überblick im Verkehrsgeschehen. Außerdem erlaubt sie ein spielerisches Handling, das gerade auf kleineren Nebenstraßen mit schlechtem Asphalt von Vorteil ist. Und auch der zügigen Fahrt über Schotterpisten zeigt sich die 230 Kilo wiegende Maschine gewachsen, obwohl moderne Enduros für das Gelände wesentlich besser geeignet sind.

    Aber die Britin will ja auch gar nicht mehr im Off-Road-Wettbewerb mitmischen, auch wenn die moderaten Stollenreifen oder Zubehördetails wie der Motorschutz dies vermuten lassen. Stattdessen bietet sie einfach nur eine Menge unkomplizierten Fahrspaß. Die Scrambler macht ihren Fahrer gelassen oder sogar "cool" – aber das wusste ja schon Steve McQueen.



    Technische Daten Triumph Scrambler:

    luftgekühlter 270º Zweizylinder-Viertaktmotor, vier Ventile pro Zylinder, 865 ccm Hubraum, Leistung: 43 kW/58 PS bei 6 800 U/min, max. Drehmoment: 68 Nm bei 4 750 U/min, el. Einspritzanlage, fünf Gänge, Sitzhöhe: 82,5 Zentimeter, Tankinhalt: 16 Liter, Reifen vorn 100/90-19, hinten 130/80-17, Gewicht fahrfertig: 230 Kilogramm, Zuladung: 200 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit: 168 km/h, Verbrauch: 5,4 Liter auf 100 Kilometer, Preis: 8 990 Euro.

    Link zur Newsmeldung im Original

  • Mit 1000 ccm und 80 PS wäre es zu überdenken,
    ....mehr Federweg und die Auspüffe 25 cm kürzer wären auch nicht schlecht!


    Der Töff.

    "Kein Herz für Arschlöcher!"

  • Hieß die Kiste bei Steve Mc Queen nicht noch Bonneville? Und Marlon Brando hatte doch auch eine, oder? 8)



    War kürzlich mit Lene bei Triumph, wegen einer Thruxton. Der Händler kam schließlich zur Scrambler, die sei ja viel besser für mich geeignet. Letztlich fast alles das gleiche, aber mich stören einige Dinge an den Zweizylinder Triumphs:


    - Der Preis
    - Vorne nur eine Scheibenbremse. Bei Harley hat die Roadster Version immerhin zwei. Müller/Brembo Bremsen sind teuer. Das Fahrwerk ist halt auch 70er Jahre, genau wie bei Harley. Das beißt sich mit anderen Bikes, die für weniger zu bekommen sind: Ducati Monster, mal wieder! :angel:
    - Harley hat immerhin 1200 ccm in der Großen und 70 PS. Die Triumph könnte auch gute 1000ccm vertragen und 80+ PS
    - Das Heckteil ist bei allen Triumph grottig. So retro, dass man es nicht sehen kann! "Heckeliminatorkit" ist obligatorisch und zum Glück preiswert.
    - Was nützt der "Retro" Auspuff, wenn der nach nix klingt. Eine Triumph mit offenen Tüten mag ich sehr gerne hören, aber in Serie ist es, wie bei Harley, mager!


    Bis man das gewünschte Motorrad da stehen hat, sind ein paar Tausend Euro weg. Heckeliminatorkit, Wilbers o.ä. Fahrwerk, Müller Bremse (am besten natürlich gleich Dualscheibenbremse), Power Commander o.ä. (auch die kämpfen mit Abgaswerten, genau wie bei Harley und schnüren ihre Motoren ab!), Auspuff gleich was gescheites (z.b. Norman Hyde aus England) und Beleuchtung... Ein Teufelskreis. Nur das hält mich davon ab, dieses Motorrad zu kaufen! Besser gesagt die Thruxton! Stattdessen würde ich direkt eine 1200 Roadster kaufen und einen Cafe Racer Umbau durchführen. Meiner Meinung nach gibt es bei dieser Basis mehr Motorrad fürs Geld!


    Dabei liegt alles im Regal. Den Motor etwas vergrößern, USD Gabel klassisch in silber eloxieren, Bremse in angepasster Farbe von den Schwestern, direkt Öhlins oder Wilbers ab Werk (das wäre mal was!) und man müsste nur noch Lametta ändern. Aber egal, das machen ja alle falsch. Harley leider auch. Aber die Unvernunft ist eben größer.

  • Genau s o ist es,...dann hat man am Schluss 15.000.- € ausgegeben...und fährt Gebastel.
    (W e r ett maach...iss wat anderes!)


    Und über Moto Guzzi, die auch alles was Gut & Schön ist...im Regal liegen haben,
    und sich zu keinem schönen Modelprogramm durchringen können,
    ... brauchen wir genau so nicht zu reden!


    Der Töff.

    "Kein Herz für Arschlöcher!"

  • Ich finde es schade, dass einige Modelle bei den Herstellern im Sortiment sind, diese aber generell einen Motor verbaut haben, der irgendwie nicht vom Hocker haut.


    Triumph Thruxton: Schönes Teil, Minimotor, kein ABS,...
    Triumph Bonneville: ebenfalls
    Moto Guzzi V7: Mein persönliches Highlight, aber der Motor ist ja sowas schwach dimensioniert, dass es mich bisher davon abgehalten hat, diese einmal zu fahren.


    Auch wenn man sicherlich keine 220 kmh von München bis Moskau brettern will, wäre es wenigstens etwas für das gute Gefühl, es theoretisch zu können.


    Dazu noch Preise, für die ich mir ein B+B-Bike kaufen kann, welches mich optisch zwar nicht so vom Hocker haut, nach Kauf weiss ich aber: Da habe ich auch länger etwas davon. Und wenn ich wollte, könnte ich nach Moskau düsen...


    Kenne X Leute die die Optik aller oben genannten Maschinen toll finden, aber von der Leistung abgeschreckt werden, weil diese leistungstechnisch anderes gewöhnt sind.


    Jetzt könnte man ja sagen: Hey, es gibt die CB1100, richtig, aber diese spielt irgendwie nicht in der obigen Liga... optisch.


    Ich warte immer noch auf eine Thruxton mit mehr bumms...

    Und nu?

  • Genau s o ist es,...dann hat man am Schluss 15.000.- € ausgegeben...und fährt Gebastel.
    (W e r ett maach...iss wat anderes!)


    Gebastel nicht unbedingt, aber eben eine 15-20 k€ Kiste, die trotzdem noch zur Häfte 70er Jahre ist.




    Quelle: Classic Bike Raisch



    Das ist zwar schon abartig übertrieben, aber nur mal ein Beispiel, was geht. Preis nur auf Anfrage, aber die Gabel alleine kostet 5.000€.


    Aber wo soll man ansetzen... Öhlins oder Wilbers für hinten (500-1.500€), vorne gehts über nur Bremsen, Gabel und/oder Bremsen weiter (gute 500-xx.000€) und und und. Wer macht das? Und nur Bremse ist auch so eine Sache. Die Standrohre verwinden sich halt, weil sie zu dünn zum heizen sind. Also eigentlich wäre eine USD Gabel angebracht. Oder eine stabilere Telegabel mit Gabelstabi und allem Pipapo.


    Sie sollen einfach das Gelumpe von den Serienbikes wie Speed Triple oder Daytona benutzen und fertig. Den Motor auf 1.000-1.200 cmm aufbohren, wie bei Harley auch!



    Bei harley dito. Die Roadster hat eine alte Showa Telegabel und mittelwertige Bremsen, immerhin schonmal zwei Scheiben vorne, 1.200ccm und eine ebenfalls schicke Optik. Die XR1200 ist bisher meiner Meinung nach der beste Versuch, ein Retro-Sportbike zu bauen: 90 PS, 1.200 ccm, USD Gabel. Hinten fehlen Öhlins, aber okay. Dafür ist die weniger Retro, weil zu viel Plastik - teuer sowieso!


    Ducati hatte richtig geile Retro-Sportbikes. Aber die gibts, wie die XR1200, inzwischen nicht mehr. :thumbdown: Die waren klasse ausgestattet, ab Werk!

  • Aber wo soll man ansetzen...

    Hast du doch schon geschrieben. Ducati Monster. ;) Ich kann an dem Hobel nichts erkennen, was mich von meiner 7 Jahre alten Lady weglocken könnte. Doppel-Brembos, Upside-down von Marzocchi, Sil-Motor Titan ESD, Gitterrohrrahmen, 90 PS plusminus.... Steve McQueen, klar :rolleyes: . Damals gab es ja die Monster noch nicht... ^^


    Just do go ahead.

  • Mir fehlt an der Scrambler/Bonneville ein brauchbares Bremssystem mit optionalem ABS, dann wäre ne Scrambler genau meine Kragenweite

  • Mir fehlt an der Scrambler/Bonneville ein brauchbares Bremssystem mit optionalem ABS, dann wäre ne Scrambler genau meine Kragenweite


    Es gibt aber auch eine Film in denen der Hauptdarsteller eine Duc Monster fährt: TRON Legacy


  • Ich weiß jetzt nicht, warum es unbedingt 2 Scheibenbremsen vorne sein müssen. DIe eine an der NTV spricht besser an als die zwei an der Versys. Klar, ABS will man heutzutage haben, da kommt ja bald die ABS-Pflicht (2016). Und ich weiß noch einen Kandidaten, der toll aussieht, aber zu wenig kann: Die Kawa W800. Die Triumphs sind doch eigentlich ausreichend motorisiert, man will damit ja nicht auf der Bahn Supersportler jagen :huh:

  • Ich weiß jetzt nicht, warum es unbedingt 2 Scheibenbremsen vorne sein müssen.


    Erstens haben Triumph und Harley jeweils nur einen mittelmäßigen Bremssattel. Der eine sollte dann wenigstens böse ankern.


    Aber der Haken an der Sache ist -und deswegen sind 4 oder 6 Kolben Brembos, Müller oder PMs kein Allheilmittel alleine-, dass die Gabel dann an ihre Grenzen kommt.


    Sportster haben 39 mm, Triumph 41 mm Standrohre. Bei einer Scheibe und einem bösen Sattel, wie z.b. von Müller, verwindet sich der ganze Kram u.U. ganz gut, wenn man es denn dann auch abruft. Man liest von verdrehten Standrohren in den Gabelbrücken und und und. Wird das Ding wie ein Racer bewegt, ist die Gabel halt nicht steif genug. Angeblich soll man das deutlich merken.
    Hat das Mopped dagegen zwei Scheiben, so ergibt sich kein Moment um die Achse des Lenkkopflagers und es verwindet sich nichts. Da biegt sich das Zeug nur, aber das ist kein Drama, weil minimal und elastisch. Um der Sache Herr zu werden, rüstet man dann stabile Gabelstabis ein. Ist halt Behelf...


    Das ist ja auch einer der Vorzüge einer USD Gabel: Die größeren Durchmesser machen die Gabel verwindungssteifer und damit stabiler. Das ist gut fürs Fahrverhalten, wenn es in der Kurvenfahrt oder beim starken Bremsen nicht rumeiern soll.
    Das Foto von mir oben zeigt zwar eine High Eng USD Gabel von Öhlins und Brembo Bremsen aber bitte... Die Japs bauen sowas inzwischen fast überall ein! Was gutes von Showa, Nissin etc. reicht doch! Wie in den Serienmaschinen. :thumbup:


    Das einzige Retrobike, dass sowas hat ist die H-D XR1200. Bei den Zweizylinder Triumphs, den XL Sportstern und so Bikes wie der W800 fehlen diverse Features einfach ganz.



    @ Werner:
    Naja, gegen die Duc spricht hier bloß die Optik und der Motor der Triumph. Die haben einen geilen Sound (mit offenen Tüten) und einen eigenen Charme - wie bei Harley. Und die Optik und das Design einer gut gemachten Thruxton/Bonnie ist auch lecker! :D
    Was die nackte Ausstattung angeht, ist die Monster natürlich Welten besser. Desmodromik müsste nicht sein, aber wir reden ja über das Fahrwerk. Da bieten die 695, 696 und 697 schon mehr fürs Geld. Die großen natürlich sowieso. Die 696 hat btw. ~70 PS, oder? Reicht zum Spaß haben!

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