Kawasaki Versys 650: Sportlich Reisen

  • 05.01.2015

    Die neue Kawasaki Versys 650 hat nicht nur optisch hinzugewonnen. Die Japaner haben ihre etwas behäbige Reise-Enduro in einen fahraktiven Allrounder verwandelt. Geschadet hat es nicht. Zwar wurde Kawasakis kleiner Reisedampfer seit der Markteinführung 2007 auch in der Vergangenheit regelmäßig modellgepflegt. Aber eigentlich blieb dieses Bike immer ein unscheinbares, optisch nicht gerade aufregendes Motorrad. Verkauft hat sie diese Kawasaki dennoch sehr ordentlich. Das mag daran liegen, dass sie von Anfang an jede Menge Gene des Kawasaki-Bestsellers ER-6 besaß, zum Beispiel den gleichen Stahlrohrrahmen und den gutmütigen Zweizylinder-Motor mit 649 ccm Hubraum.

    Für die kommende 2015er-Saison haben die Japaner dem Modell nun ein komplett neues Gesicht verpasst. In die kantig geformte Frontverkleidung sind nun Doppelscheinwerfer integriert, die der Versys einen grimmigen Blick verleihen. Auf die mittlerweile übliche LED-Beleuchtung wird - bis aufs Rücklicht - allerdings komplett verzichtet. Das Windschild wurde erheblich vergrößert und kann mittels zweier Feststellschrauben manuell um 60 Millimeter nach oben oder nach unten versetzt werden. Der verbesserte Schutz ist deutlich spürbar. Auch der Geräuschpegel um den Helm herum hat sich reduziert.

    Die neue sportliche Note bezieht sich aber nicht nur auf die Optik. Gleichzeitig wurde Detailarbeit am Motor geleistet. Zur Reduzierung der Vibrationen ist er jetzt gummigelagert mit dem Rahmen verbunden. Außerdem leistet der Vierventiler statt wie bisher 47 kW/64 PS dank eines überarbeiteten Mappings und einer neuen, schlankeren Auspuffanlage 51 kW/69 PS. Eine Führerschein A2-taugliche, gedrosselte Version mit 48 PS wird ebenfalls angeboten. Beim Drehmoment erhöht sich der Wert von maximal 61 Nm auf 64 Nm. Der Motor nimmt sauber Gas an und beschleunigt gleichmäßig beim Überholen oder aus der Kurve heraus.

    Die großen Pluspunkte der Versys 650 sind die Handlichkeit und ein perfekt abgestimmtes Fahrwerk. Neu ist die Upsidedown-Telegabel von Showa, die nicht nur im Durchmesser auf 41 Millimeter verstärkt wurde. Sie besitzt auch eine um 25 Millimeter längere Führung, um dem Motorrad mehr Stabilität zu verleihen. Praktisch ist zudem das seitlich angebrachte Monofederbein, das sich über ein Handrad leicht auf die persönlichen Vorlieben einstellen lässt. Selbst grobe Unebenheiten der Straße bügelt das Fahrwerk ohne Aufzuschaukeln locker weg und überzeugt dabei durch Spurtreue und reichlich Komfort.

    Die Sitzposition ist entspannt und aufrecht. Dafür sind die Fußrasten etwas tiefer und weiter vorne angeordnet worden als beim Vorgänger. Dennoch sitzt der Fahrer nah genug am Lenker und hat sehr direkten Einfluss auf Richtungsänderungen. Es macht richtig Spaß, die mit reichlich Federweg ausgestattete 650er über die Landstraße fliegen zu lassen. Zumal auch ein Kritikpunkt am Vorgängermodell, das etwas diffuse Bremsverhalten, verbessert worden ist. Ausgestattet mit neuem Hauptbremszylinder und neuen Bremsbelägen packen die Doppelkolben in Kombination mit der schwimmend gelagerten Doppelbremsscheibe vorne kräftig zu. Die einzelne Bremsscheibe am Hinterrad wurde von 220 Millimeter 250 Millimeter Durchmesser vergrößert. Eine Aktualisierung erhielt darüber hinaus das bisher verwendete Bosch-ABS.

    Auch wenn die Versys sportlicher aussieht und sich flott bewegen lässt, die Touring-Eigenschaften haben darunter nicht gelitten. Der Tankinhalt beträgt statt bisher 19 Liter nun 21 Liter. Das Stauvolumen hat sich gleichfalls erhöht. Die an das Design der Versys angepassten Seitenkoffer sowie das Topcase von Kawasaki bieten zusammen Platz für 100 Liter Gepäck. Vier Integralhelme können darin verstaut werden. Praktisch ist zudem das Einschlüssel-System für Koffer und Zündschloss. Um den Gewichtsanforderungen gerecht zu werden, wurde einerseits das Heck verstärkt, außerdem läuft die 650er auf stabileren 17-Zoll-Rädern. Die erhöhen das Gesamtgewicht zwar um rund zwei Kilogramm auf vollgetankt 216 Kilogramm, erweitern aber gleichzeitig die Zuladung von bisher 180 Kilo auf Kilo.

    Kawasaki bietet die neue Versys 650 für verlockende 7 695 Euro an. Darüber hinaus gibt es die Variante "Tour" zum Preis von 8 445 Euro. Sie ist zusätzlich mit dem erwähnten Koffersystem ausgestattet. Das Top-Modell trägt den Beinamen "Tour+". Für 8 895 Euro gibt es weiteres Zubehör wie Heizgriffe, Handprotektoren, Nebelscheinwerfer und eine separate, neben dem Cockpit angebrachte Ganganzeige.





    Technische Daten Kawasaki Versys 650:
    Motor: Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakter (Parallel-Twin), dohc, vier Ventile pro Zylinder, Einspritzung, Hubraum 649 ccm; Bohrung x Hub: 83,0 x 60,0 mm, max. Leistung: 51,0 kW/69 PS bei 8 500/min, 64,0 Nm bei 7 000/min, 6-Gang-Getriebe, Kettenantrieb. Fahrwerk: Stahlrohrrahmen, USD-Telegabel vorn, seitlich angebrachtes Monofederbein hinten, Federweg vorn: 150 mm, Federweg hinten: 145 mm; Reifen vorn:0 120/70ZR17, Reifen hinten: 160/60ZR17; Bremsen vorn: zwei Scheiben mit 300 mm Durchmesser, Doppelkolben-Schwimmsättel; Bremsen hinten: eine Scheibe mit 250 mm Durchmesser, Einkolben-Schwimmsattel; ABS. Maße und Gewichte: Länge/Höhe/Breite/Radstand in Metern: 2,17/1,45/0,84/1,42; Sitzhöhe 84 cm; Gewicht: 216 kg; Tankinhalt: 21 l, Preis: ab 7 695 Euro.

    Link zur Newsmeldung im Original

  • Was mich an ihr stört ist die Piraten-Lichtoptik. Da hat man ein symetrisches Gesicht und nur ein Scheinwerfer darf Licht liefern - ts, ts, ts.

    Es geht immer weiter - und wenn es zurück ist. Nach dem Regen scheint die Sonne.

    • Offizieller Beitrag

    Versys in schön, na bitte, geht doch :thumbup:


    Ich glaube, viel müsste ich an dem Mopped nicht mehr verändern. Kettenöler, Navi und das wäre es auch schon.


    Dass die alte V eine "etwas behäbige Reise-Enduro" sein soll, sollte nur niemand dem blahwas sagen... :thumbup:


    Gruß,
    Thomas

  • In dem Artikel ist ungefähr jeder zweite Satz nicht nur blöd, sondern auch sachlich falsch :sostupid:


    Alte Gabel: 41 mm. Neue Gabel: 41 mm.
    Altes Federbein: Verstellbar in Vorspannung und Zugstufendämpfung. Neues Federbein: Verstellbar in Vorspannung.
    Alte Kompression: 10,4:1. Neue Kompression 10,8:1.
    Dass in die Kawakoffer richtige Helme passen, glaube ich auch erst wenn ich es sehe.
    Mehr Gewicht macht ein Mopped flotter? Na sowas :whistling:


    Naja, so oder so, die neue ist eine klare Verbesserung. Und wenn ich nicht gerade eine 500 Euro Inspektion gemacht und deutlich über 1000 Euro in Zubehör investiert hätte, würde ich vielleicht auch nachdenklich werden :huh:



    Interessant ist auch das hier:

    Zitat

    Kawasaki bietet die neue Versys 650 für verlockende 7 695 Euro an. Darüber hinaus gibt es die Variante "Tour" zum Preis von 8 445 Euro. Sie ist zusätzlich mit dem erwähnten Koffersystem ausgestattet. Das Top-Modell trägt den Beinamen "Tour+". Für 8 895 Euro gibt es weiteres Zubehör wie Heizgriffe, Handprotektoren, Nebelscheinwerfer und eine separate, neben dem Cockpit angebrachte Ganganzeige.


    Basis 7695 Euro
    Tour 8445 Euro (+ 750 Euro) für 2 Koffer
    Tour+ 8895 Euro (+ 450 Euro) für Heizgriffe, Handprotektoren, Nebelscheinwerfer, Ganganzeige


    Es sicher eine gute Idee von Kawa, mehr Ausstattung anzubieten und der Aufpreis geht eigentlich auch klar. Okay, die 2 Koffer sind etwas hochpreisig, aber die lassen sich sicherlich auch gebraucht kaufen und passen ja hoffentlich auch an anderen Modellen. Und es lässt sich problemlos "Vollausstattung" bestellen :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von blahwas ()

  • Ich finde die neuen integrierten Kofferträger prima.


    Mich würde allerdings mal interessieren, ob das ganze mit montierten Koffern genau so stabil ist, wie bei der alten Versys mit den Givi Trägern.


    Zumindest mit den abnehmbaren Koffern von Givi sind die Koffer da ja auch sehr eng am Motorrad.

  • Puh also statt der fahrfertig 250 Kilo wiegenden Tausender mit 120 PS von Kawa für 12.190 Euro würde ich da doch mit weitem Abstand als bekennender "MT-Serie-Kritiker" trotzdem zur MT09 ABS Tracer greifen - 210 Kilo fahrfertig (40 KILO WENIGER) - 900 ccm und 115 PS und das für 9595 Euro...also da würde mir das Überlegen nicht schwer fallen - und das sind definitiv zwei Motorräder in der exakt gleichen Nische! 8| Das sähe ich persönlich als ein 4:0 für Yamaha! :thumbup:


    ...da finde ich die 650 er Kawa schon deutlich attraktiver - ist aber auch nicht mit der Yamaha zu vergleichen - könnte mir aber vorstellen das da noch eine MT07 ABS Tracer kommen wird!


    Gruß Fafnir!

    :respekt: ist das Produkt einer guten Erziehung....

  • Naja, die V1000 ist schon eine ganze Ecke größer als die MT09Tracer. Guck dir mal die Soziussitze an. Aber stimmt schon, die Tracer ist sicher kein schlechtes Angebot


    MT07 Tracer? Aber hallo! :essen: Aber bitte mit mehr Schräglagenfreiheit als die nackige, die kratzt nach 10 Minuten :whistling:

  • Die MT09 Tracer steht bei mir auf der diesjährigen To-Do-Liste. Will ich mir mal anschauen.


    Die normale MT09 ist mit zu wenig (so rein vom Motorrad her.. mir fehlt da ein großes Schild, Gepäckmöglichkeiten usw.). Die Tracer würde auf dem ersten Blick mehr meinem Geschmack entsprechen. Bisher bin ich aber weder MT07 noch MT09 gefahren - ist beides noch offen.


    Die V1000 wiederum ist mir viel zu viel. ^^ Die bin ich ganz zu Beginn, als sie neu raus kam, ausprobiert. Macht schon Spaß, aber zum einen ist der Vierzylinder nicht wirklich mein Geschmack,zum andern ist das schon ein ganz schön fettes Kaliber. Mit der V650 nicht zu vergleichen.


    Na und die V650 von 2015 werde ich sicher auch noch testen. Mal sehen,wie groß der Unterschied zu meiner 2006er ist. ^^


    Wobei ich so oder so kein Neufahrzeug kaufen würde. Mir ist es der große Wertverlust nicht wert, ein "jungfräuliches Fahrzeug" zu besitzen. Von daher müsste ich sowohl bei der V650 als auch bei der Tracer eh abwarten, bis die ersten Vorführer auf den Markt kämen. ^^

  • MT 07 Tracer oder Tenere...man wann rallen die das endlich! Da warten sicherlich viele drauf!

    • Offizieller Beitrag

    Was bis jetzt noch gar nicht angesprochen wurde:


    in vielen Berichten liest man von einer Überarbeitung der Bremse. Bin gespannt, ob diese nun für tauglich befunden wird.


    Gruß,
    Thomas, MT-07-Reisesupermoto-Interessent

  • Lille: Ja fahren möchte ich die 9er Tracer auch mal - aber neu kaufen - zu teuer - bzw. ich bin nicht gewillt so viel Geld aus zu geben! Derzeit gucke ich aber durchaus nach der V und irgendwie immer noch am Brett habe ich den "Vorgänger" der Tracer - die TDM 900 mit ABS!


    Schaun mer mal! ^^

    :respekt: ist das Produkt einer guten Erziehung....

  • Ich finde die Crossrunner ein völlig anderes Konzept. Enger Kniewinkel, kaum Power unter 80 km/h, weniger handlich - ich verstehe dieses Ding nicht ?(

  • Naja - das was für mich eine Enduro ist, ist für Dich ein Faltgerät ;) Wobei die Sitzhöhe von 816mm etwa meinem tiefergelgten und abgepolsterten Möhrchen entsprechen müsste. Also nicht sooo klein.


    Aber ich bin die Crossrunner, als sie neu raus kam, einmal auf der Messe probegesessen. Danach wurde sie wegen "ganz neu und noch zu teuer" erstmal nach hinten sortiert.


    Mittlerweile käme sie auch in einen bezahlbaren Bereich. :rolleyes: Wobei Vierzylinder natürlich schon eher "nu ja" ist für mich.

  • Der Crossrunner ist viel zu fett! VIEL ZU FETT!!! Und hat zwei Zylinder zuviel... *husthust* Dazu nicht gerade so ansehnlich wie eine Versys.


    Neee lass mal....


    Teneree mit 700 Kubik in Extrahoch mit Option auf nette Strassenreifen bitte... Oder eben als MT07 Tracer. Ich tippe aber wenn, dann eher auf eine neue kleine Teneree! Auf jeden Fall ist mein nächstes Motorrad Hooooooooch!

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