Hallo,
Ich werde mir diesen Sommer ein andere Mopped holen. Ohne Zeitdruck, einfach mal gucken was geht. Letztes Wochenende hab ich Yamaha (Super Tenere, TDM900 steht noch an) und Honda (CBF1000, 1000er Varadero) abgeklappert. Davor bin ich noch eine 1250er Bandit sowie die Triumph Tiger (bisher mein Favorit) gefahren. Auf die Probefahrten heute habe ich mich aber besonders gefreut: Auf zu BMW! Der Händler war sehr freundlich und ich durfte 3 Maschinen fahren. Besonders hab ich mich auf die Boxer gefreut. Los gehts also nach einige Formalitäten und kurzer Erläuterung der Unterschiede zu "meinem Japaner":
1. R1100S
Ohje ... das war ja was! Ein ziemlich temperamentvoller und eigenwilliger Boxer. Kam mir irgendwie wie ein spanischer Hengst vor: Rustikales Schalten, Vibrationen ohne Ende und gut Druck von unten. Etwas komisch fand ich die bremsen: Ich hatte das Gefühl, das ABS regelt durchgehend, selbst bei ganz sanftem Bremsen, kann das sein? Von meiner Bandit gewohnt die Gänge voll auszudrehen, hab ich mich immer wieder sehr schnell kurz vor dem roten Drehzahlbereich wiedergefunden, aber irgendwie sagt sowohl der Popometer als auch das Bauchgefühl eindeutig NEIN. Insbesondere der Lenker und die ganze S-förmige Sitzposition war nichts für mich, schon nach den 20km Probefahrt haben meine Handballen und das Steißbein das NEIN noch bestärkt.
2. R1200ST mit Goodies von AC-Schnitzer
Ja, viel besser! Über das Design kann man zwar streiten, für mich wäre die ST finanziell aber vermutlich die einzige Möglichkeit einen aktuellen 1200er Boxer zu fahren. Die S, R und RT-Modelle sind ja meistens deutlich teurer. Als ich dann vom Hof rollte merkte ich schon, dass hier viel getan wurde: Das Bocken des 1100ers wich einem sanften Schnurren, irgendwie das gesamte "Look & Feel" war moderner und wirkte beherrschbarer. Sehr schön! Das war doch schonmal erheblich besser und der kernige Sound machte echt Laune. Jedoch auch bei diesem Boxer merkte ich, dass das Drehzahlband irgendwie "kurz" ist und das Getriebe meiner Bandit über den Schalthebel ein besseres Feedback gibt, ob der Gang nun drin ist oder nicht, als bei dieser ST. Hier mußte mir sogar der Verkäufer (selbst wohl mal GSXR-Pilot gewesen) beipflichten und meinte, "man kann über Suzuki denken was man will, aber Getriebe bauen können sie". Recht so! Allerdings finde ich den Serienlenker der ST nicht ganz so sportlich wie der von der S, aber irgendwie immer noch recht unbequem. Der Verkäufer meinte dann noch, dass man das locker umbauen könnte und hatte sogar eine andere Maschine mit anderem Lenker da, allerdings konnte ich die nur probesitzen. Soweit so gut... ein eindeutiges VIELLEICHT.
Bei beiden Boxern ist mir aber eins aufgefallen: Ich hab mir an jeder 2. Kreuzung oder Ampel beim Füße abstellen das Schienbein am Zylinder gestoßen. Aua! Wie oft ist euch das denn am Anfang passiert? Gerade bei der R1100 passierte es andauernd. Nach den beiden Probefahrten gab's dann ein bisschen Maneuverkritik, Benzingespräch usw. So ganz das Richtige war es aber bis jetzt nicht! Aber ich wusste schonmal: Wenn schon Boxer, dann eher der 1200er. Schade eigentlich, hatte mir eher ein Bauchkribbeln erhofft.
3. F800ST:
Irgendwann hab ich dann die F800ST gesehen und fragte freundlich, ob ich die noch testen dürfte. Kein Problem, die Batterie mußte aber noch einen Cappuchino lang ans Ladegerät und so hab ich mir erstmal die anderen Maschinen im Verkaufsraum angeschaut. Auf einer R1200R sahs ich auch mal drauf, war gar nicht mal schlecht! Als es dann letztlich los ging, war ich echt positiv überrascht: Super leichtes Handling, tolles Fahrverhalten, schöner Motorsound (wenn auch nicht ganz so wie der der 1200er ST). Und obwohl sie nur 150ccm mehr als meine Bandit hat, ging sie echt gut. Ich war wirklich überrascht wie spritzig die war! Toll! Ich bin mit jedem Mopped dieselbe Strecke gefahren, aber mit der F800 hatte ich das Gefühl, ich hätte die beste Rundenzeit gemacht. Und insbesondere hatte ich das Gefühl, die Maschine macht was ICH will und nicht was SIE will. Doch, DAS ist mal eine echte Option, eindeutig JA! Außerdem ist sie preislich nochmal 25-30% günstiger als z.B. die R1200ST und daher wirklich attraktiv. Einen Kritikpunkt hab ich aber: Das Schaltwerk scheint nicht so außergewöhnlich zu sein, oder? Mir ist es 2x passiert, dass beim Gangwechsel von 5 nach 6 plötzlich Leerlauf angesagt war. Dafür war's umso schwieriger selbigen zwischen 1. und 2. Gang zu finden. Aber was ich so bisher im Netz gelesen habe, scheint das bei der F800 ja öfter mal so zu sein?
Ich muß sagen, die F800 ist eine echte Option für mich neben der Triumph Tiger, die jedoch ein ganzes Stück teurer ist. Die Maschine beim Händler war eine 2008er mit 5500km für 8500 Euro mit ABS, Hauptständer und Bordcomputer. Ist das ein guter Preis? Was ist so eure Erfahrung zu den genannten Maschinen?