Hier möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke aus der Edirtarena in Bonn wiedergeben.
Als ich hier von der Möglichkeit gelesen habe, eine neue E-KTM im Dreck testen zu können war ich schnell begeistert. An Weihnachten hatten sich dann die finanziellen Bedenken erledigt und mit Flo, dem Freund meiner Cousine habe ich auch einen Mitstreiter gefunden. Wir haben dann schnell den Termin am Montag den 30.12.2013 gebucht.
Wir fuhren also zusammen mit meiner Cosuine Annika, als Kamerafrau, am Montag nach Bonn. Florian fährt eine XT600 und hat früher eine Zeit lang intensiv Mountainbikes im Gelände bewegt, ich habe keinerlei Erfahrung im Gelände, wir waren also beide sehr gespannt auf das was uns da erwartet.
Vor Ort erwartet uns Pascal, er leitet die Veranstaltung im Moment alleine, der Rest des Teams hatte Urlaub, er wies gerade unsere 3 Mitfahrer (im schicken KTM-Dress) in die Handhabung der Motorräder ein, unsere Nervosität stieg. Die 3 fuhren dann los, uns erklärte Pascal die Besonderheiten der Strecke. Es gibt verschiedene Fahrspuren, die unterschiedlich anspruchsvoll sind und ziwschen denen jederzeit gewechselt werden kann. Dazu gehören verschieden hohe Rampen, Hügel und eine Waschbrettpiste, die auch umfahren werden kann. Wir zogen uns dann um und machten uns bereit für den ersten Turn. Es standen leider nur 4 Maschinen zur Verfügung, bei der 5. war am Wochenende das Kettenblatt gebrochen. Wir einigten uns auf fliegende Wechsel, immer dann wenn jemand anderes eine Pause einlegt. Dann erklärte uns Pascal die KTM Freeride E. Die KTM hat keine Schalthebel und keinen Fußbremshebel, die Hinterradbremse ersetzt den Kupplungshebel links und die Vorderradbremse liegt wie immer rechts, die sollte aber nur vorsichtig betätigt werden. Die Freeride E wiegt ca. 97 kg, 23kg davon nimmt der Akku in Anspruch, der sich vorne unter der Sitzbank befindet und damit fast 1/3 des gesamten Fahrzeuggewichtes dort zentriert. Die 30PS und 42Nm der Freeride E ist in 3 Fahrmodi unterteilt, 1 für Anfänger, 2 für Fortgeschrittene und 3 mit der vollen Power, für Profis. Wir sollten mit 1 starten und uns langsam vortasten, eventuell dann im Laufe des Abends in Stufe 2 wechseln.
Dann ging es los, schon in Stufe 1 liegt die Kraft des Motors sofort an, die Maschine surrt voran. Das Geräusch wirkt von außen störend, wenn man auf dem Motorrad sitzt hat man keine Zeit sich daran zu stören. Es geht sofort in die ersten Kurve auf sandigem Boden, über die ersten Hügel. Es fühlt sich komisch an, aber es funktioniert. Dann eine 90° Linkskurve und der erste höhere Hügel, Gas halten bis zur Kuppe, dann abbremsen um nicht abzuheben, die Rückseite ist von vielen Fahrten zerfurcht und wie ausgewaschen, es gibt Fahrspuren und Löcher und selbst bei der geringen Geschwindigkeit versetzt es das Hinterrad merhmals. Sofort geht es den nächsten Hügel hoch, selbes Spiel wie vorher, auch geschafft. Dann wieder 90° links und ich stehe vor der Waschbrettpiste, die spare ich mir erstmal und weiche nach rechts aus, dort führt eine schmaler Pfad entlang, knapp an der Hallenwand entlang und mit tiefen Löchern im Betonuntergrund, hier liegt nur sehr wenig Sand. Die Löcher merkt man kaum, die Freeride ist sehr weich eingestellt und bügelt alles glatt, ein komisches Gefühl ist es trotzdem. Danach kommt eine 180° links und eine anspruchsvollere Passage, je nach Spur warten 1-2 kleinere Hügel, dann ein größerer mit Plateau und steiler Abfahrt mit direkt folgendem Hügel und der nächsten 90° Rechtskurve. Hier warten 3 Hügel mit einer geschätzten Höhe von 2,5 Metern und steilen Auffahrten, die Herausforderung kann hier noch gesteigert werden, indem man auch noch 2 kleinere Hügel mit einbaut, wer die großen Hügel scheut kann auch vorbeifahren und 2 kleinere nehmen, diese bieten sich für kleine Sprünge an. Danach geht es dann wieder auf die erste Gerade. Mit jeder Runde kommt etwas mehr Sicherheit dazu und die ersten kleinen Sprünge werden möglich, rutschende Hinterräder vor und nach den Kuren werden ebenfalls häufiger. Es kommt immer mehr Spaß auf. Ein Fehler unterläuft mir dann noch im ersten Turn, bei der Auffahrt zum Plateau bleibe ich am Gas hängen, springe über dieses also quasi hinweg, hüpfe über den anschließenden Hügel und kann mich nur noch über die Absperrung hinweg auf die Gegenspur retten. Flo hat sich ganz schön gewundert wie ich so schnell beinahe eine ganze Runde Vorsprung herausfahen konnte, er hatte das Manöver nicht gesehen. Irgendwann winkt uns Pascal dann heraus und der erste Turn wird besprochen. Wir werden sehr oft gelobt, auch von den Mitfahrern, welche selber zu Hause jeweils eine KTM stehen haben und damit regelmäßig an Roadbooktouren teilnehmen. Für die ersten Runden im Dreck haben wir uns wohl gut angestellt, wir sind auch nach den ersten 15 Minuten schon sehr gut geschwitzt.