Ölstand, Kolbenfresser?

  • Hallo,


    ich habe kürzlich eine Kawasaki ZXR 750 erworben. Ich bin noch nicht sehr erfahren mit Motorrädern. Genauer: Ich kenne mich überhaupt nicht mit der Motorrad-Technik aus.


    Da die Ölstandanzeige seit dem Kauf (vor 2 Monaten) stets komplett schwarz gewesen ist und der
    vertrauenserweckende Verkäufer meinte, die Maschine hätte keinen nennenswerten Ölverlust, ging ich davon aus, dass wohl bis oben gefüllt und aus diesem Grunde nichts zu erkennen ist.


    Seit heute allerdings ruckelt die Maschine etwas und es ist ein klackendes Geräusch zu hören, wenn Gas gegeben wird. Bei genauerem Betrachten der Ölstandanzeige, konnte ich nun am Glasrand doch etwas Öl erkennen und schloss daraus erschrocken, dass der Ölstand wohl eher zu wenig als zu viel ist.


    Wenn ich nun Öl nachfülle, wobei mir die benötigte Sorte noch nicht bekannt ist, könnte ich damit den Kolben retten oder ist dieser nun irreparabel beschädigt? Oh Mann, ich Dummkopf!

  • Wenn du einen Kolbenfresser hast, geht gar nichts mehr (oder irre ich mich da?). Also Öl nachfüllen und gucken ob das knacken bleibt.

  • Nach einem Kolbenfresser kann der Motor durchaus noch Laufen, allerdings nicht mehr sehr lange.


    Wenn noch Öl im Schauglas zu sehen war kann das Öl eigentlich keinen kritischen Stand gehabt haben. Am besten mal in einer Kawa Werkstatt checken lassen.

  • Kolbenfresser: Wie der Name sagt, der ginge gar nix mehr.


    Das was du vielleicht meinst ist erhöhter Reibwert und Verschleiss der Teile, das lässt sich ggf. wieder richten.


    Versteh ich das richtig das deine Anzeige aber nicht angesprungen ist?
    Wie viel ist "etwas Öl"? Liegt es nun zwischen den beiden Markierungen (max.-min.)?

    Einmal editiert, zuletzt von Eldariel ()

  • Danke für die bisherigen Antworten! Ich werde natürlich auf jeden Fall Öl besorgen, wenn ich denn endlich festgestelllt habe, was da überhaupt rein muss.


    Ich komme mir vor wie Heinblöd, dass ich die Ölstandsanzeige derart fehlinterpretiert habe. Aber ich werde schon noch dazu lernen. Leider bekam ich keine Gebrauchsanleitung zur ZXR, nur ein Reparaturbuch, wobei ich von der Fähigkeit zur Ausführung von Reparaturen an der 89'er ZXR noch weit entfernt bin.


    Selbstverständlich werde ich berichten, ob alles wieder einwandfrei funktioniert.


    Schade, dass niemand ein gleiches oder ähnliches Problem mit seiner Maschine hatte und mich mit einem Bericht über einen positiven Ausgang beruhigen kann.


    - - -


    Von dem aktuellen Probem abgesehen, bin ich zufrieden mit der ZXR 750, auch wenn das Baujahr 1989 lautet. Allerdings könnte das grüne Maschinchen gerne etwas schneller als 230km/h auf der Autobahn fahren. :)


    Nach anfänglicher Unsicherheit, da ich nach dem Führerschein im Jahr 1996 kaum mehr Motorrad gefahren bin, komme ich inzwischen wieder gut mit dem Fahren zurecht und es macht großen Spaß.


    Es würde mich freuen, wenn ich auf diesem Wege Leute in oder um Kassel kennenlerne, mit denen ich mich persönlich austauschen und vielleicht sogar zusammen fahren kann.

  • Zitat

    Original von Eldariel
    Wie viel ist "etwas Öl"? Liegt es nun zwischen den beiden Markierungen (max.-min.)?


    In der runden Ölstandsanzeige mit senkrechtem Schlitz direkt am Motor waren lediglich direkt am Glas ein paar Spritzer Öl zu sehen, also nicht füllend. Erst diese Spritzer ließen mich Dummerchen erkennen, dass keineswegs soviel Öl vorhanden ist, dass keine Linie zu erkennen ist, sondern dass schlicht und einfach kaum mehr Öl vorhanden ist.


    Während der Fahrt knackt es beim Beschleunigen und es ruckelte ein wenig. Zwar fluppten die Gänge auch vorher schon gerne mal wieder heraus, insbesondere der 3. Gang (Verschleiß ist wohl auf jeden Fall vorhanden), aber so etwas kam bisher nie vor. Es hört sich wirklich nicht gesund an.

    3 Mal editiert, zuletzt von helterskelter ()

  • Zitat

    Original von Eldariel
    Kolbenfresser: Wie der Name sagt, der ginge gar nix mehr.


    Das was du vielleicht meinst ist erhöhter Reibwert und Verschleiss der Teile, das lässt sich ggf. wieder richten.


    Hast recht. Ich hab Kolbenklemmer mit Kolbenfresser verwechselt. Bei einem Klemmer kann der Kolben nach Abkühlung noch laufen. Bei einem Kolbenfresser verschweißt sich der Kolben mit der Zylinderwand.

  • Sag mal wann hast du den Ölstand kontrolliert.
    Wenn der Motor läuft ist das Schauglas komplett leer, aber es fliegt ab und zu mal ein Spritzerchen an Glas.


    Tip.
    Motor warmfahren
    Ausstellen und ein Bierchen aufmachen.
    Wenn Bier alle nach einer Assistenten schreien
    Der Assi hält die Karre gerade (senkrecht - horizontal wäre fatal)
    und du schaust in das Zauberglas.

  • Was macht man, wenn man ein gebrauchtes Mopped erwirbt??
    Ölwechsel, Olflterwechsel, Luftfilterwechsel, Kerzenwechsel, z.B.
    Was macht man nicht....sich auf die Aussagen des Vorbesitzers verlassen.

  • Zitat

    Original von Monsterleinchen
    ... aber es fliegt ab und zu mal ein Spritzerchen an Glas.


    Na, so war es nun auch wieder nicht. :)
    Unten am Rand des Glases ist Öl zu sehen. So gehe ich davon aus, dass, steht die Maschine gerade, sollte der Ölstand wenigstens im Min-Bereich sein. Vielleicht sollte ich mir einen Montageständer besorgen, das macht sicher vieles einfacher. Leider hatte ich bisher noch keine Zeit, Öl nachzufüllen und zu testen.

  • Montageständer hilft dir da auch nicht. Das Motorrad sollte auf beiden Rädern auf einer ebenen Fläche stehen. Stell das Mopped einfach auf den Seitenständer, mit eingelegtem Gang. Dann gehst du einmal rum und ziehst die Maschine in die Senkrechte. Dann kann man den Ölstand ablesen (Motor sollte wie schon zuvor geschrieben, einige Zeit aus sein).


    LG
    Thilo

  • Danke für den Tipp mit dem Ablesen während des Festhalten des Motorrads! Ich hatte zuvor Angst, ich könnte es nicht halten und es würde umfallen. Es ist aber ganz leicht, so den Ölstand zu kontrollieren.


    Das Sichtglas habe ich inzwischen sauber bekommen und konnte sogar endlich den Ölstand ablesen. Es war nicht so wenig, dass es zwangsläufig zu Problemen hätte führen können. Öl habe ich dennoch nachgekippt. Das Problem ist geblieben.


    Beim starken Beschleunigen gibt es Aussetzer, die sich recht hart anhören. Beim bewußt mäßigen Fahren erfolgen keine Aussetzer.


    Wäre es das Getriebe, müssten, so vermute ich, fortwährend in einem bestimmten Gang Aussetzer erfolgen. So gehe ich davon aus, dass es entwas anderes ist. Was es auch ist, ich könnte leider nicht selber daran schrauben, weil ich keine entsprechende Erfahrung und keine Anleitung habe.

  • Übrigens sind die verschiedenen Ölsorten beliebig mischbar. Natürlich hat das Gemisch dann eher die Eigenschaften der schlechteren Komponente.


    Aussetzer beim Beschleunigen? Dann würde ich eher auf die Gemischversorgung tippen - z. B. zugesetzter Benzinfilter oder sowas - denn in dem Moment, wo Du eine Menge Sprit brauchst (Hahn ganz offen) kommt nicht genug.

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

  • Mir wurde geraten, die Benzinpumpe zu umgehen, um festzustellen, ob diese defekt ist. Nun, dann werde ich eben erstmalig daran Schrauben.


    Wo liegt eigentlich die Benzinpumpe? Links oder rechts? *schäm*


    Wenn der Tank abgebaut wird, z.B. zwecks Zündkerzen wechseln, dafür der Benzinschlauch abgezogen wird, läuft doch sicher das Benzin aus!? Wie geht man genau dabei vor?

  • Ich war heute bei einer Werkstatt. Naja, da standen viele Harleys und Bier trinkende Leute herum, so dass ich erst meinte, ich sei mit dem Japaner völlig am falschen Ort. Harley-Fahrer sind anscheinend recht umgänglich und kameradschaftlich. So schloss ich zumindest aus der mir sogleich entgegengebrachten höflichen Begrüßung, die aber vielleicht auch deshalb erfolgte, weil ich etwas skeptisch dreinschaute. Leider wollte der Inhaber nicht gleich ran. Außerdem fiel ihm ein etwas lauter Auspuff auf, als er im Stand den Motor bei Vollgas prüfte.


    Notgedrungen, weil ich über das Wochenende zu fahren beabsichtigte, habe ich mich heute gewagt, Sitz, Seitenteile und Tank abzubauen. Ich hatte vor, die Benzinpumpe zu überbrücken, also zu umgehen, um festzustellen, ob diese das Stottern verursacht. Bis ich beim Luftfilter hängen geblieben bin, weil ich nicht das passende Werkzeug hatte, um die tief sitzenden Schrauben zu lösen. Außerdem fehlte mir ohnehin ein Mittelstück für den Schlauch, falls dieser nicht bis direkt an den Vergaser reichen sollte. Die Benzinpumpe liegt übrigens mittig unterhalb des Luftfilters, falls außer mir irgendwann jemand anderes auf der Suche danach sein sollte.


    Jetzt weiss ich wenigstens, wie der Vergaser aussieht, wo der Luftfilter sitzt, wo die Batterie zu finden ist und was ich alles abbauen muß, um die Zündkerzen zu wechseln. Allerdings benötige ich sogar zum Zündkerzen wechseln Spezialwerkzeug. So tief runter reicht mein Zündkerzenschlüsseln vom Auto sicher nicht, wobei dieser vermutlich auch zu dick wäre.


    Na, wenn ich so weiter mache, brauche ich möglicherweise bald doch keine Werkstatt mehr... ;)


    P.S. So schön die ZXR auch ist, mein nächstes Motorrad wird sicher eines sein, wo alles etwas besser erreichbar ist!

    4 Mal editiert, zuletzt von helterskelter ()

  • das ist richtig, es hört sich etwas nach fehlenden Kraftstoff an.
    Hatte ich an meiner ZXR auch. Die Benzinpumpe liegt hinter dem Benzinfilter hinter dem Federbein. Du den Sitz und die beiden Seitenverkleidungsteile wegnehmen. Es ist sehr eng und eine echt fuddelei dat Teil rauszubekommen.

    Ich übrigen sollte deine wirklich über die Wupper gegangen sein, bei Egy und Konsorten gibt es Universalpumpen. Die funktionieren prima und kosten um die 40-50 Euro, gegenüber Kawasaki (über 200 Euro)

  • Nun, höhö, das Problem war ein ganz anderes: Die Kettenritzel waren nicht mehr die neuesten und auch der Kette hätte etwas mehr Spannung gut getan. Da ist doch beim starken Beschleunigen tatsächlich die Kette über die Ritzel gesprungen, was die mir rätselhaften Aussetzer verursachte. Also nix Benzinpumpe oder Vergaser, sondern viel trivialer. Wieder etwas dazu gelernt.

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