Reiseziel: Schweiz
Das Alpenland Schweiz fasziniert etliche Motorradfahrer - und dies weltweit.
Hier ein paar subjektive Tipps & Tricks zur Schweiz per Motorrad.
Wörterbuch (Auszug)
Töff = Motorrad (ab 125ccm)
Töffs = Motorräder (Mehrzahl)
Kuchenblech = Motorräder mit deutschem Kennzeichen, teilweise auch österreichischen Kennzeichen
Vignette = schweizer Variante des österreichischen Pickerls, Preis CHF 40.- und ein Kalenderjahr gültig, deckt alle schweizer Autobahnen ab
Rennleitung = uniformierte Ordnungshüter, allgemein unter dem Begriff Polizei bekannt
Laser = mobiles Radarmessgerät, flächendeckend verbreitet und an schönen Tagen an bekannten Stellen auf der Lauer
Für ein besseres sprachliches Verständnis kann ich folgendes Buch empfehlen: "Exgüsi " von Sandra Willmeroth & Fredy Hämmerli (ISBN 978-3-280-0553-9)
Die vier (5) Landessprachen
deutsch
französisch (GE, VD, NE, teilweise in FR, JU, NE, VS, BE)
italienisch (Tessin und Graubünden)
rumantsch (Graubünden)
(englisch)
Tempolimitten
innerorts 50 km/h
ausserorts 80 km/h
autobahn 120 km/h
Treibstoff
Benzin 95 Oktan, 98 Oktan (den Eurofusel mit 91 Oktan gibts seit Jahrzehnten nicht mehr)
Diesel
Erdgas - nur an grösseren Tankstellen
E85 - selten
E05 und E10 sind nahezu unbekannt
Die Tankstellendichte ist recht hoch, im Schnitt alle 20-30km hats eine.
Die meisten akzeptieren Noten (CHF + €uro) sowie gängige internationale Debit- und Kreditkarten.
Unterkünfte
Hier ist alles vertreten, vom einfachen B&B bis hin zum fünf Sterne Hotel, somit ist auch eine entsprechende Preisspanne vorhanden. Also die
Quahl der der Wahl, bzw. eine Frage des Geldbeutels oder wie der Schweizer sagen würde: des Portemonnaies.
Die Regionen
Bündnerland (Kanton Graubünden)
Flächenmässig der grösste Kanton der Schweiz und auch mit den meisten Alpenpässen: Wolfgang, Flüela, Ofen, Umbrail, Albula, Bernina, Forcla di Livigno, Julier, Maloja, Splügen, San Bernardino, Lukmanier, Oberalp,
Lenzerheide. Sowie Kunkelspass (Mautpflichtig) und Stilfser Joch (der Umbrail ist quasi die schweizer Nordrampe dieses italienischen Passes).
Nebst dem findet sich auch kulinarisch Interessantes: Trockenfleisch, Wein, Nusstorten, Capuns, Pizokel, Maluns, Salsiz.
Innerschweiz
Geographisch gesehen gehören dazu: Unterwalden (bestehend aus Ob- und Nidwalden), Uri sowie Teile von Luzern, Bern, Glarus.
Die „Klassiker“ der Alpenpässe sind hier vertreten: Susten, Grimsel, Furka, Gotthard, Nufenen, Klausen.
Eine typische Klassiker-Route: Rapperswil – Etzel, Ibergeregg, Sustenpass, Grimselpass, Furkapass (kurze Variante), Nufenenpass - Gotthardpass (lange Variante), Klausen, Kerenzerberg – Ricken
(extralange Variante), Rapperswil.
Die lange Variante hat etwa 360 Kilometer länge und abends weiss man, was man getan hat.
Berner Oberland, Freiburg und Waadt (französisch Vaud)
Hier gibt’s noch ein paar „kleinere“ Pässe, wie: Jaun, Col des Mosses, Col de la Croix, Col du Pillon, Gurnigel. Viele Täler und Tälchen
(öfters auch Sackgassen) sowie landschaftlich reizvolle (Neben-)Strässchen, auf denen die Zeit nur so davon rieselt.
Kulinarisch reicht es von deliziös bis deftig und passendes Getränk wie Wein & Bier hats auch.
Wallis
Auf dem Talgrund eher langweilig, sobald man jedoch in die Höhe fährt oder in die Seitentäler sieht das anders aus. Vier Pässe gibt es, die
ins südliche Ausland führen: Pas de Morgins, Col de la Forclaz, Col du Grand St. Bernard und Simplon.
Im Unterwallis gibt es ein paar wenige Höhenstrassen, die wunderbares Panorama bieten, jedoch auch Aufmerksamkeit des Töffpiloten erfordern.
Sie sind zumeist schmal und gelegentlich sogar ohne festen Strassenbelag.
Viele der Seitentäler führen zu Stauseen, der berühmteste ist wohl der Lac des Dix. Seine Staumauer ist die höchste in Europa und weltweit ist sie auf Platz fünf.
Jura (CH+F), Baselland
Eine der schönsten Töffgegenden de Schweiz, was auch von vielen Schweizern gerne bestätigt wird. Sanft geschwungene Kurven, die den
Flüssen folgen, Geschlängel um Höhe zu gewinnen, grandiose Aussichten und meist eher wenig Verkehr.
Einer der schönsten Aussichtspunkte ist der Chasseral - sofern das Wetter mitmacht. Auch die Anfahrt bietet schon spektakuläres: Creux du Van.
Strassen und Strässchen gibt es hier zu Hauf – und das Beste daran, viele von ihnen sind keine Sackgassen und mit Asphalt versehen. Hier
kann man noch Kilometer fahren mit unverbauter Landschaft.
Auch für Freunde von mechanischen Preziosen ist hier vieles zu finden. Diverse Uhrenmanufakturen, mit dazu passenden Museen, Musikdosen- und
Automaten sowie natürlich das ehemals verbotene Getränk: Absinth (die grüne Fee).
(Nord-)Ostschweiz
Wer vom Norden herkommt, wird sie zwangsläufig durchqueren. Sie ist ziemlich dicht besiedelt, doch auch hier gibt es noch freie Ecken. Sie
eignet sich auch gut als Einstieg fürs Töff fahren in der Schweiz. Es hat einige Übergänge wie: Schwägalp, Wasserfluh, Stoss, Wildhaus,
Hulftegg. Sie bereiten einen darauf vor, was es in gesteigerter Form im Bündnerland wie auch der Innerschweiz zu finden gibt.
Natürlich auch hier Geschlängel auf Nebenstrassen mit wenig Verkehr und Landschaftlich doch noch was bietend. Wie zum Beispiel das Zürcher
Oberland mit den Tösstaler Alpen und das Toggenburg.
Weitere Informationen
Habe hier mal ein paar Links zusammengesucht, die bei der Entdeckung der Schweiz mittels Motorrad helfen können.
Gruppenunterkünfte (wie Ferienwohnungen, -Häuser und Hotels)
Moto Adventure Schweiz
Schweiz auf Nebenstrassen
Motorrad Rudi 3'000km Schweiz
Töffvideos der Schweizer Alpenpässe
Hermann Ryter, Berner Oberländer Töffvielfahrer
Let's go
(Der Original-Thread wurde natürlich schon in einem CH-Forum veröffentlicht, doch hier dürfte er auch von Nutzen sein. )