Zu Fuß durch La Palma...

  • Die Kanaren haben uns schon seit Jahren im Griff:
    Fast jährlich zur Winterszeit lockt es uns auf diese immerwarmen felsigen Vulkaninseln. Sie helfen mir durch den Winter, der bei uns nicht nur kalt sein KANN (war er bis jetzt ja nicht ^^ ), sondern auf jeden Fall dunkel und farblos… :thumbdown: Es ist nicht nur der ewige Sommer, der uns immer wieder zu diesen Inseln zurückholt. Wer schon mal dort war, weiß, warum die Kanaren so faszinierend sind…


    Und ich sage vorweg, auch wenn es hier nicht um eine Motorradreise geht: La Palma bietet sich trotz seiner kompakten Größe sehr wohl für Motorradtouren an! Allerdings sind die Vermieter rar. Aber mir begegneten immer wieder welche, die mir nicht nur nach Privatmaschinen aussahen… – doch diesmal bin ich nicht Motorrad gefahren. Es sollte ein Wanderurlaub werden. Ich will Euch trotzdem ein paar Bilder aus dieser Perspektive zeigen.
    http://wandern-in-lapalma.de/la-palma-karte/


    Wenn man im Flugzeug seine Mitreisenden betrachtet, wird einem auch klar, dass das Wandern die Hauptbeschäftigung für Urlauber auf La Palma sein muss: die meisten Passagiere trugen Wanderschuhe. Wir auch – wer sein Koffervolumen und -gewicht nicht allzu strapazieren will, trägt die bereits im Flieger - nur mein Freund hatte außerdem noch sein Rennrad im Gepäck, das vielfach Erstaunen auslöste: Kann man auf dieser steilen Insel auch Rad fahren?
    Man kann (aber fit sollte man dafür schon sein)…. ^^



    Es gibt Direktflüge von Düsseldorf nach La Palma – also, in viereinhalb Stunden ist man dort.
    Am Flughafen bei Santa Cruz im Osten der Insel stand schon unser Mietwagen parat, der uns zu unserer Finca in den (meist sonnigeren Westen in die Nähe von Los Llanos) brachte. Ohne Mietwagen soll es auch gehen – es gibt öffentliche Verkehrsmittel und Sondertaxis, die einen bis in die entlegensten Stellen der Insel bringen, aber klar: ein eigener Wagen ist praktischer, da zeitunabhängiger, auch für die Einkäufe. Und teuer ist das eh nicht. Die Spritpreise sind auch sympathisch niedrig. :)



    Unsere Finca haben wir vorher im Internet sorgfältig nach Lage und Blick ausgesucht. Dieses gelbe Häuschen war nun für zwölf Tage unser,



    und wir haben die Ausblicke genossen:
    rechts Blick auf den Nationalpark Caldera de Taburiente:




    links Blick auf´s Meer –westseitig immer mit Sonnenuntergang:


  • Es ist erstaunlich, wie viele hohe Berge (bis über 2400 m) auf dieser kleinen Insel untergebracht sind. Das merkt man nicht nur beim Radfahren, sondern sogar auch im Auto (für empfindliche Beifahrer empfehle ich zum Überstehen der Serpentinen Bonbons! ^^ (da beneide ich echt die Motoradfahrer – die haben das Problem nicht), und natürlich auch zu Fuß: Wandern ist anstrengend. Aber es lohnt sich. :)


    Wer hier klassischen Tourismus mit vollen Badestränden, großen Hotelanlagen mit ausgefülltem Animationsprogramm sucht, wird nur bruchstückhaft fündig. La Palma ist eher was für Individualisten. Es gibt natürlich Hotels. Aber ein Großteil der Touristen verteilt sich auf die auf der ganzen Insel verstreut angebotenen Ferienhäuser. Hierfür wurde der sanfte Tourismus ausgelegt. Ich erinnere mich noch, dass wir auf unserer ersten La Palm-Reise vor Jahren nur Fragmente von Wanderzeichen gefunden hatten – wenn überhaupt – und uns nach kleinen Details aus guten Wanderbüchern orientiert hatten („nach dem großen Drachenbaum links den Pfad nehmen“ oder „hinter der Hütte mit den Ziegen den Berg hoch…“ ) – das hat sich inzwischen sehr geändert: viele gut markierte Wanderwege ziehen sich durch die Insel – die findet man gut. Außerdem: Das Internet ist voll von herunterladbaren GPS-Wandertracks - und wenn man dazu noch ein Navi mitnimmt (OSM-Karten sind prima), braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man nicht wieder zurückfindet.


    Aber anstrengend ist es trotzdem. Gute Schuhe sind Pflicht, Wanderstöcke dazu auch keine schlechte Idee...und natürlich ausreichend Getränke dabei! Und vorab macht es Sinn, sich zu erkundigen oder die Karten detailliert mit Hinzunahme der Höhenlinien zu berechnen, wie lange der Weg so dauert – nach Kilometern lässt sich dies aufgrund der überwiegend steinigen und steilen Anstiege nicht gut berechnen.



    Die Wege sind sehr abwechslungsreich, ab und zu ein angenehmer Pfad:



    sehr häufig auf Bergkämmen:



    aber oft arg steinig:




    Rundwege gibt es auch nicht so häufig. Also muss man öfter denselben Weg wieder zurücklaufen (was aber keinesfalls langweilig ist) – oder ein Zelt mitnehmen, um alles zu schaffen. Das wäre eine nette Sache gewesen, aber wir waren zu faul dafür…(um den ganzen Caldera-Kamm abzuwandern, sollte man laut Reiseführer drei Tage einplanen…aber keine Sorge: man kann ihn von verschiedenen Stellen aus mit dem Auto erreichen und nur Teile davon abwandern – das ist auch sehr abwechslungsreich). :)



    (Fortsetzung folgt)

  • Tolle Bilder, einfach traumhaft was die kanarischen Inseln zu bieten haben :thumbup:
    Ich kehre auch immer wieder gerne zu ihnen zurück, die letzten Jahre allerdings nur auf die größte von ihnen, aufgrund von meinen Eltern die dort seit Jahren wohnen :)

  • Flach ist eigentlich nichts auf dieser Insel, und gute Aussichten sind garantiert:




    Selbst am Meer ist es nicht flach:




    Man kann dort wunderbar herumklettern und nette Dinge finden, wie z.B. Krabben



    und Meeresschnecken:


  • Um zum alten Hafen von Puntagorda zu gelangen, gibt es sogar Treppen:



    Dort (und auch an anderen Felsen) findet man in Felsen eingelassene Wohnungen, naja: Behausungen für Aussteiger, nicht immer komfortabel



    und nicht unbedingt top saniert ^^



    aber darum mit erfrischenden Ausblicken:




    Aber ich glaube, ich würde mir dann eher so eine Art Haus aussuchen, wenn auch renovierungsbedürftig, aber immerhin ebenfalls mit Meerblick:


  • Sehr schöne Bilder und Bericht! :thumbup:


    La Palma ist für mich klar die schönste Insel der Kanaren. Ok, El Hierro und La Gomera kann ich ich nicht beurteilen. Vielleicht stimmen die mich eines Tages noch um.

    Gesendet von meinem FeTAp 615 mit Tapatalk.

  • Tolle Bilder buckbeak :thumbup: .


    @ Aceofspades: Warum ziehst Du La Palma Gran Canaria und Teneriffa vor? Diese beiden Kanareninseln sind doch ebenfalls vulkanisch wild und kurvig.

  • T1000: Ja klar, landschaftlich sind die auch toll. Aber La Palma hat nicht diesen ausgeprägten Massentourismus. Es gibt dort keine riesigen Hotelklötze. Der typische Clubhotel- oder Strandurlauber wird sich selten auf La Palma verirren. Was mir eher angenehm ist.


    Heißt aber nicht, dass mir Teneriffa oder Gran Canaria nicht gefallen würden. Gerade nach Teneriffa würde ich auch jederzeit gerne nochmal.

    Gesendet von meinem FeTAp 615 mit Tapatalk.

  • Hallo, ja der Massentourismus ist nicht schönes, allerdings findest du diesen auf Teneriffa nur im Süden. Dort ist es wirklich nicht schön. Im Norden ist kaum Tourismus zu spüren und riesige Hotelbunker sind auch so gut wie gar nicht zu finden. Wer es etwas ruhiger und grüner mag sollte den Norden von Teneriffa bereisen. Außerdem kann man dort auch super mit dem Motorrad durch die kurvenreichen Straßen "heizen" . Ein paar Runden um und durch das Anagagebirge sind wirklich herrlich :P

  • Auf die Unterschiede der kanarischen Inseln komme ich gerne später zurück (ich war schon auf allen sieben), doch hier geht's erst mal weiter mit La Palma:


    Zu den Küsten möchte ich noch ein paar Bilder ergänzen:
    Meistens schließt die Insel geradezu steil mit dem Wasser ab:



    Das Wandern an der Küste kann darum auch heftig sein, wie die hier erkennbaren Wanderpfade verdeutlichen:



    Es gibt auch Lavasandstrände, mal wirklich weich wie Sand, oder doch etwas körniger – hier ein Bild aus der Wasserperspektive:



    Nun doch noch etwas zur Vegetation:
    Neben Bananen und nochmals Bananen (schmecken sehr lecker)



    und immer wieder Palmen



    sind Kakteen und Sukkulenten der ständige Begleiter:





    oft mit Früchten, die man essen kann (hab mich aber nicht getraut):



    oder sogar blühend, was jedem Kakteenfreund die Herzen höher schlagen lässt:



    Blumen in allen Farben sowieso…





  • Toller Bericht! Bin ja auch Kanaren-Fan. War wieder mal ein sehr guter Tipp von dir!


    Ich freue mich auf mehr!


    Kannst du die Bilder so hochladen, dass man sie vergrößern kann? Ich lande bei Klick nur auf der Startseite des Hosters, und mit Bild-URL kopieren und eigens öffnen kommt wieder die gleiche Größe ;(

  • Blahwas, hab sie verkleinert - vielleicht liegt es daran?
    Wenn Du magst, zeige ich sie Dir bei Gelegenheit in Originalgröße.
    Ich habe noch mehr Bilder vorbereitet - ich warte immer auf Luftlöcher bei der Arbeit ^^ , um die Sache hier fortzusetzen.
    :)


    liebe Grüße
    Buckbeak

  • Ja, du hast sie auf 640 Pixel verkleinert. Das ist etwas wenig, finde - ein Drittel meines Bildschirms. Ich verkleinere ja immer gerne 1234 Pixel (weil man das sich so leicht merken kann :) ). Von den Ladezeiten her stört das kaum noch jemanden (außer labete :P ). Die Boardsoftware verkleinert es automatisch in der Darstellung, so das nichts durcheinander läuft. Schöne Fotos brauchen Platz und Details :thumbup:

  • Ja, das stimmt schon, Blahwas. Die Zeiten haben sich geändert. Aber ich mach das jetzt weiter so, nachdem die ganz großen Bilder immer hängengeblieben sind - und nochmal auf ein Mittelmaß abspeichern, ist mir jetzt zu viel.


    Weiter geht´s:


    Nicht zu verachten: Wein gibt es hier auch – der schmeckt wunderbar! :thumbup: In den Geschäften und Supermärkten gibt es immer Abteilungen mit Produkten aus regionalem Anbau – das haben wir auch überwiegend gekauft.




    La Palma ist eine Vulkaninsel. Das merkt man spätestens, wenn man zu den Kratern hochwandert, um die man auch zum Teil herumlaufen kann:




    Felsen ist nicht gleich Felsen. Die Farben variieren.



    Manchmal sind diese Steine auch ganz schön anstrengend:



    Aber sonst mag ich die verschiedenen Steine, Gesteine und deren Drapierung mit Pflanzen, nicht von Menschenhand angelegt:



    Und Lavagestein, wohin das Auge reicht – aber sehr schön zum Wandern:



  • Den höchsten Berg kann man erklimmen – das haben wir natürlich auch getan, den Roque de los Muchachos (2426m)



    Dicht beim Gipfel befindet sich ein bekanntes astrologisches Zentrum (weiße Kugeln).
    Diese „Gipfelanlage“ ist wohl das einzige Gebiet, das touristisch aufbereitet wurde, da wohl alle Touristen einmal dort gewesen sein wollen. Die meisten nehmen dafür ein Auto (für Motorräder eine tolle Kurvenstrecke!). Darum findet man sich hier ausnahmsweise nicht allein.



    Wir sind natürlich deutlich tiefer gestartet und zu Fuß dorthin gewandert. Bis kurz vor dem Gipfel ist es auch überall einsam, wie immer:




    Am Gipfel selbst tummeln sich dann Touristen. Wir trafen dort auf diese heitere Gruppe:



    Aber so ist das nun mal, wenn die Berge nicht nur zu Fuß erreichbar sind. Bei allen anderen Wanderungen trafen wir hier und da mal (fast nur Deutsche) – aber sonst ist man dort für sich. Ich mag das. Wer mehr Leben braucht, sollte besser nicht auf La Palma herumwandern… ^^

  • So weitläufig man oft sehen kann – es geht auch manchmal durch dichte Wälder:



    oder etwas aufgelockerter bewachsen an Hängen entlang:



    Diese Kiefern mit den extra langen Nadeln wachsen übrigens nur auf den Kanaren.



    Ich weiß nicht, wo es am schönsten ist auf La Palma. Die Orte selbst sind es nicht, auch wenn es auch dort hübsche Ecken gibt und es ebenfalls ganz nett ist, abends am Hafen von Tazacorte entlangzuspazieren.



    Ich glaube, die Abwechslung macht´s. Wer Pflanzen und Farbenspiel mag und mal Entschleunigung braucht,



    und Berge, Wolken und Meer genießen kann, wird hier glücklich.



    Abends sind wir öfter an die Küste gefahren und haben die Atmosphäre genossen.



    Es fällt immer wieder schwer zu glauben, dass diese Bilder im Dezember entstanden sind. :)



    liebe Grüße
    Buckbeak


  • Tolle Fotos! Auch ein Auge für das Motiv kann man dir nicht absprechen. :)


    Erinnert mich ein wenig an den Film "Der große Tripp. Wild" den ich im übrigen auch empfehlen kann. Unter anderen tolle Naturaufnahmen.

  • Vielen Dank für diese schönen Eindrücke und die Beschreibungen dazu :thumbup: . Das hast Du schön gemacht.


    La Palma ist auf jeden Fall auf meiner To-do-Liste. Es muss aber mit dem Moped sein. Wie ich das mache, muss ich noch sehen. Entweder eine ganze Woche auf La Palma buchen und das Moped vor Ort mieten oder die Woche auf Teneriffa buchen, das Moped dort mieten und für zwei Tage mit der Fähre nach La Palma rüberfahren. Leider sind die Fährzeiten ein bisschen doof. Die Fähre braucht 3,5 h (kostet 120 €). Zurück geht es schon um 14 Uhr los. Man braucht also eher drei Nächte um 2 Tage auf der Insel verbringen zu können. Die drei Nächte verfallen aus der Pauschalbuchung auf Teneriffa. Auch doof. Mal sehen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!