Sicherung des Motorrads auf einer Fähre?

  • Hallo Leute,
    im Juni starten wir zu einer Reise nach Schottland (endlich!). Da wir zum ersten Mal unsere beiden Schätze auf einer Fähre sichern müssen, sind wir entsprechend ahnungslos, wie sie am besten festgezurrt werden sollten. Das beginnt schon bei der Frage, wie viele Gurte (drei?), über: Wo sollten die Gurte auf jeden Fall befestigt werden, bis hin zu Seitenständer oder Hauptständer :whistling: :S ?( und führt gerade zu - ich sag mal - engagierten Diskussionen 8| .


    Vielleicht sind das für Euch jetzt völlig bescheuerte Fragen, die man als Moped-Fahrer eigentlich wissen sollte ( :sostupid: ).....sorry!!
    Kann uns jemand (trotzdem) weiterhelfen und für Klarheit sorgen 8o?


    Lieben Dank schon vorab :)!
    Viele Grüße,
    Heike 8)

  • Es kommt drauf an wie die Fährgesellschaft das handhabt - ob ihr verzurren müsst oder das Bordpersonal das tut, wo die Motorräder plaziert werden und ob Material vorhanden ist und für welche Laschen oder Ösen. Ggf. mal bei der Fährgesellschaft vorher anfragen.


    Wir waren die Tage zwischen Livorno und Sardinien unterwegs (mit Auto und Hänger allerdings). Die auf der Fähre mitreisenden Motorradfahrer mussten die Motorräder dicht an der Bordwand abstellen, mit dem Seitenständer Richtung Bordwand (und dann nach rechts vom Motorrad steigen). Dann wurde einfach eine Strippe, die an der Bordwand angebunden war, über die Sitzbank gezogen und am Soziusrastenträger befestigt und so das Motorrad jeweils gegen die Bordwand gesichert, ohne dass es diese berührte.
    Keine Gurte notwendig.

    Die Schwierigkeit, mit den meisten Leuten umzugehen, besteht darin, zu ihnen gleichzeitig ehrlich und höflich zu sein.
    André Heller

  • Genau wie Schnute das beschreibt, kenne ich das von Corsica Ferries auf dem Mittelmeer. Wie andere Fährgesellschaften das handhaben, keine Ahnung. Aber da rennen normalerweise genug andere Motorradfahrer rum, die genau so ratlos sind. Und entweder helfen dann die, die Ahnung haben, oder das Personal.

    Yamaha Ténéré 700 (2022 - ?)

    Suzuki V-Strom 1000 (2018 - 2022)

    Suzuki Bandit 1250 SA (2015 - 2018)

    Yamaha XJ 600 S Diversion (2013 - 2015)


    :japan:

  • fahrt ihr mit dfds? da sichert man sein motorrad selbst, ist aber total einfach. ganz wichtig, selber spanngurte mitnehmen, da die vorhandenen nicht immer die besten sind.



    hier ein video von dfds:


    http://blog.dfds.de/motorrad-auf-der-faehre-verzurren/


    Ich nutze immer 4 spanngurte, 2 nach vorne, und 2 nach hinten.


    zusätzlich verwende ich so etwas für die vorderradbremse: https://www.louis.de/artikel/a…00d6aa278ac0f1d63a65498d2


    bei weiteren fragen einfaach melden.

  • Die Mittelmeerfähren sind immer sehr "entspannt", was die Sicherung angeht. Altes Seil drüber - wird schon stehen bleiben. 8|


    Auf den Schottlandfahren nimmt man es da genauer - "fühlt" sich aber für den Besitzer auch besser an un man schläft doch ruhiger in der Nacht. ^^


    Es sind zwar Gurte auf der Schottlandfähre vorhanden, aber wie Sir lonn schon schreibt: Nicht unbedingt in bestem Zustand, und mitunter auch nicht gerade sauber. Deswegen am besten eigene Gurte mitnehmen. Da reichen die schmalen, die man im Baumarkt für kleines Geld bekommt, völlig aus (die haben auch ein paar 100kg bis 1to Tragkraft). Also sowas in der Art: KLICK


    Außerdem kann es sinnvoll sein, von Zuhause ein paar Lappen (z.B. ein zerschnittenes Handtuch) mitzunehmen, die man unter die Gurte legen kann (vor allem am Sitz sinnvoll). Auch sollte man sich zuhause schon mal Gedanken machen, und es sich vorab anzuschauen, an welchen Punkten man das eigene Motorrad befestigen kann. Und sich auch mal mit dem Anziehen und Öffnen der Gurte beschäftigen, falls man das noch nie gemacht hat!


    Achja - und dann die Gurte natürlich griffbereit verpacken. Im Topcase, Tankrucksack - oder im Bordgepäck (das man sinnvollerweise im rechten Koffer hat) obendrauf. Aber nicht irgendwo im Packsack oder so ;)


    Auf der Fähre selbst seid Ihr erstmal nicht alleine - außer Euch werden viele andere Motorradfahrer an Bord sein. Da kann man schon mal kucken und fragen. Dann ist geübtes Personal vorhanden, das man fragen kann, bzw. das ggf auch mithilft.


    Dann dürfen die Motorradfahrer normalerweise als erstes an Bord - und haben dadurch ausreichend Zeit. Man muss nicht hetzen und nicht in Panik geraten. Keep calm!


    Motorrad steht auf dem Seitenständer an der linken Bordwand. Zum Verzurren nutze ich normalerweise 3 Gurte. Jeweils rechts und links um die Gabelholme und dann diagonal nach unten ziehen.


    Den dritten Gurt ziehe ich mit einem Handtuch darunter quer über Sitz. Man könnte alternativ zwei Gurte verwenden, jeweils an den Fußrasten eingehakt. Das Problem ist nur, daß das Motorrad nach links gekippt recht dicht an einer Wand steht. Man muss schon gelenkig sein, um nun noch an die linke Fußraste zwischen Motorrad und Wand ran zu kommen. ^^


    Nach und nach füllt sich nun das Schiff mit den restlichen Fahrzeugen - und auf dem Deck, auf dem die Motorräder am Rand stehen, werden erst recht spät PKWs reingefahren. Bis dahin sollte man es geschafft zu haben, sein Bordgepäck zu nehmen und das Deck zu verlassen. Man kann zwar ggf noch ein, zwei Stunden bis zur Abfahrt auf das Deck, falls man was vergessen hat. Aber es ist dann alles recht eng und schwierig ran zu kommen.


    In Schottland angekommen, werden schon recht früh die PKWs von diesem Deck rausgefahren, so daß man wieder gut an die Motorräder dran kommt. Die Motorradfahrer waren zumindest in Newcastle upon Tyne mit DSDF die letzten, die von Bord gefahren sind. Also wiederum: Keine Panik! Nicht hektisch werden. Die nehmen einen nicht wieder zurück nach Holland. ^^


    In SC wurde bei uns dann bei jedem einzelnen der Ausweis kontrolliert. Dazu musste der Helm kurz abgenommen werden. Danach dann raus aus dem Hafengelände und ggf weitere Aktionen (Handschuhe richten usw) erst außerhalb machen. Da reagierte man bei uns empfindlich, wenn man zwischen Ausweiskontrolliere und Ausfahrt nochmal anhalten wollte. 8|

  • Moin,


    Schottland ist ja der Klassiker DFDS-Seaways nach New-Castle, so es diese Fähre ist müsst Ihr selber verzurren. Fahrt ihr mit Stena Line z.b. nach Harwich verzurrt das Personal.


    Bei DFDS kommt es etwas darauf an wie der Beladungszustand der Fähre ist und wann Ihr im Hafen wart. Wenn man sehr früh ist kommt man normalerweise (ich bin die Strecke 5 mal gefahren, 2 mal hin/zurück, 1 mal nur zurück) in der Motorradspur. Die ist extra in der Fähre, da steht auch kein Auto dann daneben. Da laufen auf dem Boden Stahlseile links und rechts und man fährt in der mitte dazwischen bis zu seinem Parkpunkt. Verzurren dann über die Stahlseile per Zurgurrte.



    Hab leider kein besseres Bild auf die Schnelle auf meinem Blog gefunden.


    Das eigentliche Verzurren erfolgt dann ganz normal wie damals beim Autozug oder sonstwo.
    a) Motorrad auf den Seitensänder - keines Falls auf den Hauptständer.
    b) KEIN Lenkradschloß - also nicht komplett auf Lock stellen
    c) 1. Gang einlegen


    Die einfachen nehmen einen Gurt und ziehen ihn jetzt einfach über den Sitz um die Maschine gegen umfallen zu sichern. Ich mache es wie Lille und habe dafür immer zwei eigene einfachere- kleinere Gurte selber dabei. Einer links einer rechts an der Gabelholmbrücke und das Mopped in die Knie zwingen, als wenn ich auf dem Motorradanhänger verzurre. Dann muss hinten nur noch gegen pendeln des Hecks mit einem Gurt gesichert werden - der muss dann auch nicht so stramm sein. Tücher zum unterlegen beim Sitz ist eine Gute idee.


    Und in der Tat bei an Board gehen genügend Zeit (wenn ihr nicht auf den letzten Drücker im Hafen wart) und beim vom Board gehen auch. Wann und wie ihr von Deck kommt hängt auch damit zusammen wann ihr bei der Verschiffung da wart und auf welchem Deck ihr daher gelandet seid.


    By the Way: Mir ist das Verfahren sogar das liebste, den dreck den Corsica Ferries, Mobys, GNV, und was ich nicht alles noch gefahren bin ab ziehen mag ich nicht. Der eine oder andere Koffer ist bei dennen schon zu bruch gegangen (zum Glück nicht bei mir) weil die Jungs keine Ahnung davon haben was so ein Plaste Koffer aushält. Der Kälberstrick bei Moby der die ganze Zeit über meinen Tank schleifte war auch nicht lustig.


    Apopo Seegang: Nehmt euch was mit falls Ihr empfindlich seid - wir haben da Null Probleme und sind mit GNV durch den Sturm übers Mittelmeer bei 10m Wellengang gefahren - das kann aber halt nicht jeder ab. Hab da einen Motorradkumpel dem reicht normale See (die wir als Spiegelglatt bezeichnen) damit er Seekrank wird.


    Lille: Ich habe meine Gruppe immer hinter der Ausweis kontrolle zusammengesammelt da ist ja schließlich Platz ohne ende - da hat noch nie einer Ärger gemacht. Spannend das Du da andere Erfahrungen hast.

  • Eigentlich ist es nur die King und die Princess die pendelt für DFDS. Wie gesagt 5 mal gefahren immer in der Motorradspur gestanden ...


    Ist aber auch wurscht, im endergebnis kommt es fast auf das selbe hinaus, die Motorradspur hat nur den Vorteil durch die Stahlseile das Du überall beliebig einhängepunkte für die Zurrgurte hast.


    Das Abenddinner können wir übrigens empfehlen, das Buffet war klasse und auch zum Frühstück ist das echt gut. Im Vorrauszahltarif auch alles relativ Fair vom Preis (gemessen an Hotelfrühstückpreisen in Deutschland).

  • Super Thema, und die Antwort: Kommt drauf an! :)


    1985 Kiel > Oslo wurden die Bikes mit einem Seil gesichert, das lief unter dem Tank durch und wurde *oben* festgebunden. ;) 2015 auf der Führe Hirtshals - Kristiansand hat ein MA der Fährgesellschaft mein Bike mit 2 Gurten (Fußrasten links über die Sitzbank rechts festgezurrt und das gleiche von anderer Seite) sehr tief in die Federn gezogen. O-Ton: The Weather outside is very very bad! Und ja, wir hatten auf dem offenen Meer 5-8 Meter hohe Wellen, während der Überfahrt war es total still auf der Fähre, nur das Personal hat so Tüten immer eingesammelt und frische verteilt. ;)


    Sardinien war entspannter, einen Gurt über die Sitzbank, Moped stand auf dem Seitenständer. So wurde auch auf der sog. Vogelflugroute gearbeitet. DK > D.


    Nord- und Ostsee ist natürlich etwas rauer und daher sollten auf so einer Überfahrt die Bikes etwas fester angezurrt sein. Mittelmeer ist entspannter. ;) Gurte hab ich selbst noch nie dabei gehabt und auch noch nie benötigt. Schottland war ich allerdings noch nicht.


  • Mittelmeer ist entspannter. ;)


    Auch das kann man Pauschal nicht sagen ... meine Sturmüberfahrt war Mittelmeer und war auch die einzige mit richtig fett Seegang (Nachts sind die Schränke alle aufgeflogen, sind kurz wach geworden, ach nur der schrank, umgedreht weiter gepennt *lach*). Alle Nordfähren (Irland, Schotland, England, Norwegen) waren Entspannt vom Seegang ... nach Sizilien Runter war es auch nicht so spiegelglatt.


    Sardinien war allerdings bisher immer sehr ruhig.


    sir lonn: Absolut korrekt ... aber Diskutiert mal mit so einem Hauptständer Fan - ich hab es aufgegeben. Gibt noch nen Dezenten Hinweis und wenn er der Meinung bleibt Hauptständer sei besser seh ich zu das mein Bike nicht in der Nähe steht ;)

  • Vielleicht war's auch ein anderes Schiff?


    Wir waren die ersten Fahrzeuge, die an Bord durften, und sah so aus, als seien alle Motorräder da hingepackt worden.


    Sah bei mir auch so aus, nur halt rechts im Schiff.


    https://flic.kr/p/K6ETM7

    WELCOME TO THE RIDE OF YOUR LIFE

    Einmal editiert, zuletzt von Coyote ()

  • Auch das kann man Pauschal nicht sagen ... meine Sturmüberfahrt war Mittelmeer und war auch die einzige mit richtig fett Seegang (Nachts sind die Schränke alle aufgeflogen, sind kurz wach geworden, ach nur der schrank, umgedreht weiter gepennt *lach*). Alle Nordfähren (Irland, Schotland, England, Norwegen) waren Entspannt vom Seegang ... nach Sizilien Runter war es auch nicht so spiegelglatt.


    Sardinien war allerdings bisher immer sehr ruhig.


    Mittelmeer war bei mir bisher immer entspannt und ruhig. :)

  • Ich bin endlich wieder online und auch endlich wieder (einmal) im Forum.
    Sorry, dass kein Lebenszeichen mehr von mir in meinem eigenen Fred zu lesen war..... :S


    Also zuerst einmal: DANKE für Eure Antworten!!! Kurz vor unserem Schottland-Trip war ich noch einmal im Forum und konnte den ein oder anderen Tipp mitnehmen :1: .


    Unsere erste Tour via Fähre hat jedenfalls super geklappt. Nebenbei bemerkt, war diese Reise Insgesamt unglaublich und unvergesslich. Schottland ist einfach ein tolles Fleckchen Erde - wir waren sicherlich nicht das letzte Mal dort :wub: !!!


    Wir hatten zur Sicherheit eigene Spanngurte dabei, erhielten aber beim Einschiffen ebenfalls Spanngurte, die wir auch behalten konnten :thumbup: . Auf der Hinfahrt durften die Motorräder als erstes an Bord und waren auf einem ausschließlich für Motorräder ausgelegten Deck untergebracht. Dort standen wir in Dreier- bzw. Vierer-Reihen. Auf der Rückfahrt wirkte alles sehr straight durchorganisiert, standen aber auf einem "Seitenstreifen" direkt neben den Autos, an der Schiffswand. Das empfand ich persönlich als ziemlich eng - aber, well, es ging.
    Alles in allem war die Art des Festzurrens sehr individuell: Manche auf Hauptständer (unsere auch), andere auf Seitenständer. Wieder andere waren nur sehr punktuell festgezurrt (was mich etwas tief durchatmen ließ, als ich das sah), manche beinahe zugeschnürt wie ein Paket ;) .


    Also an Euch Alle: Noch einmal DANKE für Eure Antworten und Tipps - und sorry, dass ich erst jetzt meinen Dank hier hinterlasse.
    Viele Grüße, Heike

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